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Autor Thema: Düngemittel für Mammutbäume  (Gelesen 82917 mal)

Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #75 am: 28-Januar-2009, 15:12 »

Zur Besiedlungs-Strategie:

Birken haben eine weite ökologische Bandbreite, sie können im Moor keimen und wachsen, oder auch an Felshängen. Birkensamen sind auch wesentlich leichter und fliegen vermutlich sehr viel weiter. Birken sind echte Pionierbäume, die auf Extremstandorten (nass, trocken) zur Klimax-Gesellschaft gehören können, ansonsten aber mit der Zeit wieder verdrängt werden. Sie springen dann sozusagen von Lücke zu Lücke (Zeitfenster).

Sequoiadendron ist kein Pionier in diesem Sinne. Der Kern seiner Strategie ist nicht Erstbesiedelung, sondern Überleben an Ort und Stelle. Einmal groß genug, kann den Altbaum dort fast nichts mehr vernichten und er wird sehr alt. Eine erfolgreiche Fortpflanzung ist im Extremfall nur alle paar Jahrhunderte nötig ! (Vieleicht ist das ein Puzzleteil dazu wie sie die Eiszeiten überlebt haben.) Bergmammutbäume sind also Überlebens-Strategen.
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #76 am: 29-Januar-2009, 10:21 »

Zu Wurzelpilzen habe ich gerade einen neuen Wiki-Artikel gestartet, wieder mal als lose Sammlung von Gedanken und Zitaten.

http://mbreg.de/mkportal/modules/mediawiki/index.php/Mykorrhiza

Wer einen Einfall dazu hat, einfach einfügen oder in die 'Diskussion' Seite dazu schreiben.
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Lukas Wieser

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #77 am: 30-Januar-2009, 09:10 »

An Tuff+Bischi: Hallo Michael, hallo Jürgen!:-) Nun, das ist relativ einfach erklärbar: 1.Wird durch (an der Oberfläche!) verdichteter Boden praktisch die ganze Vegetation ausgelöscht=weniger Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe!:-) 2.Bildet sich unter der stark verdichteten Erdschicht Kondenswasser!:-) 3.Hindert die fast betonharte verdichtete Erdschicht die Austrocknung der darunterliegenden Erdschichten!:-) Es wird auch angenommen daß BM an solchen Standorten tiefer Wurzeln, und daß das Wasser tiefer in den Boden eindringt durch Spalten/Senken!:-) Noch stärker als verdichteter Boden soll das Asphaltieren von Strassen und Plätzen den Durchmesser-zuwachs steigern!:-) Allerdings nur dann wenn nicht zu viele Wurzeln zerstört werden... Asphaltierter Boden ermöglicht Sequoiadendron Giganteum Wachstum (Stamm+Wurzeln) weit über die normale Vegetationsphase hinaus!:-) Berühmtes Beispiel: Der Sentinel Tree im Giant Forest zeigt 50% mehr Durchmesser-zuwachs seit man einen Grossteil seiner->->->..Umgebung/seines Wurzelraums asphaltiert hat!:-) Dies wurde durch Entnahme von Bohrkernen eindeutig nachgewiesen!:-) Der Gigant von Corseaux sur Vevey steht nahe einer Kreuzung, hat also grad 2 asphaltierte Strassen zur Verfügung, der Gigant von Luzern hat auch 2 asphaltierte Strassen+das alte Haus in seiner Nähe, der Gigant von Soglio hat eine meterhohe dicke alte Steinmauer+diverse Kieswege in seiner Nähe+sein Wurzelraum wird Jahr für Jahr von hunderten Gästen/Touristen zertrampelt und mein Gigant in Walenstadt stand früher auf einer Kuhweide+neben dem alten langen Fabrikgebäude, seit 1999/2000 hat auch mein Gigant seine "eigenen" Strassen+Kieswege!:-) Resultat: Obwohl seine Krone durch Orkan Lothar+ Folgestürme arg auseinandergerissen +verwüstet wurde konnte mein Gigant sogar mehr Durchmesser-zuwachs erzielen als mit intakter Krone!:-) Alle Experten haben eine starke Wachstums-depression erwartet, auch mit Bewässern!:-) Das Gegenteil ist der Fall, obs gut ist weiß ich nicht Gruss

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Lukas Wieser

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #78 am: 30-Januar-2009, 09:12 »

Hallo Ragnar, willkommen im Forum!:-) Melde doch die schottischen Mammutbäume/BM im Europaregister!:-) Gruss Lukas
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Lukas Wieser

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #79 am: 30-Januar-2009, 09:43 »

