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Autor Thema: Baumprojekt in Östringen  (Gelesen 55678 mal)

Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #45 am: 23-Juni-2015, 21:30 »

Hallo liebe Mammutbaumfreunde,
Ich habe nun einen Plan erstellt, wie man die Bergmammutbäume auf diesem Grundstück pflanzen könnte.
Am oberen rechten Eck ist eine Aussparung wegen der Stromleitung (die zwar nicht übers Grundstück verläuft, aber besser mal vorgesorgt)und am
unteren linken Eck ist eine Aussparung wegen eines großen Baumes des Nachbarn der einen Mammutbaum einengen würde.
Der Strich in der Mitte symbolisiert den kleinen Höhenunterschied zwischen den zwei zusammengehörigen Flächen. Dieser nimmt von oben nach unten
(im Bezug auch der Grafik) ab.
Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Meinungen dazu hören könnte!? Die Darstellung ist ziemlich maßstabsgetreu.
Danke

Gruß
Richard
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #46 am: 24-Juni-2015, 01:15 »

Hallo Richard,

Das ist so eine typische (ehemalige) Weinbergslage und ich würde hier besonderen Wert auf die Akzeptanz im Sinne des Landschaftsschutzes legen. Das heisst, zunächst mal vereinzelt als Haupt-Begleitbaumart etwas Anerkanntes wie Traubeneiche oder Linde (?) anpflanzen und dazwischen in höherer Stückzahl alte Obstsorten (etwa Speierling und hochstämmige Birnen) als eher temporäre Begleitung (das bedeut hier: für 30 - 50 Jahre), und dazwischen dann die BM-Gruppen einstreuen. Diese fallen auf diese Weise die ersten Jahrzehnte nicht so krass auf, weil die Laubbäume in den ersten Jahren auch schnell wachsen; bis sie eines Tages hoch über den Laubbäumen ihre Kronen ausbreiten.
Auch dann können auf lange Sicht immer noch einige langlebige Eichen darunter stehen, wenn es die Wasserversorgung zulässt. Ein schöner Nebeneffekt ist daß Du in den nächsten Jahrzehnten immer wieder mal Bäume als Feuerholz oder für Pfähle entnehmen kannst.

Da du so viele davon hast, würde ich die BM als Gruppen pflanzen, jeweils 4 oder 5 im Kreis von mindestens 7m Durchmesser, Abstand voneinander entlang der Kreislinie ca. 4m, im Zentrum ein paar niedrige 'billige' Laubbäume (etwa Vogelbeere Sorbus aucuparia) als temporäre Begleitbaumart.  Dabei würde ich davon ausgehen daß 1 - 2 BM dieser Gruppe später ausfallen oder absichtlich entfernt werden. Das Ziel sind 3 BM als Gruppe. Zum Beispiel kann es passieren, daß zum Oberhang der Seitendruck (=Schatten, Wurzelkonkurrenz) durch hochwachsende Bäume sehr groß wird. Durch die Gruppen kannst Du flexibel darauf reagieren indem Du noch einen oder zwei mehr entnimmst, wodurch der verbliebene dann keine Zeit verloren hat mit Ästen auf der falschen Seite, sondern von Anfang an noch oben strebte.)

Innerhalb einer Gruppe würde ich jeden einzelnen BM wieder als 3er Gruppe pflanzen, Abstand 50cm - 1m, damit das Ergebnis abgesichert ist. Nach ein paar Jahren muss man dann die Bestwüchsigen auswählen und die anderen absägen. Tut mir leid das zu sagen, aber das ist der beste Weg um das Ziel zu erreichen, und es entspricht der Vorgehensweise der Natur, von vielen dicht wachsenden Bäumen nur sehr wenige übrigzulassen.

Das Schöne an der Methode ist, daß Du auch mal einen auswählen kannst, der irgendwie anders aussieht (eine Variante) und nicht immer nur den größten nehmen musst.

Womit wir bei der Genetik wären. Es ist aus vielen Gründen zu empfehlen, die Herkümfte zu mischen; damit der Zielbestand diese Diversität aber auch noch hat, muss man die BM markieren (farbige Steinchen an den Stammfuß legen, oder kleine Bänder, wie auch immer) um nicht am Ende zufällig nur eine Herkunft übrig zu haben.

Was die Anordnung angeht, habe ich schon einmal empfohlen, Lichtkanäle zu planen, damit nicht am Ende eine Wand aus großen BM am Südrand steht und dahinter alles im Schatten verkümmert. Ich kann mich leider nicht mehr entsinnen wo bei Deiner Fläche Süden ist. Wenn Lichtkanäle nicht möglich sind, dann sollte man wenigstens ein Höhengefälle erzielen (d.h. nach Süden hin fallen die Baumhöhen ab).

Es gibt Landesgesetze für Grenzabstände von Bäumen, oft ist es aber so, daß nach einigen Jahren der Einspruch entfällt. Wie stehen denn die Chancen daß die direkten Nachbarn es erlauben würden, daß Du (wenigstens mit den Belgeitgehölzen) näher als offiziell erlaubt an die Grenze heranpflanzt ? Nach 10 Jahren oder so können die Bäume  aus dem Grund dann nicht mehr angefochten werden.

