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Autor Thema: Der Küstenmammutbaum im Waldbau  (Gelesen 63035 mal)

Waldläufer

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Re:Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #45 am: 29-März-2011, 21:57 »



Hallo,
einige Bilder zur Schneedruckempfindichkeit. Beim 1. Bild sieht man rechts einen angepfählten aber oberseits trotzdem umgebogenen Km. In der Mitte eine
Douglasie. Beim 2. Bild sieht man im linken Vordergrund ein Fabelwesen - es ist ein umgefallener junger Km.
Auch ein dünn gewachsener ca. 7m hoher Km bog sich fast bis zum Boden. Auf dem Bild ist er bereits zur Hälfte wieder aufgerichtet - von mir.
Sind die Bäume jedoch der kritischen Höhe von ca. 4m entwachsen u. stehen unbedrängt und nicht schattig werden sie gut schneedruckfest wie die beiden
letzten Bilder belegen. Bäume sind ca. 5-6m hoch. Die Zweige legen sich beim Schnee wie ein leicht geöffneter Regenschirm an. Allerdings sind Lagen wo regelmäßig starke Schneefälle auftreten doch ungeeignet.
Über die Unterensinger Anbauten gibt es einen Thread "Küsten-u. Bergmammutbaumansammlungen im Unterensinge Wald"

Anbei noch für den weiter Interessierten ein Anhang über Provenienzversuche beim Küstenmammutbaum und Bodenansprüche als Verbreitungskriterium u. Anbaukriterium.


http://www.askmar.com/Redwoods/Redwood_Soils.pdf
http://www.haabet.dk/users/sequoia/testsequ.html
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Kiefernspezi

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Re: Offenes Visier
« Antwort #46 am: 21-Dezember-2011, 23:49 »

KM´s mögens dicht. Wer die Kalifornischen Wälder kennt, weiß, wie dicht die Riesen z.t. aneinander kleben. Außerdem kann das Streben nach Licht beschleunigtes Wachstum erzeugen. Ein Beispiel für gewünscht gepuschtes Wachstum: Unsere Fichtenwälder. Die Bäume stehen nicht nur aus Platzgründen dicht an dicht, sondern weil so dass Höhenwachstum beschleunigt wird. Doof nur, wenn ein Sturm kommt - dann bricht der im Verhältnis zu dünne Stamm auf halber Höhe wie ein Streichholz.
Bei KMs ist das allerdings eher kein Problem. Und bei der Holzqualität verwundert es, warum nach den erfolgreichen Anbauten in Wuppertal-Burgholz nicht schon mehr KM-Schonungen entstanden sind.

Viele Grüße

sequoiaundco

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Re: Re: Offenes Visier
« Antwort #47 am: 22-Dezember-2011, 10:57 »

Lieber Kiefernspezi,

Windbruch bei KMs kein Problem ??  Ich bin da aufgrund eigener Erfahrungen (zumindest Windwurf) nicht ganz so optimistisch. Auch möchte ich daran erinnern, dass z.B. in Burgholz (zu) dichte Reinbestände stehen, in denen bei 40% Kronenbruch durch Wind und Schneelast zu verzeichnen ist.

chris (sequoiaundco)
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sequotax

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Re: Re: Offenes Visier
« Antwort #48 am: 22-Dezember-2011, 12:06 »

Sollten die beiden letzten Beiträge nicht besser hierher verschoben werden:  Der Küstenmammutbaum im Waldbau  ? !

Im Übrigen dürften Wind- u./o. Schneebruch insbesondere dann auftreten, wenn man (zu) dicht angepflanzte Bestände (zu) stark aufgelichtet hat !

LG,  Remi

edit by TB: Gute Idee, Remi! Hab's gerade erledigt
« Letzte Änderung: 22-Dezember-2011, 15:08 von TaunusBonsai »
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sequoiaundco

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Re: Re: Offenes Visier
« Antwort #49 am: 22-Dezember-2011, 13:19 »

Hallo Remi,


"Im Übrigen dürften Wind- u./o. Schneebruch insbesondere dann auftreten, wenn man (zu) dicht angepflanzte Bestände (zu) stark aufgelichtet hat !", schreibst du. Da hast du natürlich Recht, wenn die Durchforstung zu spät und dann zu radikal durchgeführt wird. Allerdings wurden in Burgholz aufgrund von Personalmangel und unklarer Perspektive die betroffenen Sequoiabestände bisher leider nie durchforstet; es wurde nur stellenweise aufgeastet.


mit sturm- und schneelastfürchtendem Gruß  chris

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Kiefernspezi

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Re: Re: Offenes Visier
« Antwort #50 am: 22-Dezember-2011, 14:23 »

Hallo,

wer weiß, wo die KM-Bestände in Kalifornien zu finden sind, der weiß auch, dass Schnee ein Problem sein muss.
Anders sieht es da bei den Bergmammuts aus.

