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Autor Thema: Düngemittel für Mammutbäume  (Gelesen 82004 mal)

Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #60 am: 22-Januar-2009, 11:23 »

Hallo Lukas & andere Baumdoper!
Thema Wasserversorgung (für unsere Jungs ja quasi ein Hauptdüngemittel um am Thema zu bleiben ;)) :

Meine Jungs wachsen in einem tiefgründigen Lehm/Sandboden - der Grundwasserstand ist rel. hoch (hat eine Bohrung beim Hausbau ergeben wg. Kellerausgestaltung). Deswegen gieße (eigentlich wäre "fluten" der bessere Begriff weil ich Gartenschlauch ca. 30 min. am BM-Stamm laufen lasse) eigentlich nur bei Trockenphasen ab ca. zwei-drei Wochen. Im Hoch/Spätsommer - wenn die Erde insgesamt trockener ist - auch öfters. Spätestens wenn feuchtigkeitsliebende Stauden einen welken Eindruck machen. Es regnet hier in Norddeutschland (gefühlt) oft (auch wenn die Niederschlagsmengen unter 1.000 mm p.a. liegen). Also kommt es nicht sehr oft vor. Letztes Jahr z.B. öfters im Frühjar ( 8 Wochen ohne Regen) - 2007 fast gar nicht weil der Garten quasi absoff ...
Nun endlich die Frage: Sollte man (ich) BM auch wässern obwohl die äußeren Umstände das für "normale" Gehölze nicht rechtfertigen würden? Oder wäre das schlicht "Wasserverschwendung"? Mir ist natürlich klar, das eine Ferndiagnose schwer ist - deswegen die überlange Einleitung  ::)

LG Fritz         
« Letzte Änderung: 22-Januar-2009, 11:26 von Fritz »
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Joachim Maier

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #61 am: 22-Januar-2009, 12:19 »

Na Fritz, da hast Du ja den optimalen Standort erwischt, Glückwunsch!  ;)
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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #62 am: 22-Januar-2009, 13:19 »

Hallo Joachim - ja es gibt schlimmeres - aber nach Tuffs Ausführungen denke ich, dass ein mineralienreicherer (vulkanischer Verwitterungsboden oder so) Boden optimaler wäre als z. B mein matschigbatziger Jungmoränenboden. Tuff schrieb auch mal, dass zerleinerter Bauschutt einen normalen 08/15-Boden dahingehend pimpen könnte (der Tipp kam für mich leider zu spät. Bauschutt -als Unterfütterung der Auffahrt- hätte ich mehr als genug gehabt :-\

Was die Wachstumsgeschwindigkeiten meines normalen BM angeht habe ich auch kein Grund zum Klagen - trotz Spitzenverlust in 2007 (ca.50cm :'() und 2 Umpflanzaktionen (neues Haus=neuer Garten=während der Bauphase in einem "Notbeet" plaziert) ist der nach nur 7 Vegetationsperioden v. 0,3 m auf immerhin knapp 4,5 m gewachsen ... )   

LG Fritz
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #63 am: 23-Januar-2009, 02:06 »

Hallo Lukas !
Nochmal zurück zum Hallimasch. Ich habe das Kapitel upgedatet, lies es doch bitte mal durch ob ich das so schreiben kann:
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=2008.msg16466#msg16466

Ich habe (hoffentlich) nie behauptet daß durch Stickstoffdüngung ein Hallimasch-Befall erleichtert wird. Ich habe auch nie gesagt daß etwas derartiges in einem Wikipedia-Artikel steht, sondern die Wikipedia nur als Einstiegslektüre empfehlen wollen. Ich habe mich mit meinen Warnungen vor zuviel Stickstoff immer nur auf Botrytis bei Keimlingen und Sämlingen bezogen ! So hat etwa Sandrine Vancon von der Association Foret-Cellulose South East Experiment Station, Valence, France, 1993 eine Untersuchung veröffentlicht mit dem Titel Fertilization Affects Growth and Incidence of Grey Mold on Container-Grown Giant Sequoia, mit dem Ergebnis, daß "seedling resistance to Botrytis seemed to be related to the quantity of mineral elements available, with a tendency toward good results with less nitrogen and more potassium."