Leider liegt Deine Fläche in einem 'menschlich aktiven' Gebiet, welches in Zukunft sicher noch einigen Planungen unterliegen wird. In Frage kommen zum Beispiel Flurbereinigungen, Straßenbau, Windparks, und Ausweisung von Naturschutzflächen. Wenn Du Deine Fläche nachhaltig sichern willst, musst Du versuchen sie möglichst 'offiziell' zu machen, etwa indem Du renommmierte Institutionen mit ins Boot holst. Das ist nicht einfach aber hier ein paar Beispiels:

A. Die lokale Waldkindergruppe ist begeistert bei ein paar Kleinigkeiten mitzuhelfen, dafür dürfen sie auf der Fläche dann auch mal was eigenes machen. Ideal wäre, wenn sie die Fläche regelrecht adoptieren würden, und auf sie aufpassen und sie pflegen. Es könnte soweit gehen daß eine Bauwagenunterkunft in der Nähe aufgestellt wird.

B. Der lokale NABU hat Interesse, obzwar kritisch gegenüber den BM, hier Unterschlupf für Wildbienen und später Nistkästen aufzuhängen, wofür sich andererseits hohe BM später natürlich besonder gut eignen. (Auf Miwok ist es der wowo-na, der Kleine-Waldeulen-Baum) Zumindest der Wildobstanteil wird ihnen ja wohl gefallen.

C. Du kennst einen Förster der auch Mammutbäume mag, und das Forstamt bewilligt Dir Arbeitskräfte zum Bau eines Zaunes (da es eine Erstumwandlung in Wald ist, ist das Forstamt beteiligt, ich hoffe Du hast den Antrag gestellt).

D. Du fragst beim zuständigen Amt für Raumordnung ob bzw. wann sie Deine Fläche im Landschaftsplan explizit als besonderes Gebiet ausweisen können, etwa als Sukzessionsfläche, Öko-Ausgleichsfläche, Park oder Arboretum,  oder was auch immer sie dazu anzubieten hätten. Alles ist besser als einfach 'Feld' oder 'Wald' welche heutzutage keinerlei Schutzstatus mehr haben.
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 01:55 von Tuff »
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Manfred

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #47 am: 24-Juni-2015, 09:59 »

Hallo Michael,
gratuliere zu diesem Beitrag!
Zusammenfassender kann man das nicht mehr schreiben. Deine abschließenden Ideen habe ich mir notiert. Wirklich eine gute Basis für die Absicherung der Pflanzungen und gleichzeitige Einbeziehung der Bürger/Gesellschaft.

Solche Ideen braucht das Land!
  ;)
lg
Manfred
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #48 am: 24-Juni-2015, 13:35 »

Hallo Michael,
vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort.
Bei dem Grundstück handelt es sich bekanntlich um einen ehemaligen Weinberg. Die Flächen außen herum sind auch alle als solche Flächen verzeichnet. Allerdings (so habe ich es in Gesprächen mit den Nachbarn herausgefunden) waren die jeweiligen Besitzer nicht unbedingt darauf bedacht, deshalb irgendwelche Anfragen bei den zuständigen Ämtern zu stellen. Ihr wisst ja alle, dass sehr viele auf dem Land einfach machen und nicht viel fragen!!! Wie man vielleicht auch bei Google Maps oder anderen Programmen erkennen kann, sind bei den Nachbarn sehr viele Baumpflanzungen in den letzten Jahrzehnten vorgenommen worden. Mein einer direkter Nachbar hat ja einen kompletten Wald auf sein Grundstück gesetzt und hat sich eine Art Park angelegt. Soweit er mir Auskunft gab, hat er sich nicht darm gekümmert etwas nachzufragen. ABER ich bin da ja ganz anderer Einstellung. Ich möchte ein Grundstück bepflanzen, worauf die Bäume NACHHALTIG verweilen und altern können. Deshalb habe ich schon vor Monaten mit dem zuständigen Förster gesprochen und der meinte: "Ah ja, das da oben ist nicht mein Gebiet. Das Gehört zu den Landwirtschaftsflächen. An Ihrer Stelle würde ich mit dem Landwirtschaftsamt in Kontakt treten." Was konkret heißt, dass er sich dafür nicht zuständig sieht. Dann habe ich mit einem hohen Beamten des Landwirtschaftsamt in Bruchsal (die sind auch für Östringen zuständig) telefoniert. Gut war, dass ich diesen netten Herrn noch von früher kannte, da ich mit ihm vor Jahren Golf spielte. In einem langen Gespräch habe ich ihm die Situation genau geschildert und er sagte ausdrücklich, dass ich für diese Fläche und für mein Vorhaben keine Genehmigung benötige. Um mich ganz abzusichern gab er mir eine Nummer von einer Kollegin, doch die wusste darüber leider gar nicht bescheid. Naja jedenfalls gehe ich davon aus, dass dies doch genug nachgefragt ist??? Wenn ich vom zuständigen Förster zum Landwirtschaftsamt verwiesen werde und die mir sagen, dass alles ok ist!? Das Einzige was ich jetzt noch machen könnte, wäre mit der Umweltbeauftragten von Östringen zu reden, damit ich ihr einfach mal den ganzen Sachverhalt nochmal nahelegen kann. Die kenne ich auch und normalerweise ist diese Person für solche Dinge meist sehr offen und freut sich darüber immer sehr. Mir dem Amt für Raumordnung werde ich anschließend noch Kontakt aufnehmen. Denn Deinen Vorschlag finde ich sehr gut und vielleicht könnten die mir wirklich eine gute "Flächenbezeichnung" anbieten. Ob dort oben Windräder aufgestellt werden? Das kann ich mir eher schlecht vorstellen (aber man weiß ja nie, auf welche Ideen die manchmal kommen). Dass dort ein Neubaugebiet eröffnet wird ist sehr sehr unwahrscheinlich. Aber Flurbereinigungen sind durchaus möglich. In den Gesprächen mit den genannten Beamten werde ich vielleicht auch darüber noch ein paar Dinge erfahren.
Ach ja, was ich noch sagen wollte. Als ich damals mit einer Beamten vom Landwirtschaftsamt telefonierte, sagte mir diese: "Da Sie kein Landwirt sind und dies eine landwirtschaftliche Fläche ist, dürfen sie keinen Zaun um dieses Grundstück ziehen. Das dürfen nur Bauern und die auch nur mit einer Genehmigung." Dass man dafür eine Genehmigung benötigt war mir klar, allerdings nicht, dass man dafür Landwirt sein muss! Positiv ist dabei, dass man Geld spart. Eine solche Fläche zu umzäunen kostet ja ein halbes Vermögen. Ich habe mich dazu entschieden, die einzelnen Bäume zu umzäunen.
Deine Pflanztipps sind wie immer sehr interessant für mich und ich werde wahrscheinlich auch vieles davon übernehmen. Auf dem Bild wäre links Süden und rechts Norden.
Dass mir meine freundlichen Nachbarn erlauben, die Bäume näher an die Grenze zu pflanzen ist leider ausgeschlossen. Ich sage es mal so: "Die sind etwas schwierig".
einen Korridor einzuplanen, beim Pflanzen ist eher schwierig. Da würde ich auf den Vorschlag eingehen, dass man stufenweise bzw. die höheren nach hinten pflanzt. Für alte Obstsorten wäre ich auch. Da hätte ich auch gleich noch eine Frage: Ich habe momentan einige Walnussbäume! Denkst Du die würden reinpassen? (Ich weiß, Walnuss gehört jetzt nicht zu den Raritäten!)
Ich muss mir das jetzt nochmal alles durch den Kopf gehen lassen und die Telefonate führen und noch aufs Amt gehen. Da jetzt Sommer ist habe ich noch etwas Luft. Ausgepflanzt wird eh erst frühestens Ende August eher in der ersten Hälfte des Septembers.

