Hallo Fritz !
Obwohl ich mich eigentlich auf Deiner Seite sehe, versuche ich mal zu kontern...
a) ist auch ein "verbrannter Boden" voller Leben - selbst ein größeres Feuer erwärmt den Boden nur wenige Zentimeter tiefDas ist ungeklärt. Ich habe ein paar größere Feuer gemacht, und es stimmt daß man danach unverkohlte Erde schon wenigen Zentimetern findet. Die organische Auflage ist verbrannt, und die Asche liegt auf dem Mineralboden. Wie groß die Hitze dort war weiß ich nicht. Bei einem Test-Feuer im feuchten Rohhumus habe ich nach 24h aufgegraben, da war es in 20cm Tiefe im 'Ah' Horizont immer noch kochend heiß. Vermutlich bleibt Mineralboden eher kühl - aber organische Auflagen glühen / kochen durch.
b) besitzt ja auch ein (wenig verwitterter) Rohboden i.d.R. eine organischen Auflage in der Mikroorganismen die wildesten Partys feiernSo wie ich das Wort verwende, haben Rohböden noch keine Horizonte oder nur einen minimalen A-Horizont (< 2cm), und können dann so etwas wie ein spärliches Bodenleben haben oder auch nicht. Nahestehend nach der internationalen FAO-Klassifikation ist der Regosol. Wikipedia: "The group of Regosols is a taxonomic rest group containing all soils that could not be accommodated in any of the other groups." Für verbrannte Ascheböden müsste man eine eigene Klasse schaffen, weil Asche immer noch Kohlenstoffverbindungen enthält, es sind daher keine typischen Rohböden. (Muß mal nachschauen ob die Amis das machen.)
c) ändert sich die Bodenbeschaffenheit von Keimung - Absterben des SG zwangsläufig aufgrund der langen Lebensdauer - eine aktive Rhizophäre ist quasi unabwendbar Der Einwand mußte kommen....Punkt für Dich ! Ich hatte wohl mal wieder zu sehr den Sämling im Sinn, bei dem was ich schrieb. Welche Ansprüche hat ein Altbaum ? Sequoiadendron macht (so weit mir bekannt) eine vesicular-arbusculare Endo-Mykorrhiza beispielsweise der Gattung Glomus [wiki] - typisch für Mineralbodenwurzler auf Extremstandorten. Glücklicherweise kommen diese Pilze auch bei uns überall vor, so daß eine 'Infektion' junger Bäume - etwa in Brandflächen - rasch erfolgen sollte. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, wenn Jungbäume auf einmal 'losziehen' ? (Werd Deinen Link nachher mal durchsehen. Ups, Sequoia gigantea
)
Also bisher bin ich noch nicht überzeugt, dass SG einen (auch nach der Keimung) "leblosen" und "verdichteten" Boden lieber mag Ich auch nicht, vor allem nicht was Verdichtung angeht. Laß uns halt Für und Wider abwägen und dann in Experimenten vergleichen. Ich mache gerade ein 'reiner lockerer Mineralboden' (Vulkansubstrat+Asche) - Experiment, allerdings praktisch ohne Stickstoff, und beobachte daß die Sämlinge im ersten Jahr langsam wachsen, dafür sehr robust sind. Es war aber ein Freiland-Experiment und es gibt leider zu viele 'Parameter' auf einmal.
Im Grunde fehlt uns hier die Beobachtung der natürlichen Keimung auf verschiedenen, auch ungünstigen Standorten. Ich fände es wirklich cool wenn wir alle die Keimung unter Altbäumen fördern würden, da könnten wir eine Menge lernen.
[wiki] Zu VA-Mykorrhiza der Gattung Glomus siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbuskul%C3%A4re_Mykorrhizapilze#Kennzeichenhttp://de.wikipedia.org/wiki/Glomushttp://en.wikipedia.org/wiki/Glomus_%28fungus%29Bild: Unverbrannte Wurzeln in wenigen cm Tiefe. Allerdings glaube ich daß sie 'gekocht' wurden. Das Feuer war relativ heiß (Stammstücke, Glutmasse), jedoch war es windig. Der obenauf liegende Ast ist unvollständig verbrannt weil er später in die Asche geworfen wurde.