Ideen zur Düngung von Keimlingen (und irgendwann mal Bericht der Ergebnisse):
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=789.msg10832#msg10832
Diskussion zu Pilzinfektionen und Fungiziden:
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1262.msg9327#msg9327

Ich habe hier bereits vieles geschrieben, aber natürlich lerne auch ich gerne dazu
« Letzte Änderung: 23-Januar-2009, 02:12 von Tuff »
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #64 am: 23-Januar-2009, 02:46 »

Hallo Lukas !
Kannst Du bitte mal diesen Beitrag lesen:
http://mbreg.de/forum/index.php?topic=1739.msg28208#msg28208

Hallo Fritz ! Ich habe in meinem Leben noch nicht das Wort 'pimpen' verwendet ! (Upps - jetzt ist es geschehen!) Was Du wahrscheinlich meinst ist die Tatsache daß der Ippendorfer Kraftzwerg [ (c) Mick ] extrem gut auf einem aufgeschüttetem Gemisch aus Bauschutt und Erde wächst ! Dort sind aber auch alle anderen Bedingungen optimal, mildes Klima, praktisch nie Schatten, und eine Wasserader im Untergrund und jede Menge Abflußwasser vom der Straße. Natürlich kann es sein daß der Bauschutt (-staub) eine Kalk/Magneiumquelle darstellt, und daß dieses Gemisch mit seinen luftgefülllten Hohlräumen eine tiefere Durchwurzelung erlaubt als ein gewachsener Mineralboden. Es handelt sich hier übrigens um eine Aufschüttung an einem steilen Hang, von vielen Meter Tiefe (ich schätze bis zu 5 m), das kann man in der Ebene nicht so leicht nachmachen, da würde der Hügel einfach austrocknen.

« Letzte Änderung: 25-Januar-2009, 04:20 von Tuff »
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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #65 am: 23-Januar-2009, 08:50 »

Hallo Tuff - ja "pimpen" stammt natürlich aus meinem restringierten Code   8)  - Du schriebst: " ... tue auch oft noch ein paar größere Steine mit ins Pflanzloch..." - den Bauschutt habe ich offernbar (finds nicht mehr) phantasiert ... aber Dir ging es in erster Linie um die bessere Bodenbelüftung, die zu einem gesünderen (=pilzfreien) Baum führt und nicht um die Auswaschung vom Mineralien (=Düngung) o.ä. . Das habe ich verwechselt.
LG Fritz 



 
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Lukas Wieser

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #66 am: 26-Januar-2009, 12:31 »

Hallo Fritz!:-) Also was Du machst ist richtig und gut, man sollte seine BM vor Trockenstress schützen!:-) Meinen Giganten bewässere ich immer wenns mehr als 2 Wochen nicht regnet, oder wenn die Temperaturen über 30 Grad steigen jeden 2.Tag!:-) Mit Sprinkler... Bei so einem großen BM muß man allerdings das Wasser mindestens 2 Stunden volle Leistung laufen lassen damit es auch wirklich nützt!:-) Wieviel Du Deine BM wässerst hängt auch damit zusammen wie schnell sie wachsen sollen!:-) Den kleinen BM (unter 4m hoch) gebe ich im Sommer (an regenfreien Tagen) täglich eine 5 Liter Kanne Wasser und erziele so beste Resultate!:-) LG Lukas.
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #67 am: 28-Januar-2009, 01:10 »

Lukas, ich greife Deine Anregung aus dem anderen Thread (NV Walenstadt) mal hier auf !
 
Die Konkurrenz durch Bodenvegetation, und der Einfluß von intensiver Sonnneneinstrahlung wurden in diesem Thema bisher noch kaum beachtet.

In Spanien lockern (eggen) sie den Boden um die Olivenbäume. Dadurch wird die Konkurrenz (um Wasser) durch die Bodenvegetation zerstört. Außerdem werden die Kapillare in die Tiefe unterbrochen. Dadurch trocknet der Boden dann nicht mehr so tief aus. Das fand ich damals verblüffend einfach.

