Schlafende Hunde weckt man nicht? Tja... manchmal doch. Ich muss ehrlich sagen, ich habe die 16 Seiten nur mehr oder weniger überflogen, da es sich eigentlich doch eher die ganze Zeit im Kreis dreht ist das auch kein großes Problem.
Mein eigener Standpunkt wurde zumindest dreimal aufgegriffen, von Mick, Bernt und Lukas. Leider wurde er nie wirklich weitergeführt.
Ganz einfach gesagt, der Standort bestimmt die sinnvollen Pflanzabstände. Uninteressant wird der Standort bei Kurzumtriebsplantagen, aber die interessieren hier wohl eher weniger.
Die wichtigsten Faktoren für die Abstände sind:
-Niederschlag (auch Verteilung)
-Nutzbare Wasserspeicherkapazität des Bodens
-Grundwasseranschluss
Folglich ist es auf perfekt wasserversorgten Standorten durchaus möglich einen BM-Reinbestand in die Höhe zu ziehen, das ist allein durch Niederschläge bei uns allerdings nicht möglich und nur durch eine sehr gute Grundwasserversorgung auf Dauer gewährleistet.
Je schlechter die Versorgungsbedingungen sind, desto weiter müssen die Abstände gewählt werden. Als "Auffüller" möglichst Arten die keine große Wasserkonkurrenz darstellen.
Auf schlechten Böden ist es (traurig aber wahr) gar nicht erst möglich, überhaupt einen Solitärbaum alt werden zu lassen. Früher oder später kränkelt er und sagt "Lebewohl". Ob das bereits mit 50 Jahren der Fall ist oder erst nach 300 Jahren, das entscheidet der Standort.
Auch auf solchen Standorten kann man natürlich alle 3m einen Bergmammutbaum pflanzen, dann passiert es halt etwas früher.
Ein großes Problem mit der oft genannten Durchforstung ist, dass man den Zeitpunkt womöglich nicht richtig treffen wird. Womöglich bekommt man erst mit das etwas nicht stimmt, wenn die Bäume z.B. anfangen zu kränkeln. Das kann womöglich schon zu spät sein und auch die übrigen Bäume können sich davon nicht oder nur sehr schlecht erholen. Ein bedeutender Faktor dieses Problems ist, dass die Schwächung der Bäume durch Trockenstress erst verzögert gezeigt wird. Daher macht es wohl eher Sinn seinen Waldstandort vorher auf die obigen Punkte zu überprüfen und eher früher als später für die nötige Selektion zu sorgen, wenn man denn umbedingt eine betreiben will. Nach dieser frühen Selektion ist dann sicherlich ein guter Zeitpunkt, um weitere mögliche Begleitbäume einzubringen - zumindest wo man will.
Sofern der Standort nicht besonders schlecht ist (oder besonders eng gepflanzt wurde), wird der Pflanzer/Schöpfer meist recht wenig von der Leidensgeschichte seiner Bäume mitbekommen.
Jetzt steht sie also da, meine Meinung zu diesem Thema. Jetzt kann man sie wiederlegen oder ignorieren, was eher wahrscheinlich ist. Soweit so gut.
NichtsodurstigerGruß
Tom