Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
heute werde ich mich nun einmal wieder in ausführlicher Form bei Euch melden. Wie schon erwähnt, hatte ich in letzter Zeit schulische Prioritäten zu setzen.
Also...
Vor ein paar Wochen habe ich mit dem Landwirtschaftsamt Kontakt aufgenommen und fragte bei der zuständigen Beamtin nach, ob ich für mein Projekt einen Aufforstungsantrag stellen muss oder nicht. Diese Dame war sehr freundlich und hat sich wirklich viel Zeit für diese Angelegenheit genommen. Ich finde, dass man so etwas in unserer heutigen Zeit ruhig hervorheben kann. Jedenfalls habe ich gestern Abend einen Rückruf erhalten und sie erklärte mir alles ziemlich genau im Detail. Es sieht so aus, dass man bei uns in BW auf Feldflächen NUR einheimische Baum- und Straucharten pflanzen darf. Im Wald darf man BM z.B. jedoch auspflanzen. Der Mindestabstand zur Nachbargrenze für eine Baumpflanzung beträgt acht Meter und bei Sträuchern sind es 2-3 Meter. Das heißt, auf dem schon gezeigten und vielfach besprochenen Grundstück dürfen nun 30-35 einheimische Bäume zuzüglich einheimischer Sträucher gepflanzt werden, jedoch müssen die Exoten dem freien Feld fern bleiben. Das habe ich jetzt ehrlich gesagt zum ersten Mal gehört und alle der unzähligen Beamten vorher haben niemals etwas davon erwähnt, dass man auf Feldflächen keine Exoten pflanzen darf. Der Weltuntergang ist das jetzt nicht, aber ärgerlich ist es dennoch. Die BM müssen jetzt eben ihre Plätze in Parkanlagen und großzügigen Privatgärten finden. Vielleicht ist vereinzelnd auch der Wald möglich (nach Absprache natürlich). Auf Nachfrage bekomme ich nun auch etwas Schriftliches von der netten Beamtin per Post zugesendet. Damit wäre nun geklärt, dass auf der Fläche in Östringen Bäume (in den von mir angegebenen Vorgaben) legal gepflanzt werden dürfen. Es handelt sich um eine Einzelbaumpflanzung und vom Naturschutzamt werden Sträucher nicht gewünscht sondern als ökologisch wichtiges Element gefordert. Ich habe zusätzlich auch noch einige Telefonnummern von ihr bezüglich anderer Ämter bekommen, die mir in Zukunft noch weiterhelfen werden.
Nach sehr langen und hitzigen Diskussionen haben wir uns nun gemeinsam dazu entschieden, dass wir in Zukunft nur noch einheimische Gehölze großziehen und auspflanzen werden. Die Exoten, die wir jetzt haben werden ordentlich behandelt, großgezogen und ausgepflanzt aber es werden keine zusätzlichen mehr hinzukommen. Das heißt, dass dieses Roots and Shoots Projekt den exotischen Bäumen adios sagt. In unserem Projekt verfolgen wir ab sofort nun das Ziel, den einheimischen Wald und die bedrohten Baum- und Straucharten zu unterstützen und damit zusätzlich noch etwas für das Klima zu tun. Auch wenn es seit Februar diesen Jahres sehr große Höhen und Tiefen der Zuversicht und Unwissenheit gab, bin ich persönlich jetzt fest davon überzeugt, dass wir nun unsere Richtung gefunden haben. Mit den Exoten war ich selbst von Anfang an immer etwas angespannt, weil ich ja weiß, dass es ein zweischneidiges Schwert ist. Mit den einheimischen Gehölzen werden nun vielleicht manche Diskussionen gar nicht zu Stande kommen (dafür kommen dann wieder neue).
Mich vom Mammutbaum zu trennen fällt mir schwer. Mich mit den einheimischen Baumarten intensiver zu beschäftigen finde ich toll und auch aufregend und sehe es als nachhaltigere Variante des durchdachten Natur- und Umweltschutzes an. Zudem werden das dann vielleicht auch mehr Leute verstehen.
Auch haben wir uns nun dazu entschlossen, die Fläche in Östringen zu bepflanzen und hinterher dann doch verstärkt den Wald als Arbeitsfläche zu nutzen. Eine Neubewaldung auf freiem Feld in Deutschland in großem Stil durchzuführen ist möglich, aber viel zu zeitaufwendig (zumindest wenn Ihr mich fragt). Wenn man die Bäume direkt in den Wald pflanzt, kann es die breit gefächerte Masse vielleicht auch mehr nachvollziehen. Und ein weiteres Ziel beim JGI ist unter anderem das Interesse an der Natur und Umwelt bei anderen Menschen zu wecken.
In den genannten Parkanlagen habe ich noch keine Fortschritte gemacht. Problem ist, das die zuständigen Ämter nicht besetzt oder sonst was sind. Dauert eben immer etwas, aber das macht ja nichts. Hauptsache am Ende kommt man auf einen gemeinsamen Nenner.
In der nächsten Zeit kommt ein Artikel über das Projekt auf die Website des JGI und ich werde Euch den Link einstellen, für die die es interessieren sollte.
Allerdings habe ich weiterhin vor mit Euch über die Thematik BAUM zu sprechen, falls es Euch nicht stört!? Außerdem haben wir noch einige BM auszupflanzen, die ich hier immer wieder darstellen werde (Auspflanzungsprozess, Wachstum im Laufe der Zeit, etc.).
Danke für Eure Aufmerksamkeit
Gruß
Richard