Andererseits haben sie dort nicht genug Mulch, sie würden in den Hainen Unmassen davon brauchen. Also gibt es auch keine Alternative.

Ein vertrampelter Oberboden hat in gewisser Weise denselben Effekt, weniger Wasserkonkurrenz und weniger Austrocknung. Wird das Regenwasser abgeleitet, dringt es dort wo es konzentriert wird vergleichsweise tief ein. Bei leichten Regenfällen ist das ein Vorteil - besser als großflächiges Verpuffen in der lockeren Erde. Aber irgendwo muß doch das Regenwasser eindringen können und genau dort wird der Baum dann auftanken. Dies könnte eine kreisförmige Zone viele Meter weit vom Stamm entfernt sein. Unter dem verdichteten Boden hingegen tut sich eventuell gar nicht so viel. Vielleicht ist es dieser Konzentrierungseffekt, der ihnen nützt ?

Tankt der Baum hingegen hauptsächlich Grundwasser, dann kann ihm der Oberboden ein Stück weit egal sein. Grundwasseranschluß muß man sicher ausschließen bevor man Bodenoberflächen vergleicht.

Feuchte und Sauerstoff sind immer gut für ein aktives Bodenleben, welches mittel- und langfristig verlustarme Nährstoffkreisläufe ermöglicht. Aber braucht der Bergmammutbaum wirklich ein aktives Bodenleben ?

Intuitiv würde ich sagen, daß Sequoiadendron als spezieller Rohboden-Besiedler vielleicht gar nicht so viel anfangen kann mit organischen Ausscheidungen von Pilzen, Bakterien, Kleinsttierchen. Vielleicht nimmt dieser Baum viel lieber reine mineralische Substanzen zu sich, und das Gewimmel im Boden stört ihn bloß ? Diese Bäume erkaufen sich ihre Extrem-Nische (Feuer) mit einer großen Empfindlichkeit gegenüber Konkurrenz um Licht....es würde mich nicht überraschen, wenn sie auch im Wurzelbereich 'sensibel' sind und eine aktive Rhizosphäre für Sequoiadendron schon wieder Konkurrenzstreß bedeuten kann. Immerhin keimen sie offenbar gerne in feuerbedingten (evtl. auch in vulkansichen oder auch in eiszeitlichen?) Rohböden.
« Letzte Änderung: 28-Januar-2009, 02:12 von Tuff »
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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #68 am: 28-Januar-2009, 08:05 »

Góðan daginn & willkommen im Forum Ragnar!

... jetzt bin ich wohl nicht mehr der "nördlichste" Aktivist hier  ;)

Gruß Fritz

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Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #69 am: 28-Januar-2009, 09:43 »

(...)Sequoiadendron als spezieller Rohboden-Besiedler vielleicht gar nicht so viel anfangen kann mit organischen Ausscheidungen von Pilzen, Bakterien, Kleinsttierchen. Vielleicht nimmt dieser Baum viel lieber reine mineralische Substanzen zu sich, und das Gewimmel im Boden stört ihn bloß ? Diese Bäume erkaufen sich ihre Extrem-Nische (Feuer) mit einer großen Empfindlichkeit gegenüber Konkurrenz um Licht....es würde mich nicht überraschen, wenn sie auch im Wurzelbereich 'sensibel' sind und eine aktive Rhizosphäre für Sequoiadendron schon wieder Konkurrenzstreß bedeuten kann. Immerhin keimen sie offenbar gerne in feuerbedingten (evtl. auch in vulkansichen oder auch in eiszeitlichen?) Rohböden.(...)

Ich kann mir schwer vorstellen, dass man wg. einer Keimung auf (kurz vorher) verbranntem Boden solche weitreichenden Schlüsse ziehen kann, weil:
a) ist auch ein "verbrannter Boden" voller Leben - selbst ein größeres Feuer erwärmt den Boden nur wenige Zentimeter tief
b) besitzt ja auch ein (wenig verwitterter) Rohboden i.d.R. eine organischen Auflage in der Mikroorganismen die wildesten Partys feiern
c) ändert sich die Bodenbeschaffenheit von Keimung - Absterben des SG  zwangsläufig aufgrund der langen Lebensdauer - eine aktive Rhizophäre ist quasi unabwendbar - da wäre es für einen SG ziemlich dämlich diese nicht in den eigenen Stoffwechsel a lá Ektomykorrhiza u.ä. mit einzubeziehen - was wohl z.B. für diese Pilzsymbiose auch stimmt wenn ich Folie 17 aus diesem Link (  http://ephedra.hip.uni-heidelberg.de/lehre/THEMA-SYMBIOSE.pdf ) richtig deute.

