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Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten

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Tuff:
Ich habe mal ein paar Laubbaumarten zusammengesucht und grob in drei Höhenklassen eingeteilt. Die Höhenangaben sind sehr grob und ich habe einfach das Höchste genommen was irgendwo erwähnt wurde, ohne jede Prüfung. Auf ein paar Meter soll es hier aber nicht ankommen.

Auffällig ist die Oberklasse der überwiegend 'Eukalyptusartigen' wenn ich das mal so nennen darf. Von denen viele neben Australien auch auf oder um Borneo vermessen wurden. Wenn man diese Klasse als Sonderfall 'abzieht' dann wäre ein deutlicher Unterschied zu den Koniferen schon zu erkennen. Aber dann müsste man fairerweise auch die Taxodiaceen von den Koniferen abziehen. Aber selbst dann ist der Unterschied erkennbar.

Eucalyptus regnans      > 90 m
Eucalyptus globulus      > 80 m
Eucalyptus viminalis:       > 80 m
Eucalyptus delegatensis   > 80 m
Eucalyptus obliqua         > 80 m
Shorea faguetiana         > 80 m   (88 m specimen)
Shorea argentifolia         > 80 m
Shorea superba         > 80 m
Shorea smithiana         > 80 m
Shorea gibbosa         > 80 m
Koompassia excelsa      > 80 m
Hopeia nutans         > 80 m

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Carya glabra            > 70 m
Swietenia macrophylla      > 60 m (mahogany)
Toona sureni            > 60 m
Castanea dentata         > 60 m ?
Liriodendron tulipifera      > 50 m
Agathis australis         > 50 m
Acer saccharum         > 45 m
Fraxinus excelsior         > 45 m
Cercidiphyllum japonicum   > 45 m
Carya cordiformis         > 45 m

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Ulmus americana         > 40 m
Ulmus glabra            > 40 m
Quercus prinus         > 40 m
Quercus rubra         > 40 m
Fraxinus americana      > 40 m
Quercus lamellosa         > 40 m
Juglans nigra            > 40 m
Populus nigra            > 40 m
Platanus occidentalis      > 40 m
Chrysolepis chrysophylla   > 40 m
Notholithocarpus densiflorus   > 40 m (tanoak)

Weiterführende Webseiten:

http://en.wikipedia.org/wiki/Tree_measurement#Rucker_Indexes
http://www.nativetreesociety.org/bigtree/tall_tree_preserves.htm
http://treesdb.azurewebsites.net/Browse/Species?Sort=MaxHeight&SortAsc=False

Otto:
Hier noch ein paar Gedanken,

der Wassertransport innerhalb der Pflanze muß gewährleistet sein. Die Wassersäule darf nicht abreissen.
Gravitation und Reibung begrenzen die Höhe der Pflanzen, Kohäsion und Adhäsion fördern sie.
Die Wassersäule in einem oben geschlossenen, luftleeren Rohr wird auf Meeresspiegelniveau knapp 10m hoch.
Gymnospermen haben im Xylem Tracheiden, Angiospermen haben außerdem Tracheen. Die Tracheen sind großvolumiger als die Tracheiden.
Danach müsste die Adhäsion in den Tracheen geringer sein, allerdings die Reibung auch. In Großen Höhen könnten die Tracheiden vorteilhafter sein (spekulativ).
Die großen Kronen der Angiospermen wurden schon angesprochen, auch wegen der stärkeren Aufsplitterung des Wassernachschubes (wobei hier gesaugt und nicht geschoben wird) könnten die umfangreichen Kronen für die Höhe von Nachteil sein.

Ein ganz anderer Aspekt ist das ebenfalls angesprochene Entwicklungsalter von Gymnospermen und Angiospermen.
Gymnospermen gibt es seit dem Devon, Angiospermen seit der Kreide, macht etwa 380Mio. gegen 100Mio. a aus.
Entwickeln die Angiospermen erst noch größere Höhen??
Wie hoch waren hohe Gymnospermen nach ca. 100Mio. a Entwicklung??

Weil meine Kenntnisse nach ca. 35a verblasst bzw. löcherig sind, habe ich unter www.biokurs.de/skripten/bilder/Leitb3.GIF nachgebessert.

das von mir zum Thema   VG  Otto

Kiefernspezi:
Hallo,

wieso sollte man die Taxodiaceen von den Koniferen abziehen???!!! :o

Waldläufer:
Hallo,
denke, daß man den angeführten Riesenwuchs der paar Nadelholzgattungen nicht überbewerten sollte.
In den tropischen Wäldern weltweit stehen sicherlich viele sehr hohe Laubbäume, sofern noch nicht gefällt.
Man muß auch sehen, daß die angeführten Höhen der Tannen und Fichten vorzugsweise aus Amerika absolute Oberwerte
sind die ganz selten erreicht wurden.
Desweiteren sind die beeindruckenden Höhen von Douglaie und Küstenmammutbaum schlicht auf außergewöhnlich gute
Standortbedingungen dort zurückzuführen und an anderer Stelle nicht wiederholbar.
Nenne hier sehr fruchtbaren Boden, hohe Niederschläge gepaart mit Luftfeuchtigkeit und Ganzjahresassimilation durch extrem
wintermildes Klima. Im Fall des Gebirgsmammutbaumes Dauerbewässerung durch Dräinagebahnen aus höheren Lagen.
Wenige Arten wie z.B. die Douglasie die auch in ihrem riesigen Verbreitungsgebiet eine gewisse Dürreresistenz erworben hat
können bei uns an ihre heimatlichen Wuchsleistungen anknüpfen.

                                                         Viele Grüße           Bernt

Kiefernspezi:
Hallo, also zunächst einmal sollte die Aussage der o.g. Arten eher darauf hindeuten, dass es doch erstaunlich viele sind, die eine Extremhöhe von 80 m geknackt haben.Wenn man die Höhe auf 60 m reduziert,  dann stellt man fest, dass es sehr viele Koniferen in diese Liga schaffen. Wenn man aber von diesen Extremhöhen absieht und auf die Durchschnittswerte schaut, so stellt man fest, dass hier ebenfalls die Koniferen überragen. Bäume von 40-50 m Höhe sind keine Seltenheit. Bei Laubbäumen schon schwer zu erreichen.
Wer in Riesenwäldern unterwegs war - z.B. den Tannenwäldern im Himalaya, der wird bestätigen, dass es oft so ist, dass die Bäume in ihrer Höhe nur leicht differieren.
So ist es auch im Mammutbaumwäldern.

Vor allem aber bin ich gespannt auf die Erklärung,  warum Taxodiaceen keine Koniferen sein sollen...

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