Gruß
Richard
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Bakersfield

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #49 am: 24-Juni-2015, 15:10 »

Hallo Richard,

ich lese sehr interessiert mit, finde aber leider nicht die Zeit für ausführliche Texte.

Dein Projekt und vor allem dein Engagement sind beispielhaft... 8)

Ich möchte dir beim Pflanzplan gar nicht zu sehr reinreden. Tuff kennt sich besonders mit den anderen Baumarten als den Mammuts da wesentlich besser aus als ich. Bei den BMs stimme ich ihm auch weitestgehend zu. Ich würde aber wahrscheinlich einige BMs weniger pfanzen, da ich bei den ausgewählten, selbstgezogenen Exemplaren gute Chancen auf eine positive Entwicklung sehen würde.

...Da hätte ich auch gleich noch eine Frage: Ich habe momentan einige Walnussbäume! Denkst Du die würden reinpassen? (Ich weiß, Walnuss gehört jetzt nicht zu den Raritäten!)

Hierzu fällt mir zuerst ein, dass die Walnuss besonders in der Jugend eines der schnellstwüchsigsten Laubgehölze ist. Das heißt, die kannst du gut zum Füllen nehmen, musst sie aber dort bald entfernen, wo sie andere dir wichtigere Bäume beeinträchtigt. Besonders die alten Obstsorten hätten dauerhaft wahrscheinlich keine Chance, außer sie kommen mit Halbschatten zurecht.

Da man auf Wikipedia noch lesen kann, dass sie im Alter hingegen eher lichthungrig und konkurrenzschwach ist, werden ihr auch später die lichtschluckenden BMs zu schaffen machen. Aber da kann dir insgesamt bestimmt Tuff besser weiterhelfen.


Viele Grüße,
Frank

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"And it smells like rain, Maybe even thunder, Won't you keep us from all harm, Wonderful redwood tree"
"Redwood Tree" - Van Morrison (Album "Saint Dominic's Preview" 1972)

Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #50 am: 24-Juni-2015, 16:13 »

Richard,

Das da oben ist nicht mein Gebiet

Das Problem mit der mündlichen Auskunft ist, daß die Verantwortlichen nicht mehr im Dienst sind wenn es eines Tages zur Debatte steht. Du brauchst immer etwas Schriftliches. Wenn Du Deinen 'hohen Beamten' darum bittest wirst Du feststellen daß er Dir auf einmal den korrekten Dienstweg vorschlägt.

Sobald eine landwirtschaftliche Fläche mit Bäumen bewachesn ist, ist sie laut Bundes-Waldgesetz de facto Wald und gehört damit in die Verantwortung des Forstamtes. Vielleicht sind eure Landesgesetze anders, aber in NRW musste ich für eine vergleichbar große Weide-Fläche einen Umwandlungs-Antrag an das FA und an die Landwirtschaftskammer (oder wer war es noch gleich) stellen. In der Folge wurde die Fläche dann im Landschaftsplan (online einsehbar) auch als 'Wald' ausgewiesen.

