Jürgen,
Der Pilz zersetzt das Splintholz. Die Farbe der Rinde ist nicht wirklich aussagekräftig. Man muß einen Baum aufsägen.
Trameten sehen manchmal sehr ähnlich aus, und es kann ja auch vorkommen, dass Tramete und Wurzelschwamm gemeinsam auftreten. Ich zitier mal aus der Wikipedia:
Die Reihige Tramete (...) die aber keine Hutkruste besitzt und deren Myzel im Holz eine würfelige Braunfäule erzeugt.Trameten-Fruchtkörper sind (so wie ich sie in Erinnerung habe) eher dünner und ledrig-zäh, aber die Initialstadien sehen dem Wurzelschwamm durchaus ähnlich. Viele Trameten machen aber eine Braunfäule. Im trockenen Holz ergibt das den typischen Würfelbruch.
Der Wurzelschwamm macht eine Weißfäule, die bei ihm aber aus unerfindlichen Gründen (wahrscheinlich nur um den Laien zu verwirren) Rotfäule genannt wird. Das Splintholz wird aber weiß (ok, ok, bei Fichte kann es auch orange erscheinen) und faserig, nicht würfelig gebrochen.
Bilder zum Vergleich (besonders rechts das zweite).
http://de.wikipedia.org/wiki/Braunf%C3%A4ulehttp://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Ff%C3%A4uleAnscheinend machen einige Trameten auch eine Weißfäule. Diese hier ist aber leicht zu identifizieren
http://de.wikipedia.org/wiki/SchmetterlingstrameteHallo Chris,
Der Frank hat das völlig richtig erkannt. Die sich manchmal auch kleinräumig unterscheidenden Standortbedingungen sind entscheidender als die Genetik. Auch ein genetisch kerngesunder Baum würde an einem für ihn sehr schlechten Standort kaum eine Chance haben. Wobei genetische Unterschiede natürlich auch auf die allgemeine Gesundheit wirken können.
Es fängt oft damit an, daß zuwenig Harz produziert wird (oder andere Inhaltsstoffe) um bohrende Insekten abzuschrecken. In deren Löcher, die bei schlechter Gesundheit auch nicht so schnell geschlossen werden können, dringen nun die Pilzsporen ein. Das gilt für jede Art von Rindenverletzung: Der gesunde Baum kann sie schneller überwallen.
Für die Harzproduktuion (und vermutlich gilt das gleiche auch für andere pilzabwehrende Inhaltsstoffe ) braucht der Baum besonders viel Wasser. Deswegen werden trockengestresste Fichten so schnell vom Borkenkäfer überwältigt.
Eine Selektion auf Keimlingsebene (wo man noch für homogene Standortbedingungen sorgen kann) funktioniert bei Holzzersetzern nicht.