Viele Grüße

steffen129

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #51 am: 23-Dezember-2011, 11:43 »

der Trend ist aber alt.

lange nix mehr geschrieben.
bei mir gibts die ersten Kronberger KMs, also die Hesse komme.
wachsen deutlich langsamer wie dei aus Oregon und haben winterknospen schon mit 30 cm dies ist auch die höhe nach 2 jahren. die anderen waren da schon doppelt so groß.

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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

Zinnauer

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Re: Offenes Visier
« Antwort #52 am: 24-Dezember-2011, 01:51 »

Hallo André

KM´s mögens dicht. .... Außerdem kann das Streben nach Licht beschleunigtes Wachstum erzeugen. Ein Beispiel für gewünscht gepuschtes Wachstum: Unsere Fichtenwälder. Die Bäume stehen nicht nur aus Platzgründen dicht an dicht, sondern weil so dass Höhenwachstum beschleunigt wird.

Da muss ich jetzt widersprechen:
Es wurde längst bewiesen, dass dies eine (leider noch immer) weit verbreitete Mär ist. Bäume die sehr dicht stehen, büßen nicht nur im Dickenwachstum ein, sondern eben auch im Höhenwachstum.

LG
Michael
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Bernhard

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Re: Re: Offenes Visier
« Antwort #53 am: 24-Dezember-2011, 10:53 »

Es gibt immer noch Leute, die nicht mitbekommen haben, daß dieses Thema woanders besprochen werden kann.

Sollten die beiden letzten Beiträge nicht besser hierher verschoben werden:  Der Küstenmammutbaum im Waldbau  ? !

Im Übrigen dürften Wind- u./o. Schneebruch insbesondere dann auftreten, wenn man (zu) dicht angepflanzte Bestände (zu) stark aufgelichtet hat !

LG,  Remi

edit by TB: Gute Idee, Remi! Hab's gerade erledigt

Dies soll als Hinweis dienen.
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sequoiaundco

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #54 am: 26-Dezember-2011, 08:58 »

Hallo Michael!

Zitat
Es wurde längst bewiesen, dass dies eine (leider noch immer) weit verbreitete Mär ist. Bäume die sehr dicht stehen, büßen nicht nur im Dickenwachstum ein, sondern eben auch im Höhenwachstum.

Deine Aussage widerspricht den meisten Vegetationsbildern, die mir spontan vor Augen kommen, vom Gemüsebeet bis zu Wald. Recht hast du sicher und nur, wenn die Betonung auf "sehr dicht" liegt. Die Looser in der Konkurrenz werden ganz absterben, evtl. sogar alle, wenn sich keine Protzer durchsetzen können. Diese allerdings werden nach meinem Augenschein höher sein als einzel- und freiwüchsige.
Aber der alltägliche Augenschein kann ja trügen. Deshalb bitte ich dich um Quellen und Belege. Wer? hat das wie?, wann? bewiesen ?

chris 
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Bergbauer

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #55 am: 26-Dezember-2011, 12:57 »

Tach,

mein Nachbar, ein Bauer, hat zu meinen Kindeszeiten Fichten extrem eng gepflanzt, teils mit 1 Meter Abstand. Da ich jeden Tag daran vorbei gegenagen bin und auch später dieses Stück beobachten konnte, kann ich berichten das der Ertrag (und um den geht es) extrem hoch war und es kaum ausfälle gab.
Ok, er hat dieses Bäume nach ca. 25 Jahren zu Zaunstangen verarbeitet. War ideal, den Äste hatte die Bäume nur noch ganz oben.

Leider hatte ich bislag mit KM im Wald kein Glück. Vermutlich hatte ich bisher die falschen Samen und aus den Stecklingen ist leider nichts geworden.

Gruß, Herbert
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Kiefernspezi

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #56 am: 26-Dezember-2011, 14:22 »

Hallo,

also zum Thema Dichtstand schreibt das "Lexikon der Nadelbäume":

"Sowohl als Einzelbaum wie als Bestand ist S. sempervirens wohl die eindrucksvollste aller unserer Baumarten.
Das beruht nicht nur auf den erstaunlichen Abmaßen mit Höhen bis zu 120 m, Stammdurchmessern von 6 m und Holzvorräten über 12.000 m³/ha. Es gilt auch für das durch den extremen Dichtstand der astfreien, säulenförmigen Stämme geprägte, tief beeindruckende Bestandesbild."