Frank,

Aber da kann dir insgesamt bestimmt Tuff besser weiterhelfen.

Nein kann er nicht :) ich glaube Du hast alles Wesentliche gesagt.

Walnussbäume werden übrigens auch sehr breit. Bei Richards kleiner Fläche würde ich von dieser Baumart zugunsten der BM absehen.
« Letzte Änderung: 25-Juni-2015, 01:10 von Tuff »
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Tom E

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #51 am: 24-Juni-2015, 20:46 »

Hallo Richard,
was hat sich zwischenzeitlich geändert? Auf Seite 2 warst du noch gegen Obstbäumchen, jetzt könntest du dir welche vorstellen?  ::) :D

An meiner Meinung (Qualität statt Quantität) hat sich nichts geändert, eher hat sie sich noch verschärft.  ;) Ich persönlich würde deinen obigen Pflanzvorschlag eher nicht umsetzen wollen, da dieser Bestand eher die Wirkung eines Windschutzgürtels oder einer Mauer hätte. Zumindest stelle ich mir das gerade so vor.
Aktuell wäre ich eher für drei Bäume, die man als Eckpunkte eines frei verschiebbaren Dreiecks anordnen könnte, wobei ich die Bäume eher in eine Seite schiebe würde und nicht gleichmässig über die Fläche verteilt. In der Jugendphase würde ich die Bergmammutbäume noch frei wachsen lassen, ohne irgendwelche Konkurrenz. In etwas Abstand zu den BM könnte ich mir Lärchen und Kiefern vorstellen. Auf der restlichen Fläche würde ich pflanzen was mir sonst noch alles gefällt. Eine Walnuss kann man auch mitten in den Bestand zwischen andere wüchsige Laubhölzer pflanzen. Die Obstbäume würde ich, wie schon in dem letzten Übersichtsbeispiel, eher an den Bestandesrand pflanzen. Dort werden sie vielleicht verdrückt, aber wenigstens nicht komplett verdrängt. Eine Kirsche könnte man zur Abwechlung natürlich ebenfalls mitten in den Bestand pflanzen, genauso andere Edellaubhölzer. Auch eine Urweltmammutbaumgruppe könnte ich mir vorstellen und als i-Tüpfelchen noch ein einsames KMchen, man hat ja schließlich nichts zu verlieren.  ;)
Viele andere Nadelbäumchen würde ich mir auf der relativ kleinen Fläche sparen, wenn die Mammutbäume richtig zur Geltung kommen sollen.

Wenn sie nur schon gleich groß wären... aber nein, die müssen auch noch wachsen.  ??? ::)

Noch hast du ja ein paar Monate für weitere Ideen, vielleicht lässt du uns dann am finalen Masterplan teilhaben. Der Pflanztermin sollte auch sehr günstig sein.

Gruß
Tom
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #52 am: 24-Juni-2015, 23:13 »

Hallo Michael,
ich weiß was Du meinst. Im Grunde hast Du ja völlig recht. Ich werde mich am besten noch um etwas schriftliches kümmern. Nein, ich MUSS mich sogar darum kümmern.
Wie lange hat es bei Dir damals eigentlich gedauert, bis der Antrag durch war??? Ist es Deiner Ansicht nach wahrscheinlich, dass diese Fläche auf "Wald" umgeschrieben wird???
Vielen Dank

Gruß
Richard
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #53 am: 24-Juni-2015, 23:50 »

