Servus allerseits,
da ist ja schon einiges zusammengekommen.
@ Tim,
ich versuch immer wieder mich kurz zu fassen, aber irgendwie schaff ich das nie...
Wie ich sehe schreiben andere aber auch ne ganze Menge!
@ Herbert,
ich bin auch kein Freund von Holzplantagen, wo die Bäume in Reih und Glied stehen. Das mit den 14m sollte nur ein Richtwert sein, den ich mir aus bisherigen Beobachtungen zusammengebastelt habe. Wenn ich schreibe "gleichmäßig nach allen Seiten", dann will ich damit nur zum Ausdruck bringen dass ich vermeiden möchte, dass die Bäume schief wachsen. Ansonsten bin ich aber auch für eine aufgelockerte Anordnung, die einen natürlichen Eindruck vermittelt und auf örtliche Gegebenheiten Rücksicht nimmt.
@ Stephan,
da hast du dir ja schon ne ganze Menge Gedanken gemacht! Wenn man über den Wald-BM redet macht es natürlich einen großen Unterschied, ob die Bäume da stehen sollen bis sie in vielleicht 3000 Jahren von alleine umfallen, oder ob man sie zur Holzproduktion oder womöglich als Christbaumplantage pflanzt (letzteres für mich natürlich schlimm, habe leider gerade keinen Stein zur Hand...
). Für kommerzielle Zwecke kann man sie sicher enger pflanzen, da werden sie schließlich nicht so alt.
@ Remi,
Habe darauf gebaut dass du dich hier zu Wort meldest!
Es kommt sicher auch darauf an, wie es mit der Pflege des Waldstücks in der nächsten Generation aussieht- da hast du recht und Herbert hat es ja auch schon angesprochen. Wenn man sich relativ sicher ist, dass es einen verständigen Nachfolger geben wird oder man selber noch dazu kommt, kann man natürlich etwas enger pflanzen. Dann muss eben rechtzeitig ausgedünnt werden, wenn die Bäume größer sind.
Prinzipiell empfehle ich aber, dass man sich mal die zu erwartenden (und von den weniger kommerziell Interessierten sicher auch erwünschten) Dimensionen veranschaulicht, die diese Bäume mal erreichen werden. Und das in einem im Vergleich zu europäischen Baumarten kurzen Zeitraum. 4m Stammdurchmesser dürften die BM hier locker mal erreichen, dass es bis zu 10m werden können wissen wir ja alle. Nimm dir mal ein kariertes Blatt Papier und definiere den Abstand von einer Linie zur nächsten als 1m. Dann wirst du sehen wie wenig selbst 14m Pflanzabstand sind, wenn du davon ausgehst dass das alles BM sind und jeder nach ein paar hundert Jahren mal 4m Stammdurchmesser am Boden erreichen wird. Stell dir dazu die Höhe der Stämme vor und denk dir die Kronen dazu, dann weißt du warum ich eher großzügig bin...
Da das Ganze im Augenblick ohnehin ein künstliches Unterfangen (also nicht ohne menschlichen Einfluss möglich) ist sehe ich das weniger eng wegen natürlicher Auslese. Ich würde also nur ausgewählte Exemplare in größerem Abstand pflanzen. Sollten welche eingehen, werden sie durch andere ausgewählte Sämlinge ersetzt. Sollten bestimmte Herkünfte oder Sorten besonders häufig eingehen, hat man auch was gelernt und pflanzt andere. Natürlich ist es in den ersten Jahren ein großer Aufwand, die Zwischenräume frei zu halten. Aber wenn die Sache nach vielleicht 4-8 Jahren fertig ist, dann weißt du dass du was Zukunftsfähiges bewerkstelligt hast. So wie du es machst musst du immer hoffen, dass du noch dazu kommst deinen Wald mal zu durchforsten, oder dass es dein Nachfolger macht.
@ Bernt,
das was du anspricht ist genau die Gratwanderung die ich meine: Einerseits möchte man hohe, geradschaftige Stämme und frühe Astreinigung, andererseits soll der BM genug Licht erhalten, schnell wachsen und von Pilzbefall verschont bleiben. Ist schwierig und ich behaupte nicht, da ein Patentrezept zu haben. Denke aber 10m sollte man bei BM-Reinbeständen selbst am Anfang nicht unterschreiten und später muss man unbedingt auslichten.
Wenn man geduldig genug ist und mehr Arbeit in Kauf nimmt kann man das Problem natürlich umgehen, indem man zuerst die BM in großen Abständen pflanzt und dann einige Jahre wartet, bis man die Zwischenräume mit anderen Baumarten füllt. So haben die BM einen guten Vorsprung und immer ausreichend Licht.
Die Art der Begleitbaumarten ist eigentlich einen neuen Thread wert!
Ich bin da kein Experte und kann mich nur auf mein Gefühl und meine persönlichen Vorlieben verlassen. Wenn man kommerzielle Interessen mal ausklammert würde ich mich für folgende Zusammenstellung entscheiden:
BM; Douglasie; Weihrauchzeder; Waldkiefer; Kolorado-Tanne; Libanon-Zeder (ja, als Waldbaum- gibt kerzengerade Stämme) und im unteren Bereich noch ein paar Eiben. Gibt da natürlich noch viel mehr...
KM würde ich nicht dazu pflanzen, die werden noch höher und nehmen den BM irgendwann das Licht. Im Flachland dürften sie den BM hoffnungslos überlegen sein, wenn sie frosthart sind oder es keinen nennenswerten Frost (mehr) gibt. Selbst wenn es Waldbrände gäbe wäre der KM im Flachland dem BM überlegen, weil er ebenfalls gegen Feuer gewappnet ist, wenn auch nicht ganz so effektiv. Außerdem vermehrt sich der KM viel effektiver, auch im schattigen dichten Wald und ganz ohne Brände, und er neigt ja dazu irgendwann Reinbestände zu bilden, weil er durch Wurzelbrut etc. so gut wie unausrottbar ist. Also wenn das Ganze zukunftsfähig sein soll lieber KM und BM getrennt pflanzen, oder am besten gleich KM ins Flachland, BM in Gebirge und Mittelgebirge.
Urzeitliche Grüße, Clemens