Wenn nicht durch persönliche Anschauung, so kann man sich doch durch viele Fotos von der Richtigkeit dieser Aussagen überzeugen. Natürlich muss man von Baumart zu Baumart unterscheiden. Bei einigen Lichtbaumarten würde ein Dichtstand nicht funktionieren wie etwa bei Pinus sabiniana.
Aber beim KM sieht es anders aus. Hier schreibt das Lexikon: "S. sempervirens ist eine Schattbaumart, die auf Lichtstellung oder auf Beseitigung des Seitendrucks miz Lichtungszuwachs reagiert. Unterdrückte Exemplare können Jahrhunderte lang im starken Schatten vegetieren."

Damit sollte wohl alles Wichtige diesbezüglich zu der Art gesagt sein. Die höchsten Bäume der Welt sind in diesen Dichtständen zu finden. Man darf auch nicht vergessen, dass die Kronen in einem solchen Verband sich gegenseitig Schutz geben.

Viele Grüße



Viele Grüße

denniz

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #57 am: 26-Dezember-2011, 19:10 »

Hallo--
Laut Heft 19 der Schriftenreihe der Landesforstverwaltung NRW, gibt es keine Probleme
mit Sequoia sempervirens im Waldbau.
Zitat:
"Bei der mittlerweile fast vierzigjährigen Anbauerfahrungen mit dieser Baumart in Burgholz haben sich bisher
keinerlei Anzeichen für Schädlichsbefall oder andere Gefährdungen ergeben. Gegen Hallimaschbefall scheint sie
ausgesprochen widerstandsfähig zu sein. Es gibt weder Probleme durch Schnee noch durch Wind; selbst
Frost hat ihr bisher nichts anhaben können. Es wurden Temperaturen von minus 23° C und ein extremer
Temperatursturz von 35 Grad innerhalb eines Tages ohne Schäden überstanden,..."

Mir scheint einzig und allein die Herkunft des Saatgutes/Stecklingsmaterial von Wichtigkeit zu sein.
Das Burgholz liegt halt an der Grenze von 8 zu 7b (Winterhärtezone) ,von dort könnten weitere
Selektionen einen erfolgreichen Anbau in der Zone 7 bedeuten.
Da sind die Forstleute doch bestimmt schon am Ball, das Holz soll ja sehr wertvoll sein.

Für mich als Hobbygärtner in 7b sind Sequoien die auch Temperaturen bis -27°überleben
interessant. Eine Waldbauliche Motivation habe ich da nicht, und extreme Standorte sind
mit Sicherheit auch nicht besonders ertragreich.

Sehr gespannt bin ich über die Ergebnisse die vielleicht in ein par Jahren vorliegen, über
die Versuchsfläche von der Chris berichtete , die hier in der Nähe von Soest liegen soll.

immergrünen gruss

steffen129

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #58 am: 26-Dezember-2011, 22:44 »

Hallo

ich versuchs mit rund 120 Stück aus Oregon und Kronberg in meiner 6 b -6a.
im vergangenen winter hat mein 1. exemplar in freiheitgut überlebt. als 2 jähriger mit rund 1m höhe hat er nur 20 cm eingebüßt. und steht heute super da. den letzte winter hätte er gar nicht überleben dürfen es gab -20C° keien Schnee und nur sonne dabei und das über mehrere Wochen. also alles was ein KM nicht mag oder vertragen soll!!

also dann weitere 20 in  freiheit gelassen. sehen immer noch super aus gut es waren erst -4C° tiefsttemperatur.
selbst meine Keulenlielie steht noch im freien, neuer Rekord das längste draußen war vor 5 Jahren der 23. 12. heute sind wir ja schon später dran und winter nicht in sicht.
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Steffen der Waldfreund aus Thüringen

Zinnauer

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #59 am: 26-Dezember-2011, 22:46 »

Hallo Chris, hallo André,

ich weiß, meine Behauptung ist kühn, ich kann euch aber sagen, dass einem bei diesem Thema (Höhenwachstum in Abhängigkeit von der Bestandesdichte) der Augenschein tatsächlich manchen Streich spielt. Und zu Recht fordert ihr Beweise, die ich - zugegeben - nicht aus dem Ärmel schütteln kann.

Ich muss euch aber um ein bisschen um Geduld bitten, da ich über die Feiertage am Land bin und bestenfalls im Internet recherchieren kann, was aber ev. nicht ausreicht. Sobald ich fündig werde, komme ich auf das Thema zurück.

LG
Michael

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