Hallo Tom,
die Meinungen von Euch sind ja alle sehr unterschiedlich. Aber so wollte ich das auch haben, damit man das Beste für sich selber rausziehen kann. Klingt vielleicht jetzt etwas egoistisch!?
Jedenfalls bin ich noch nie ein großer Obstbaum-Fan gewesen, allerdings bietet es sich hier an. Ich bin aber hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist es hier aus natrur- und umweltschutzgründen ganz sinnvoll. Zudem könnte man mit den Jahren auch etwas ernten. Aber ich habe bis jetzt noch keine Obstbäume großgezogen und bin der Einstellung, dass alles von mir gepflanzte Gehölz aus meiner "Privatgärtnerei" stammen sollte. Ist vielleicht etwas speziell, aber das ist wahrscheinlich charakterbedingt bei mir. So sehe ich die Sache als Plus im logischen Sinne, aber als Minus im Bezug auf mein Bauchgefühl und meiner eigentlichen Entscheidungsweise. 100%ig habe ich mich noch nicht entschieden und werde das auch noch mit meinem Projektpartner im Detail alles durchsprechen und planen.
Qualität statt Quantität finde ich gut und auch wichtig. Wir reden hier ja auch von Bäumen und nicht von leblosen Gegenständen. Mein Ziel ist es sowieso, so wenig wie möglich abzusägen und so viel wie möglich über die Zeit stehen zu lassen. Grund ist zum einen der Klimaaspekt, der mir es eigentlich verbietet eine  Fällung vorzunehmen und der sentimentale Aspekt, da ich die meisten Bäume vom Samen auf über Jahre hinweg großgezogen habe und sie nicht unbedingt fällen möchte (gut wer will das schon!?).
Bei mir ist es (wie schon geschrieben) so, dass ich momentan auf einer ungeheuer großen Menge von Bäumen sitze. Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen (natürlich nicht alle auf einer Fläche, das ist mir klar). Ich denke mir: Ich habe jetzt über 800 Bäume um unser Haus herum stehen, die alle sehnsüchtig darauf warten irgendwann ausgepflanzt zu werden, damit sie den lästigen Topf abwerfen können. Wenn ich mir jetzt zu dieser gewaltigen Anzahl nochmals weitere Bäume (z.B. Obstsorten etc.) hinzukaufe, möchte ich mir zu 120% sicher sein, dass dieser Schritt auch wirklich notwendig ist. Somit möchte ich mir den durchaus sinnvollen und guten Ratschlag im Hinterkopf behalten, allerdings erst versuchen mit dem zu arbeiten was man hat. Ich habe um Eure Vorschläge gebeten (Ihr habt mir die besten gegeben) und darum bin ich auch sehr sehr sehr dankbar.
Ich lege kurz schriftlich fest, was ich alles im Angebot hätte (Hier steht nur das, was in Frage kommt für das Vorhaben. Ich habe auch noch andere Baumarten):
Edelkastanien bzw. Esskastanien
Gold- bzw. Gelbkiefern (von denen habe ich nur zwei)
Haselnuss (als Busch- bzw. Begleitgehölz vielleicht???)
Robinie
Stieleiche (von denen habe ich neun momentan + ein paar hundert von diesem Jahr, die ich aber noch 1-2 Jahre im Topf halten werde)
Rotbuche
Urweltmammutbaum
Küstenmammutbaum
Thuja (wir hatten mal besprochen, dass Thuja das Grundstück mit den BM zusammen zu einem schwarzen Loch machen würden)
Rosskastanie (wobei, da wäre ich sehr vorsichtig und würde eher nicht in diese Richtung tendieren!?)
Fichte
Ginkgo

So, wiegesagt bin ich für Eure Obstbaumvorschläge immer noch überaus dankbar, doch denkt Ihr, dass man mit den genannten hier noch was tun könnte???
Ich finde die Edelkastanien als Begleitgehölz ganz gut und die Stieleichen als langsam wachsende Monumentbäume ganz interessant. Was meint Ihr?
Ich hoffe, dass Ihr meine Lage nachvollziehen könnt!? Denn wenn man so viele Bäume hat, tendiert man zunächst dazu diese zu pflanzen.
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten

Gruß
Richard

PS: Wenn der "Masterplan" fertig ist, werde ich ihn hier schnellstmöglich einstellen. Von der Auspflanzung und der ganzen Aktion werde ich Euch auch so viele Bilder wie möglich machen.
Aber jetzt muss erst einmal festgelegt werden, was wohin kommt.
« Letzte Änderung: 24-Juni-2015, 23:53 von Richard »
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #54 am: 25-Juni-2015, 01:03 »

Richard,

Ich weiss nicht mehr wie lange die Umschreibung gedauert hat, aber das ist auch nicht so wichtig, Du musst mit dem Pflanzen sowieso nicht darauf warten. Ob der Antrag genehmigt wird oder nicht, wird man Dir vorab schon sagen können (und hat man ja anscheinend auch schon). Sollte es berechtigte Einwände geben, würde ich das lieber sofort wissen, statt es zu spät zu erfahren. Weil Dein Nachbar aber auch schon de-facto-Wald gepflanzt hat, sehe ich eigentlich kein Problem.

Ja, Tom und ich haben fast nie dieselbe Meinung :) Ich finde aber trotzdem daß das, was Tom sagt, immer Hand und Fuß hat. Es gibt eigentlich kein 'richtig' und 'falsch'. Es ist Deine persönliche Entscheidung, welches Konzept Du findest. Eines das suboptimal für die Bäume oder den lokalen Ort wäre, ist aber vielleicht optimal für Dich. Man kann ja auch nicht bestreiten daß ohne Dich hier erstmal, und auf lange Sicht, gar nichts geschehen würde. Es ist also in jedem Fall eine Bereicherung.

Was die Obstbäume abgeht. Ich habe zB. hier und dort alte, große, einheimische Birnbäume (noch aus unveredelten Sämlingen gezogen?) entdeckt und sofort beerntet, und aus den Samen über 100 Pflanzen angezogen, von denen jetzt um die 40 oder 50 als Jungbäume auf meinen Flächen stehen. Ähnlich mit Äpfeln der Sorte 'Topaz' (welche Sorte als genetisch relativ stabil gilt) deren Nachzucht erwartungsgemäß eine gewisse Variabilität hat, aber durchaus schmackhafte - wenn auch kleine - Äpfel produziert. Echtes Wildobst nachziehen ist sowieso kein Problem. Ich habe auch eine große Menge Kirschpflaumen (Prunus cerasifera) angezogen, welche keine Kreuzung sind sondern eine Urform, und extrem robust. Generell ist die Anzucht der meisten Laubgehölze fast schon lächerlich einfach im Vergleich zu Mammutbäumen.