Also bisher bin ich noch nicht überzeugt, dass SG einen (auch nach der Keimung) "leblosen" und "verdichteten" Boden lieber mag  8)

LG Fritz
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Joe

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #70 am: 28-Januar-2009, 10:14 »

Hallo zusammen,
BM s gehören mit Sicherheit zu den (Gebirgs)pionierpflanzen. Warum?
BM Samen ähneln anderen Pioniergehölzen z.B. Birken.
Pioniergehölze haben eine starke Wuchskraft z.B. Pappeln wachsen fast ebenso schnell.
Pioniergehölze müssen ein starkes Wurzelwachstum aufweisen, um sich auf Erosions-
hängen, Sedimentablagerungen an Flüssen und auf Brandflächen möglichst schnell zu
"verankern", bevor Regengüsse bzw. Hochwasser die Sämlinge ausreißt. Das überpro-
portionale Wurzelwachstum ist ersichtlich am Wurzelanlauf (charakteristische Verdickung
bei BM. Zudem nützt ein starker Wurzelanlauf gegen hohen Winddruck (Verminderung der
Hebelwirkung direkt auf den Wurzelteller). Pioniergehölze haben eine eigene Rhizophäre
z.B. Erlen (Stickstoffsammler). Pioniergehölze sind Lichtbaumarten bzw. Solitärgehölze
(Grovebildung auf besonders zusagenden Standorten)
Vielleicht ist ja SG so eine Art "Superpionier", allerdings hat er im Laufe der Zeit zu
viel Konkurrenz bekommen und Öd- und Brandflächen sind auch immer weniger geworden, deshalb der Rückgang der Population im natürlichen Verbreitungsgebiet.
Gruß Joe


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DerAchim

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #71 am: 28-Januar-2009, 10:17 »

Jeg kan kun snakke Dansk  :P ::) ;D
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Zu fällen einen schönen Baum braucht´s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert.

-Eugen Roth-

Fritz

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #72 am: 28-Januar-2009, 10:43 »

Hallo zusammen,
BM s gehören mit Sicherheit zu den (Gebirgs)pionierpflanzen. Warum?
Gruß Joe

... stimmt - es spricht sehr viel dafür - allerdings dagegen, dass BM - wenn einmal etabliert - sich eigentlich nicht mehr (von anderen Pflanzen) verdrängen läßt wie (alle?) andere Pionierarten, die nach getaner Pionierarbeit wieder ziemlich schnell verschwinden ... hmmm.
Gruß Fritz   
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Joe

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #73 am: 28-Januar-2009, 11:16 »

Hallo Ragnar, herzlich willkommen im Forum, schön das du dich mal meldest. Kann leider
kein isländisch wie Fritz und Achim  ;), dafür spricht (bellt) unser Wikingerhund
(Islandspitz) viel isländisch  :D. Gruss Joe.
An Fritz: BM s waren bestimmt über Jahrmillionen die vorherrschende Baumart in der
Sierra,(Vulkanismus sorgte für Ödland), bis die Eiszeiten sie Richtung Süden verdrängten bzw. die Population massiv ver-
minderte. Nach der Eiszeit als das Klima
wieder wärmer wurde, begann eine Rückbesiedelung allerdings zeitgleich mit invasiveren
Pflanzen. Daß Ergebnis sieht man heute in der Sierra, ein paar Groves mit wenig Individuen.
Gruß Joe
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Tuff

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Re: Düngemittel für Mammutbäume
« Antwort #74 am: 28-Januar-2009, 14:17 »

Hallo Fritz !