An Tuff: Hallo Michael!:-) Dein Beitrag zu Hallimasch ist okay so... ABER: Die Wahrscheinlichkeit dass Hallimasch durch gesunde BM-Wurzeln eindringt halte ich für verschwindend gering!:-) Genauso daß BM-Wurzeln bei Sturm angerissen werden!:-) Mein Gigant in Walenstadt z.B. ist derart extrem abholzig daß wohl eher der Stamm auf halber Höhe abbricht als daß die Wurzeln anreissen!:-) Gruss Lukas.
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #80 am: 31-Januar-2009, 02:48 »

Lukas,

Die Idee mit der 'Oberflächenversiegelung' ist erstaunlich ! Tatsächlich fallen mir auch ein paar Bäume die sehr gut wachsen und wo ich bisher ratlos war wo der Wurzelraum denn eigentlich sein soll. Da ist zum Beispiel dieser Küstenmammut in Bonn (DE-4458):
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1941.0
Bei dem habe ich heute noch zum Besitzer gesagt 'Eines Tages entdeckt man bei Bauarbeiten auf der anderen Seite der Straße seine Wurzeln'. Es bleibt einem ja fast nichts anderes übrig zu denken, er hat fast keinen Wurzelraum zwischen Straße und Haus, wächst aber hervorragend !

Was ist mit dem Sauerstoffbedarf der Wurzeln ?
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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #81 am: 02-Februar-2009, 11:09 »


Was ist mit dem Sauerstoffbedarf der Wurzeln ?

Hallo Tuff

Es gibt ja viele Versorgungsleitungen die i.d.R. mit Luft gefüllt (und durch Zugangeschächte immer frisch belüftet) und nicht gasdicht sind... das kann evtl. zu mehr Sauerstoff im Boden führen als ein gewachsender Boden je "von oben" bekommen würde ... kann ich mir zumindest als Nichtgeologe einfach mal naiv so vorstellen  ;)  ... ob stimmt?

LG Fritz
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Lukas Wieser

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #82 am: 02-Februar-2009, 15:07 »

Hallo Michael!:-) Ja, es ist sehr erstaunlich, logische Schlussfolgerung: Vielleicht wird der Sauerstoffbedarf von BM Wurzeln massiv überschätzt!?:-) Gruss Lukas. Ps: Es wird aus der Sierra Nevada auch berichtet, daß junge BM neben riesigen Felsblöcken viel schneller wachsen!:-)
Hallo Michael!:-) Strassen in der Nähe von grossen BM fördern leider nicht nur deren Durchmesser-zuwachs, sondern haben einen perfiden Nebeneffekt!:-( Meistens fängt es mit einem Kiessträsschen an, eine Dorf/eine Stadt wächst, eine asphaltierte breitere Strasse muss her... Der BM bildet darunter in rasendem Tempo Wurzeln, steigert sein Wachstum... Nicht nur der Baum wächst, auch der Ort, es wird beschlossen: Eine Kanalisationsleitung durch die Strasse muss her um das ganze Wasser der vielen versiegelten Flächen wegzubringen... DER ANFANG VOM ENDE für den BM!:-( Einseitig werden 3-5m tief alle Wurzeln abgegraben!:-( Die ersten Jahre merkt man nicht viel, der BM wird vielleicht ein bisschen schütterer... Doch dann, 5, 10, 20 Jahre später erkrankt er plötzlich an Hallimasch, bekommt dürre Äste nach und nach und muß weg!:-( Hallimasch braucht oft Jahre, um sich in Seq.Gig.breit zu machen... Darum: Bei Kanalisations-arbeiten unbedingt "Micro-Tunneling" verlangen!:-) Gruss
Ps: Die Gemeinde Walenstadt hat 2008 auch eine Kanalisationsleitung durch die Loftstrasse geplant-ich habe beim Ing.+dem Gemeinderat Einsprache erhoben und die Konsequenzen für meinen Giganten erläutert+mit rechtlichen Schritten+Medien gedroht!:-) Hat gewirkt, ein paar Tage später stand der Ing.bei mir auf der Matte!;-) Jetzt wird die Leitung im April ca4.5m tief (Grundwasser-bereich) im Microtunneling-verfahren gebaut!:-) Der Grundwasserspiegel wird dadurch nicht verändert+dem Schwesterbaum beim Spital ist so auch geholfen-auch er hätte einen Teil seiner Wurzeln verloren!:-) LG Lukas.
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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #83 am: 02-Februar-2009, 15:38 »

... logische Schlussfolgerung: Vielleicht wird der Sauerstoffbedarf von BM Wurzeln massiv überschätzt

Hallo Lukas - ich denke nicht, dass es eine Frage von "überschätzt/unterschätzt" ist - die naheliegende Schlußfolgerung: versiegelter Boden = wenig / kein 0² im Boden muss nur so nicht stimmen. Nachdem was ich zu diesem Thema gelesen habe, sind viele Faktoren für einen O²-Transport zuständig:

- Diffusion
- Konvektion
- Transport übers Sicker-/Grundwasser

Es ist durchaus möglich, dass im Boden unter einer teilweise versiegelter Erdoberfläche genauso viel Sauerstoff im Boden vorhanden ist wie auf "offener Fläche". Ohne/wenig Sauerstoff ist jedenfalls sch**** für Wurzelatmung/Nährstoffaufnahme u. damit Baumgesundheit.