Du brauchst also gar nicht unbedingt ans Kaufen denken. Ich habe in meinen Flächen gut tausend Bäume gepflanzt aus sowas wie 40 Arten, und keinen einzigen davon gekauft (halt: Bis auf einen glaucum BM.) Das einzige Problem ist die Zeit - die BM werden vorwüchsig davonwachsen. Aber, ist das denn verkehrt ? Oder musst Du unbedingt alles sofort bepflanzen, in einem Rutsch ? Es kann auch Spaß machen Wildblumen zu säen oder spezielle krautige Arten gezielt anzusiedeln, etwa Orchideen, und ansonsten seine Fläche erstmal gut kennenzulernen, indem man dort viel Zeit verbringt.

Und jetzt kommt auch mal Schelte... Du hast eine große Anzahl Bäume angezogen ohne auch nur annähernd ausreichende Fläche dafür. So etwas finde ich fahrlässig und es macht mich fast schon wütend dann zu hören "Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen." Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Pflanzen in den nächsten 2 Jahren in viel zu kleinen Töpfen immer größer werden und ihre Wurzeln zu einem Spaghettiklumpen deformieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen sieht so aus, daß man zuerst die Verwendung der Pflanzen (einigermaßen) abschätzt, und dann erst anzieht. Schelte Ende.

Du solltest jetzt die vorhandene Fläche nicht mit allem 'zuballern' was Du hast, nur um es loszuwerden. Richtig ist, eine gute Verwendung für all diese Pflanzen zu finden (vermutlich verkaufen und verschenken), mit einer inneren Einstellung, als hättest Du *gar keine* eigene Pflanzfläche. Diese Fläche solltest Du gefühlsmässig aus diesen Sachzwängen ganz herauszuhalten. Nur so kann man angemessen für lange Zeiträume planen.

Ich finde die Edelkastanien als Begleitgehölz ganz gut und die Stieleichen als langsam wachsende Monumentbäume ganz interessant. Was meint Ihr?

Finde ich gut. Die Esskastanie ist aber eigentlich kein Begleitgehölz - sie wächst rasant, kann schnell groß und hoch werden und auch sehr ornamental sein. Es ist definitiv eine Hauptbaumart. Oder meintest Du 'temporäre Beimischung' ? Dazu ist die Esskastanie auch gut geeignet, weil sie schnell wächst und das Holz vielseitig verwendbar ist. Nur eines wird sie nicht tun: Unterständig 'hinter den BM herwachsen'. Eher andersrum :)

Ich habe mal ein paar Stieleichen auf einer wechseltrockenen Kuppe gepflanzt, weil ich diese Art so mag. Aber die wachsen alle auffällig langsam während die Traubeneichen davonziehen. Stieleichen gehören eigentlich in sehr frischen, fast schon sumpfigen oder überschwemnnten Boden, etwa in Hartholz- oder Bachauen. Nur dort können sie ihr Potential entfalten.

Richard, ich würde mir ein wenig Zeit lassen mit dem Bepflanzen, und nicht alles auf einmal durchziehen. Es sei denn Du bist bereit auch wieder umzusägen. Wegen der Klimabilanz würde ich mir dabei keine Sorgen machen, diese jungen Bäumchen machen wirklich gar nichts aus, und der Freiraum (auch Wurzelraum) wird dann von anderen genutzt die daraufhin schneller wachsen. Die Klimabilanz beeinflusst Du viel entscheidender durch gut gewählte und vital heranwachsende Hauptbäume mit ausreichend Licht- und Wurzelraum.

macht endlich Schluß:

Tuff
« Letzte Änderung: 25-Juni-2015, 01:22 von Tuff »
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Richard

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #55 am: 25-Juni-2015, 14:43 »

Hallo Michael,
danke für Deine weitere ausführliche Antwort.
Ich habe heute noch ein halbstündiges Telefonat mit der Umweltbeauftragten geführt. Diese war vom Projekt sehr begeistert. Allerdings war sie eher für die einheimischen Baumarten, als für die Mammutbäume und andere Exoten. Warum, ist mir schon klar. Die meisten sind natürlich eher auf die einheimischen Baumarten bedacht. Sie hat mir Unterstützung angeboten und will auch dafür sorgen, dass wir in absehbarer Zeit auf öffentlichen Flächen der Stadt Bäume auspflanzen dürfen. Zudem prüft sie noch die rechtliche Lage und versucht etwas schriftliches zu organisieren und hat auch vor, mir bei der Umschreibung zu helfen. Alles in allem sehr positiv.
Dann habe ich noch mit dem Bauamt einer anderen Gemeinde in der Umgebung telefoniert und angefragt, ob wir mit unserem Projekt ein paar Bäume in deren Stadtpark auspflanzen könnten. Es handelt sich dabei um den Schlosspark von Angelbachtal. Dort stehen sehr alte Bäume, unter anderem auch ein uralter Ginkgo und eine ebenfalls sehr alte Hängebuche. Die Fläche beherbergt auch ein paar BM und bietet noch viel Freiraum für anderes/weiteres Gehölz. Der Beamte versprach mir die Thematik im Stadtrat anzusprechen und ich schickte ihm noch eine E-Mail mit Bildern und den wichtigsten Infos etc. Ich halte Euch auch darüber auf dem Laufenden.

