“Fog is a defining feature of the coastal California redwood forest and fog inputs via canopy drip in summer can constitute 30% or more of the total water input each year. (...) "
Walter, Du hast es zwar bereits richtig gesagt, aber ich möchte das hier noch einmal klarstellen. Diese 30% sind ein Wert für das Wasser welches in der Krone
kondensiert. Der größte Teil davon fließt oder tropft dann zum Boden.
Nur bis zu 6% konnten für die
Aufnahme in die Nadeln nachgewiesen werden. Diese 6% beziehen sich auf den Wassergehalt der Nadeln, nicht auf den Gesamtwasserzufluß (input) in den Boden, oder die Gesamtwasseraufnahme des Baumes. Ein Anteil vom Wassergehalt der Nadeln (welcher sich ja im ständigen Fluß befindet) ist eine sehr kleine Wassermenge, im Vergleich zum Gesamtverbrauch des Baumes.
Der Wert variiert erheblich und hängt direkt vom Alter der Nadeln ab. Die intakte Wachsschicht junger Nadeln macht eine Aufnahme unmöglich. Erst alte, degradierte ('poröse') Nadeln nehmen Wasser auf. Es handelt sich demnach nicht um einen aktiven Prozess, sondern eher um einen Nebeneffekt.
Die weiterhin zitierten 5-7% haben nicht mehr direkt etwas mit der Frage zu tun, wieviel Wasser aufgenommen wird. Hier wird lediglich ein Mechanismus beschrieben, und in der Größenordnung klassifiziert, wie 'Überschußwasser' in den Nadeln auch zurück ins Xylem fließen kann. Der wichtige Punkt hierbei ist das mögliche, aber nicht nachgewiesene 'Reparieren' (refill, recover) von Embolien.
Wahrscheinlich entsteht dieser Überschuß vorwiegend durch direkte Wasseraufnahme. Diese relativen Prozentwerte sind aber kein geeignetes Maß für die eigentliche Aufnahmemenge. Sie sollen lediglich die physiologische Bedeutung für die interne Verteilung des Wassers einordnen.
"Although amounts are small, they are sufficient to initiate reverse water flux throughout large trees and improve the water status of the entire plant, presumably including the root-zone." (Kap. 7 Conclusions)
In der Übersicht muß ich Bernt und Walter Recht geben: Diese 6% sind nicht gerade viel. Es könnte aber ausreichen, um in der Kronenspitze ein paar Meter Höhe zu gewinnen.
Die Fachartikel weisen aber auch darauf hin, daß die Verringerung der Verdunstung ein wesentlich größerer Effekt ist, als die Nadel-Wasseraufnahme. Zudem sind allein durch 'Nebeneffekte' gewonnene Meter fragil, denn in besonders trockenen Perioden (mehrerer Jahre) sterben die Kronen hoher Altbäume regelmäßig um einige Meter ab, so daß ein Nettozuwachs wohl mühsam und langwierig erkämpft werden muss.
Ich schlage vor, zu diesem Thema auch die anderen von mir in der Wiki herausgesuchten Zitate (s.o.) zu lesen. Dort gibt es Links auf online Quellen die man kostenfrei lesen kann.
ps. @Denniz: Die Gesamtsumme des 'Kronenwassers' wird 'occult precipitation' genannt weil sie in der Niederschlagssumme der meteorologischen Messung nicht vorkommt. Daher ist sie 'verborgen'.
Und ja, Redwood (oder eigentlich die meisten) Wälder produzieren eine Menge Wasserdampf. Das ist zwar nicht das, was gemeinhin mit (Küsten-)Nebel gemeint ist. Es könnte aber zur Nebelbildung beitragen. Schwer zu sagen.