LG Fritz
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Lukas Wieser

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #84 am: 02-Februar-2009, 15:52 »

Hallo Michael!:-) Da hatte ich etwas mehr Einblicke als Du!:-) Beispiel 1: Als bei meinem BHD 3.57m-Giganten in Walenstadt am 26.12.1999 der kleinere Wipfel des Zwiesel herunterbrach, war daran auch ein Stammteil welches vom Blitzschlag 1961 betroffen war!:-) Dieses war ganz grauschwarz klebrig verharzt-wohl ein Schutzmechanismus um das Eindringen von Pilzen zu verhindern!:-) Beispiel 2: Beim BM Giganten mit dem Monsterast (U.am Ansatz 468m!) tritt im stammnahen Bereich eine Art schwarzes Harz aus!:-) Ich vermute daß das mit dem enormen Gewicht des Astes zu tun hat, durch Hebelwirkung entstehen bestimmt oft Risse, und der Baum wehrt sich so gegen Pilze!:-) Bei meinem Giganten in Walenstadt wiesen viele gebrochene Starkäste verharzte alte Verletzungen auf, zum Teil war das Harz auch gelblich!:-) BM führen meiner Ansicht nach kein Harz, sie produzieren es aber da wo es nötig ist!:-) Gruss Lukas.
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #85 am: 02-Februar-2009, 17:33 »

Lukas,

BM führen meiner Ansicht nach kein Harz, sie produzieren es aber da wo es nötig ist!:

Ja das könnte erklären wieso die Fehlinformation kursiert. Man hat das Holz frisch gefällter Bäume untersucht, ohne Verletzungen. Ein Lehrbeispiel (wenn es stimmt) !

ps. Toller Erfolg in Walenstadt. Das wäre ja auch eine Schande gewesen ! Gut daß die Schweizer Bäume lieben !
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #86 am: 02-Februar-2009, 17:37 »

Fritz,

Kannst Du 'Konvektion' mal erläutern ?
Übrigens, keine Sorge - O2 ist im allerweitesten Sinne auch ein Nährstoff und betrifft ja den ganzen Stoffwechsel der Wurzeln. Das Thema gehört also durchaus hierher !
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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #87 am: 03-Februar-2009, 08:53 »

Moin Tuff,
unter Konvektion ("mitnehmen") ist hier gemeint, dass andere Trägersubstanzen (Gas/Flüssigkeiten) passiv O² mitnehmen, z.B. weil der Grundwasserspiegel sinkt. In die frei gewordenen Poren strömt Gas nach - selbst wenn die Oberfläche versiegelt u. nicht permeabel ist, wird dieser Unterdruck früher o. später "von der Seite" ausgefüllt. Auch Temperaturunterschiede, wechselnder Luftdruck u. Gravitationseffekte die zu einem ein- u. ausgasen des Bodens führen, fallen hier unter o.g. Begriff. Für den Sauerstofftransport in tiefere Bodenzonen soll die Konvektion von großer Bedeutung sein.

Natürlich ist auch die "Mitnahme" von O² durch Fließwasser irgendwie Konvektion - wird aber wohl (?) wegen der hier "aktiven" Mitschlepperei unter "Transport" subsumiert ... 

LG Fritz   
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JNieder

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #88 am: 03-Februar-2009, 09:03 »

Moin Tuff,
unter Konvektion ("mitnehmen") ist hier gemeint, dass andere Trägersubstanzen (Gas/Flüssigkeiten) passiv O² mitnehmen, z.B. weil der Grundwasserspiegel sinkt. In die frei gewordenen Poren strömt Gas nach - selbst wenn die Oberfläche versiegelt u. nicht permeabel ist, wird dieser Unterdruck früher o. später "von der Seite" ausgefüllt. Auch Temperaturunterschiede, wechselnder Luftdruck u. Gravitationseffekte die zu einem ein- u. ausgasen des Bodens führen, fallen hier unter o.g. Begriff. Für den Sauerstofftransport in tiefere Bodenzonen soll die Konvektion von großer Bedeutung sein.

Natürlich ist auch die "Mitnahme" von O² durch Fließwasser irgendwie Konvektion - wird aber wohl (?) wegen der hier "aktiven" Mitschlepperei unter "Transport" subsumiert ... 

LG Fritz  

Poah !!! - Fritz - Das hast Du alles im Kopf ??
Toll erklärt !



Bewundernder Gruß
Jochen

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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #89 am: 03-Februar-2009, 09:39 »

Moin Jochen - zielt dein Beitrag auf fehlende Quellenangaben?

LG Fritz
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