Ich habe mich nun entschieden die Obstbäume vorerst noch nicht auszupflanzen, mich den Rest des Jahres mit dem Thema etwas weiter zu beschäftigen und dann im nächsten Jahr ausgewählte Sorten großzuziehen. Im Nachhinein kann ich dann ja immer noch den ein oder anderen Baum hinzupflanzen. So stelle ich mir das jetzt mal vor.
Ich denke nicht, dass man das Grundstück einfach von Jetzt auf Gleich bepflanzen kann. Meine Ansicht ist, dass wir uns dieses Jahr hauptsächlich um die Bäume kümmern und auch da über die Jahre vielleicht noch den ein oder anderen hinzupflanzen und somit auch nicht gleich alles zupflastern. Im nächsten Jahr würde ich dann am liebsten damit beginnen, Wildgräser und Farne etc. hinzupflanzen. Somit ist das Ziel auf lange Sicht, dass man eine natürliche Umgebung einleitet, die sich über die Jahre langsam aber stetig immer mehr selbst unterhält. Soweit wie eben möglich.

Und jetzt kommt auch mal Schelte... Du hast eine große Anzahl Bäume angezogen ohne auch nur annähernd ausreichende Fläche dafür. So etwas finde ich fahrlässig und es macht mich fast schon wütend dann zu hören "Diese Pflanzen möchte ich auch gerne alle auspflanzen." Ich kann mir gut vorstellen, wie diese Pflanzen in den nächsten 2 Jahren in viel zu kleinen Töpfen immer größer werden und ihre Wurzeln zu einem Spaghettiklumpen deformieren. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen sieht so aus, daß man zuerst die Verwendung der Pflanzen (einigermaßen) abschätzt, und dann erst anzieht. Schelte Ende.

Ja, ich weiß, ich weiß. Aber daran kann ich jetzt auch nicht großartig was ändern, als die Bäume eben zum einen so schnell wie möglich auszupflanzen und/oder in die größtmöglichen Töpfe zu pflanzen. Ein positives ist, dass man für die Zukunft lernt. Ich mache alles dafür, dass die Bäume so schnell wie möglich ausgepflanzt werden und suche mir auch Leute, die mich dabei unterstützen. Mehr kann ich jetzt momentan nicht machen. In Zukunft weiß ich jetzt, wie man es macht bzw. nicht macht.

Dass die Stieleichen so verdammt langsam wachsen, habe ich in den letzten drei Jahren auch sehr intensiv beobachtet. Bei mir wachsen die Rotbuchen aber noch langsamer. Hat einer von Euch mit dieser Baumart Erfahrung (Rotbuche)? Von den Esskastanien werde ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein paar auspflanzen (als temporäre Beimischung). Von den Rosskastanien eher keine. Traubeneichen fand ich die ganzen Jahre eher nicht so spannend (warum, weiß ich nicht genau), doch seit Anfang des Jahres finde ich an denen auch immer mehr Gefallen.

Ich werde mir in der nächsten Zeit Eure ganzen tollen Ratschläge und Ideen verstärkt durch den Kopf gehen lassen und sie dann am Ende mit meinen vermischen. Wenn ich meine Mitte gefunden habe und der erste Prototyp eines Pflanzplanes steht, werde ich diesen hier gleich einstellen.

Und nein, ich muss nicht alles auf einmal bepflanzen und es macht auch nichts wenn die BM etwas voran wachsen.

Danke Dir

Gruß
Richard
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Tom E

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #56 am: 27-Juni-2015, 01:24 »

Hallo Richard,
du musst umbedingt bedenken, dass ein 25m breiter Streifen für Großbäume nicht wirklich viel ist. Solange sie klein sind natürlich schon, aber bereits im Alter 50-100 sieht die Sache etwas anders aus. Für eine einzeln stehende 200jährige Rotbuche würde die Hälfte der Fläche nicht reichen und selbst eine im Buchenbestand groß gewordene braucht irgendwann ihre 10-15m Kronendurchmesser, wobei dieser je nach Konkurrenz auch gern mal Richtung 20m gehen wird. Auch bei einer Fichte im Bestand kann man nach 100 Jahren von 10m Kronendurchmesser ausgehen. Selbiges wie bei der Buche bei einer Eiche, wenn man sie nicht ihr ganzes Leben auf zu kleinem Raum wachsen lässt. Ein interessanter Aspekt bei dieser Baumart ist vielleicht, dass man durch späten Konkurrenzdruck womöglich relativ viel Kronentotholz produziert. Je nachdem was man will, ist etwas jugendliche Konkurrenz aber wohl nicht verkehrt. Nur bei den Mammuts und Randbäumen (was eigentlich viele sind) würde ich mir diese sparen.
Fakt ist, dass du auf solch einer Fläche wohl nur schwer viele deiner Jünglinge pflanzen kannst. 800 Bäume sind schon eine mächtige Zahl, wenn man keine Baumschule für Großabnehmer ist.  ;) Du könntest die Fläche natürlich in 2x2m Verband vollpflanzen, aber das ist ja nicht in deinem Sinne.
Ich habe mir erlaubt, noch einmal etwas wild zusammenzuwurschteln. Draufsicht und Seite von rechts nach links, wobei die Baumarten nicht alle den deinigen entsprechen. Beim Kritzeln hat mich irgendwann die Motivation verlassen, besonders die UM haben sehr darunter gelitten, die Lärchen wurden etwas astlos. Aber für eine Vorstellung sollte es leicht reichen. An den Eiben hat sich übrigens auch nichts geändert, die fände ich nach wie vor passend. Vielleicht hätte Remi welche für dich. Am Bestandesrand würden sich übrigens auch verschiedenste Sträucher anbieten, vielleichst ziehst du dir da auch noch ein paar wenige. Wobei du für die natürlich leichter einen Platz findest, als für 200 Eichen.  ;)

Gruß
Tom
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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #57 am: 27-Juni-2015, 09:54 »

Tolle Zeichnung Tom, Respekt! Gefällt mir sehr gut mit den Farben.
Wie lang hast du dafür gebraucht?
Kann ich das Bild verwenden bzw kannst du mir das mal in größerer Auflösung schicken?

