Richard,
Ich weiss nicht mehr wie lange die Umschreibung gedauert hat, aber das ist auch nicht so wichtig, Du musst mit dem Pflanzen sowieso nicht darauf warten. Ob der Antrag genehmigt wird oder nicht, wird man Dir vorab schon sagen können (und hat man ja anscheinend auch schon). Sollte es berechtigte Einwände geben, würde ich das lieber sofort wissen, statt es zu spät zu erfahren. Weil Dein Nachbar aber auch schon de-facto-Wald gepflanzt hat, sehe ich eigentlich kein Problem.
Ja, Tom und ich haben fast nie dieselbe Meinung
Ich finde aber trotzdem daß das, was Tom sagt, immer Hand und Fuß hat. Es gibt eigentlich kein 'richtig' und 'falsch'. Es ist Deine persönliche Entscheidung, welches Konzept Du findest. Eines das suboptimal für die Bäume oder den lokalen Ort wäre, ist aber vielleicht optimal für Dich. Man kann ja auch nicht bestreiten daß ohne Dich hier erstmal, und auf lange Sicht, gar nichts geschehen würde. Es ist also in jedem Fall eine Bereicherung.
Was die Obstbäume abgeht. Ich habe zB. hier und dort alte, große, einheimische Birnbäume (noch aus unveredelten Sämlingen gezogen?) entdeckt und sofort beerntet, und aus den Samen über 100 Pflanzen angezogen, von denen jetzt um die 40 oder 50 als Jungbäume auf meinen Flächen stehen. Ähnlich mit Äpfeln der Sorte 'Topaz' (welche Sorte als genetisch relativ stabil gilt) deren Nachzucht erwartungsgemäß eine gewisse Variabilität hat, aber durchaus schmackhafte - wenn auch kleine - Äpfel produziert. Echtes Wildobst nachziehen ist sowieso kein Problem. Ich habe auch eine große Menge Kirschpflaumen (Prunus cerasifera) angezogen, welche keine Kreuzung sind sondern eine Urform, und extrem robust. Generell ist die Anzucht der meisten Laubgehölze fast schon lächerlich einfach im Vergleich zu Mammutbäumen.
Du brauchst also gar nicht unbedingt ans Kaufen denken. Ich habe in meinen Flächen gut tausend Bäume gepflanzt aus sowas wie 40 Arten, und keinen einzigen davon gekauft (halt: Bis auf einen glaucum BM.) Das einzige Problem ist die Zeit - die BM werden vorwüchsig davonwachsen. Aber, ist das denn verkehrt ? Oder musst Du unbedingt alles sofort bepflanzen, in einem Rutsch ? Es kann auch Spaß machen Wildblumen zu säen oder spezielle krautige Arten gezielt anzusiedeln, etwa Orchideen, und ansonsten seine Fläche erstmal gut kennenzulernen, indem man dort viel Zeit verbringt.
Und jetzt kommt auch mal Schelte... Du hast eine große Anzahl Bäume angezogen ohne auch nur annähernd ausreichende Fläche dafür. So etwas finde ich fahrlässig und es macht mich fast schon wütend dann zu hören "Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen." Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Pflanzen in den nächsten 2 Jahren in viel zu kleinen Töpfen immer größer werden und ihre Wurzeln zu einem Spaghettiklumpen deformieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen sieht so aus, daß man zuerst die Verwendung der Pflanzen (einigermaßen) abschätzt, und dann erst anzieht. Schelte Ende.
Du solltest jetzt die vorhandene Fläche nicht mit allem 'zuballern' was Du hast, nur um es loszuwerden. Richtig ist, eine gute Verwendung für all diese Pflanzen zu finden (vermutlich verkaufen und verschenken), mit einer inneren Einstellung, als hättest Du *gar keine* eigene Pflanzfläche. Diese Fläche solltest Du gefühlsmässig aus diesen Sachzwängen ganz herauszuhalten. Nur so kann man angemessen für lange Zeiträume planen.
Ich finde die Edelkastanien als Begleitgehölz ganz gut und die Stieleichen als langsam wachsende Monumentbäume ganz interessant. Was meint Ihr?Finde ich gut. Die Esskastanie ist aber eigentlich kein Begleitgehölz - sie wächst rasant, kann schnell groß und hoch werden und auch sehr ornamental sein. Es ist definitiv eine Hauptbaumart. Oder meintest Du 'temporäre Beimischung' ? Dazu ist die Esskastanie auch gut geeignet, weil sie schnell wächst und das Holz vielseitig verwendbar ist. Nur eines wird sie nicht tun: Unterständig 'hinter den BM herwachsen'. Eher andersrum
Ich habe mal ein paar Stieleichen auf einer wechseltrockenen Kuppe gepflanzt, weil ich diese Art so mag. Aber die wachsen alle auffällig langsam während die Traubeneichen davonziehen. Stieleichen gehören eigentlich in sehr frischen, fast schon sumpfigen oder überschwemnnten Boden, etwa in Hartholz- oder Bachauen. Nur dort können sie ihr Potential entfalten.
Richard, ich würde mir ein wenig Zeit lassen mit dem Bepflanzen, und nicht alles auf einmal durchziehen. Es sei denn Du bist bereit auch wieder umzusägen. Wegen der Klimabilanz würde ich mir dabei keine Sorgen machen, diese jungen Bäumchen machen wirklich gar nichts aus, und der Freiraum (auch Wurzelraum) wird dann von anderen genutzt die daraufhin schneller wachsen. Die Klimabilanz beeinflusst Du viel entscheidender durch gut gewählte und vital heranwachsende Hauptbäume mit ausreichend Licht- und Wurzelraum.
macht endlich Schluß:
Tuff