Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten
Odysseus:
Hi Kiefernspezi,
woher hast du deine Höhenangaben?
Metasequoia: In China gab's 1941 nur noch ganz wenige Exemplare. Seither sind zwar noch ein paar in abgelegenen Gegenden entdeckt worden, aber soweit ich das gelesen habe, waren richtig alte nicht darunter.
Daher bin ich bei Metasequoia was das prognostizierte Höhenwachstum angeht, sehr vorsichtig.
Auch unsere heimischen Bäume, glaube ich, sind bei weitem nicht ausgereizt. Wo konnten und können in Deutschland Bäume ungestört richtig alt werden? - Sobald sie hiebreif waren, wurden sie und werden sie doch fast überall weggehauen. Erst seit wenigen Jahren gibt es ein paar Wälder und Parks, wo man sie wachsen lassen will.
Fichten, die wir in einem feuchten Tal in den 1950er Jahren gepflanzt haben, haben, soweit man von unten hochgucken kann, einen Jahreszuwachs von knapp einem Meter. Auf fast reinem Sand. Ich würde sie stehen lassen, so lange sie leben, aber leider bekomme ich das Waldstück nicht.
Eine schwächere ist mal vor 4 bis 5 Jahren umgefallen. Die war 36m lang.
Vor 31 Jahren Ende August hab ich dort zwischen etwa 10jährige Jungfichten eine Abies grandis gepflanzt. Die macht etwas über einen Meter im Jahr, ist ganz schlank, und hält mit den Fichten mit. Könnte auch sein, dass sie schon drüber raus guckt. Die Fichten hab ich wertgeastet, bei der Abies grandis hab ich 20 cm lange Stummeln stehen lassen, damit ich besser hochklettern kann.
Vielleicht kann ich jetzt über Weihnachten mal gucken, ob die Stummel noch lang genug sind fürs Hochklettern.
Ich hab auch in einem kleinen Buntwaldbereich Abies grandis, Hemlocks, Douglas gemischt. Außen später ein paar Atlaszedern, Quercus rubra, Bergahorn und Thujen dazugetan.
Der eindeutig wuchsstärkste Baum ist die Douglas, sowohl in der Höhe, als auch im Durchmesser.
Man merkt auch, für die Hemlocks ist es etwas trocken (Durchschnitt Jahresniederschläge letzte 10 Jahre um die 1000 mm).
Viele Grüße
Walter
Odysseus:
--- Zitat ---Erdzeitgeschichtlich sind ebendiese
ja bereits auf dem Rückzug. Was hat dieses Höhenwachstum also für einen
evolutionären Zweck? Eine Strategie die Ihren Sinn bereits hinter sich gelassen hat?
--- Ende Zitat ---
Denniz.
Hi Dennis,
wie kommst du darauf, dass die Koniferen erdgeschichtlich im Rückzug seien?
Die Braunkohle im Tertiär wurde hauptsächlich von Nadelbäumen (und darunter sehr häufig Sumpfzypressen) gebildet, das ganze Quartär, und jetzt ja auch das Holozän ist Nadelwaldära. Es gibt heute um etliche Größenordnungen mehr Nadelbäume als Laubbäume. Man denke nur an die riesigen Flächen der sibirischen Taiga. Alle Bergländer sind vom Nadelwald geprägt.
Wahr ist, die Angiospermen sind evolutionär neuere Modelle, sagen wir mal, Mercedesse, aber, wo's hart auf hart geht, gewinnt eben doch der alte Borgward, oder sagen wir mal, Opel Blitz. LOL.
Grüße
Walter
Kiefernspezi:
Die Größenangaben sind größtenteils aus dem Eckenwalder.
Klar gab es schon höhere Bäume zu Urmenschzeiten. Bestimmt könnte eine Fichte noch größer werden oder eine Weißtanne. Das steht nicht in Frage.
Interessant ist es nun zu erfahren, welche Laubbaumart außer den verschiedenen riesigen Eukalyptusarten mithalten kann.
Je nachdem wie viele es sind, habe ich vielleicht eine gute Erklärung für das Größenwachstum der Koniferen.
Nun warte ich gespannt auf Antworten...
Viele Grüße
Kiefernspezi
Klaus:
Hallo zusammen,
ich habe jetzt auch noch einiges zum Potential der Fremdländer loszuwerden.
Wer die gleichen Dimensionen ,wie in ihrem Ursprungsland, der Arten erwartet
der muß hier für die gleichen Bedingungen sorgen.Was ja naheliegend nicht geht.
Die Nährstoffversorgung mag hier ja sogar örtlich besser sein.
Aber mit dem großräumigen Klima ,also Temperaturen,Höhenlage und
Wasserversorgung sind doch recht unterschiedlich.Und das Mikroklima auch nicht
vergessen.Also die Groves deuten darauf hin dass dies nicht unbedeutend ist.
Dies bedeutet man muß überall am Wachstum Abstriche machen.
In Deutschland haben wir nun einmal z.B. keine pazifischen oder asiatischen Verhältnisse.
Dass die Bäume hier noch einigermaßen zurecht kommen ist doch ihrer Variationbreite
ihrer Erbmasse zu verdanken.Teile der europäschischen Bedingungen sind einfach noch
in der Bandbreite ihrer Gene enthalten.Ist dies einmal nicht der Fall wie z. B.
zu wenig Wasser oder zu tiefe Temperaturen so kommen die Bäume gleich in
Existenzstress oft mit dem Exitus.Also Rekordhöhen können hier bestimmt nicht erwartet werden.
Aber Höhen und Dicken die deutlich über denen der Fichte und Tanne (65m) liegen.
Dies war jetzt mein laienhafter Beitrag zum Thema.
Viele Grüße
Klaus
Kiefernspezi:
Ok, was ist nun mit Laubbäumen? Das sollten wir vielleicht mal klären.
Viele Grüße
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