Grüße, Heiko
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Tuff

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #58 am: 27-Juni-2015, 13:15 »

Hallo Tom,

Gute Idee eine Ansicht zu zeichnen ! Es wäre klasse wenn man dafür eine Software hätte, mit 3D-Sicht. (Es gibt da auch einen simplen Standard, mit dem man 3D-Modelle zB. für Google Earth hochladen kann. Bestimmt gibts dafür auch Freeware.)

Also nach Deiner Skizze, würdest Du jetzt auf der Fläche lieber auf den BM verzichten ? Oder stellst Du Dir diese dann 'über all dem hoch aufragend' vor ?? Das muss man bei den vielen raschwüchsigen Baumarten (Lärche, Kastanie) waldbaulich aber erstmal hinbekommen...

Ich würde auf Kiefern zugunsten des BM verzichten. Sie sind nicht standortgerecht und nehmen den BM nur das Licht weg. Aus dem gleichen Grund würde ich auf Lärchen zugungsten des UM verzichten. Der UM passt insofern besser zum BM, als der dadurch erzielte 'exotische' Charakter wenigstens konsequent ist (wenn man nicht mein Modell des Eichen-Wildobst-BM Waldes verwirklicht). Es wäre dann sogar angebracht, Araukarien dazuzunehmen; aber spätestens dann ist wohl Schluß mit der Akzeptanz der Ämter :) außerdem ist diese stachelige Baumart irgendwie nicht kinderfreundlich (die anfassen und klettern wollen).

Ich würde dennoch den Traubeneichen-Edelkastanien-BM-Wald empfehlen, weil man angesichts des zunehmend trockenen Klimas dem BM besser wasser-sparsame Baumarten zugesellt, was ganz klar gegen den UM spricht. Dabei sollte der BM einen Wuchsvorsprung haben, was bei Richards vorhandenem BM-Arsenal ja gut passt. Ich würde die Esskastanien eher am Südrand und zu den Wegen hin als raschwüchsigen und hübsch blühenden "Sichtschutz" platzieren und BM und Eichen so mischen, daß die Eichen quasi die Abstandshalter zwischen den BM-Kleingruppen (=je 3 Bäume) sind. Das wäre das Grundgerüst.

Tom, Du hast geschrieben An den Eiben hat sich übrigens auch nichts geändert meintest Du da jetzt Eiben oder Eichen ?

Eiben sind generell auch eine gute Idee, allerdings sehr schattig, darunter / dazwischen wächst dann nichts mehr. Es fragt sich ob einem das (als Mensch) bei so einer kleinen Fläche nicht zu schade ist ums Licht. Als 'Unterstand' waldbaulich vorstellbar, aber die können auch auf diese Weise sehr groß werden,  und mit allzuviel wasserverbrauchendem Unterstand wäre ich vorsichtig. Es wäre evtl. angemessen, eine einzelne Eibe in der Süd-Ecke (wo man Schatten gebrauchen kann) groß werden zu lassen, wo sie dann auch recht viele hübsche rote Samenfrüchte machen wird; und noch eine in der NO-Ecke weil dort die Möglichkeiten sowieso begrenzt sind.

(t)uff schon wieder soviel geschrieben...
« Letzte Änderung: 29-Juni-2015, 02:02 von Tuff »
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Tom E

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Re: Projekt "Seeds and Trees"
« Antwort #59 am: 27-Juni-2015, 13:45 »

Hallo Micha,
dafür gäbe es sicherlich eine Software aus dem Forstbereich, sowas habe ich nur nicht.  ;)

Nein, die drei BM, welche man auch auf der Zeichung erkennen sollte (?), sind die blauen gefüllten Kreise.

Die Kiefern und Lärchen haben genau den Sinn, dass sie zum einen nicht zu extrem beschatten und zum anderen bei tiefgründigen Böden ihr Wasser eher in der Tiefe suchen. Zudem sind beide Baumarten eher keine Wasserverschwender, was dem BM zugute kommen sollte. Wie definierst du denn "Standortgerecht"?

Wie der Pflanzplan schon zeigt, würde ich keine "exotische Baumgruppe" pflanzen, eher einen Mischbestand aus heimischen Baumarten mit Mammutbaum Untermischung. Nicht mehr und nicht weniger. Mammutbäume und Mammutbaumarten möglichst voneinander getrennt. Eine Samenplantage würde es wohl nicht werden.

Ich meinte, wie geschrieben, Eiben. Allerdings nicht als flächigen Unterstand, sondern vereinzelt beigemischt. Das sollte dann weder das ganze Licht nehmen, noch enorm viel Wasser verbrauchen. Man kann natürlich auch welche an den Bestandesrand pflanzen.

Gruß
Tom
« Letzte Änderung: 27-Juni-2015, 13:50 von Tom E »
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