Obwohl ich mich eigentlich auf Deiner Seite sehe, versuche ich mal zu kontern...

a) ist auch ein "verbrannter Boden" voller Leben - selbst ein größeres Feuer erwärmt den Boden nur wenige Zentimeter tief

Das ist ungeklärt. Ich habe ein paar größere Feuer gemacht, und es stimmt daß man danach unverkohlte Erde schon wenigen Zentimetern findet. Die organische Auflage ist verbrannt, und die Asche liegt auf dem Mineralboden. Wie groß die Hitze dort war weiß ich nicht. Bei einem Test-Feuer im feuchten Rohhumus habe ich nach 24h aufgegraben, da war es in 20cm Tiefe im 'Ah' Horizont immer noch kochend heiß. Vermutlich bleibt Mineralboden eher kühl - aber organische Auflagen glühen / kochen durch.

b) besitzt ja auch ein (wenig verwitterter) Rohboden i.d.R. eine organischen Auflage in der Mikroorganismen die wildesten Partys feiern

So wie ich das Wort verwende, haben Rohböden noch keine Horizonte oder nur einen minimalen A-Horizont (< 2cm), und können dann so etwas wie ein spärliches Bodenleben haben oder auch nicht. Nahestehend nach der internationalen FAO-Klassifikation ist der Regosol. Wikipedia: "The group of Regosols is a taxonomic rest group containing all soils that could not be accommodated in any of the other groups." Für verbrannte Ascheböden müsste man eine eigene Klasse schaffen, weil Asche immer noch Kohlenstoffverbindungen enthält, es sind daher keine typischen Rohböden. (Muß mal nachschauen ob die Amis das machen.)

c) ändert sich die Bodenbeschaffenheit von Keimung - Absterben des SG  zwangsläufig aufgrund der langen Lebensdauer - eine aktive Rhizophäre ist quasi unabwendbar

Der Einwand mußte kommen....Punkt für Dich ! Ich hatte wohl mal wieder zu sehr den Sämling im Sinn, bei dem was ich schrieb. Welche Ansprüche hat ein Altbaum ? Sequoiadendron macht (so weit mir bekannt) eine vesicular-arbusculare Endo-Mykorrhiza beispielsweise der Gattung Glomus [wiki] - typisch für Mineralbodenwurzler auf Extremstandorten. Glücklicherweise kommen diese Pilze auch bei uns überall vor, so daß eine 'Infektion' junger Bäume - etwa in Brandflächen - rasch erfolgen sollte. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, wenn Jungbäume auf einmal 'losziehen' ? (Werd Deinen Link nachher mal durchsehen. Ups, Sequoia gigantea ;) )

Also bisher bin ich noch nicht überzeugt, dass SG einen (auch nach der Keimung) "leblosen" und "verdichteten" Boden lieber mag

Ich auch nicht, vor allem nicht was Verdichtung angeht. Laß uns halt Für und Wider abwägen und dann in Experimenten vergleichen. Ich mache gerade ein 'reiner lockerer Mineralboden' (Vulkansubstrat+Asche) - Experiment, allerdings praktisch ohne Stickstoff, und beobachte daß die Sämlinge im ersten Jahr langsam wachsen, dafür sehr robust sind. Es war aber ein Freiland-Experiment und es gibt leider zu viele 'Parameter' auf einmal.

Im Grunde fehlt uns hier die Beobachtung der natürlichen Keimung auf verschiedenen, auch ungünstigen Standorten. Ich fände es wirklich cool wenn wir alle die Keimung unter Altbäumen fördern würden, da könnten wir eine Menge lernen.

[wiki] Zu VA-Mykorrhiza der Gattung Glomus siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbuskul%C3%A4re_Mykorrhizapilze#Kennzeichen
http://de.wikipedia.org/wiki/Glomus
http://en.wikipedia.org/wiki/Glomus_%28fungus%29

Bild: Unverbrannte Wurzeln in wenigen cm Tiefe. Allerdings glaube ich daß sie 'gekocht' wurden. Das Feuer war relativ heiß (Stammstücke, Glutmasse), jedoch war es windig. Der obenauf liegende Ast ist unvollständig verbrannt weil er später in die Asche geworfen wurde.
« Letzte Änderung: 28-Januar-2009, 15:15 von Tuff »
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