Nur mal kurz hier als Einwurf:
Hier nun meine Theorie: im Erdmittelalter ließen das Klima Riesenwuchs zu. Wie die Saurier erreichten auch die Bäume sagenhafte Rekordabmaße, die sich leider schwerer belegen lassen wie bei tierischen Knochenfunden. Nach diversen Katastrophen und Klimaveränderungen haben immer noch Arten überlebt die diesen Riesenwuchs praktizieren. Klar sind Koniferen Reliktbaumarten.
Kiefernspezi.
(Hervorhebungen von mir).
Hi Kiefernspezi,
Erdmittelalter (Mesozoikum/Mesophytikum): Trias (250 Mio a) ---> Tertiär (66 Mio a): Ich hab da bisher nichts von Rekordmaßen bei Bäumen gelesen (Wenn man von sehr hoch werdenden Bäumen spricht, meint man meist 20-25 m).
Ein sehr gutes Beispiel für Bäume aus der Trias: Petrified Forest.
Unter
Riesenwuchs verstehe ich Baumhöhen von 80-150 m. Wenn du Literaturangaben hast für solche Höhen (für das Mesozoikum), würde mich das sehr interessieren.
Die meisten heute noch existierenden Baumarten hatten ja ihre ersten Anfänge oder ihre Vorläufer in der Trias.
Das Entscheidende für das Höhenwachstum scheint mir die genetische Ausstattung. Klima und Konkurrenzdruck tun dann ein Übriges.
Beispiel: Eine Zwergweide bleibt immer eine Zwergweide. Wenn ich sie dünge wie wahnsinnig und vielleicht noch durch Nachbarbäumchen zum Höherwerden treibe, wird sie vielleicht eine sehr hohe Zwergweide, aber mehr als einen Meter oder so wird sie nicht packen.
Bei den Mammutbäumen ist das wohl auch so. Nur mit anderen Vorzeichen.
Koniferen, glaube ich, kann man nicht als
Reliktbaumarten bezeichnen.
Unter Reliktbaumarten verstehe ich Baumarten, die ursprünglich auf großen Gebieten vorkamen oder sogar vorherrschend waren, jetzt aber nur noch in wenigen (sprichwörtlichen) Refugien vorkommen. Eine typische Reliktbaumart ist damit S. giganteum.
Die sibirische Taiga wird von Koniferen beherrscht. Dieses Areal allein ist so groß, das man da wohl nicht von einem Reliktstandort sprechen kann.
---> Tuff. Mit der Erddrehung hast du was durcheinander gebracht. So ungefähr im Kambrium, schätze ich (bin zu faul, nachzugucken), war der Mond etwa 100 000 km weg von der Erde, und die Erde hat sich in 12 Stunden einmal herumgedreht. Seither hat sich die Erddrehung wegen des Einflusses des Mondes verlangsamt, und sie verlangsamt sich natürlich weiter. Aber das Drehmoment, das der Mond der Erde entzieht, wird auf ihn selber übertragen. So entfernt er sich etwa 3 cm/Jahr von uns. (In so 3-4 Mrd. Jahren ist die Erde ausgedreht, der Mond am weitesten weg. Dann wird er wieder auf uns zurückstürzen. Allerdings fängt dann auch die Sonne an, uns zu fressen).
Zur Diskussion um die Bedingungen für Höhenwachstum:
Steve Sillett, z. B., hat Mammutbäume und Eukalypten untersucht. Er hat spekuliert darüber, wo die Höhengrenze ist und warum, aber keine schlüssige Erklärung gefunden.
Das Interessante an Tropenbäumen ist ja, dass, soweit mir bekannt, die meisten Wachstumspausen einlegen (obwohl es wegen des Klimas nicht nötig wäre), und andere sogar die Blätter verlieren. Also wollen sie/dürfen sie/können sie nicht das ganze Jahr assimilieren. Und meistens ist bei 60 Höhenmetern Schluss.
Ich könnte mir auch vorstellen, es wird nicht mehr allzu lange dauern, dann hat man vielleicht die für das Höhenwachstum zuständigen Gene herausgefunden und kann damit experimentieren. Zum Beispiel ein Eukalyptusgen in einen Mammutbaum einbringen und umgekehrt.
Und ich glaube, dann kann man vielleicht auch besser sehen, welche Mechanismen im Baum selber dafür verantwortlich sind, dass der Baum nicht höher wachsen kann, obwohl er unter dem beständigen Antrieb seiner Gene steht (Der größte Mensch von heute ist so groß, weil seine Wachstumsgene nicht abgeschaltet haben. Er musste immer weiterwachsen, bis man das schließlich medikamentös gestoppt hat. Hat er selber bei Frank Elstner erzählt).
Viele Grüße
Walter