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Selbstbestäubungsproblematik/Genetik bei Mammutbäumen

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sequotax:
Liebes Forum,

ich wollte mich jetzt eigentlich zurückhalten, muss aber doch noch etwas loswerden:

Bernt und Dennis, ihr wollt auf das Vereinsbanner etwas schreiben, das ernst genommen wird ?
Ihr habt von Genetik keine Ahnung und versteht nicht einmal jemand, der hier ein paar Grundlagen aufzeigt (Ja, dazu gehören auch Buchstabenkolonnen !)...
Und ihr erwartet tatsächlich, dass man EUCH ernst nimmt ? ? ?

Man darf mich doch ruhig widerlegen, aber dann bitte mit Sachverstand !

Für Laien verständlich:

Wenn zwei (nicht verwandte) Bäume nebeneinander stehen und sich gegenseitig befruchten, ist das zu vergleichen mit einer Familie mit 20 Kindern.
Diese Kinder sind vermutlich alle absolut gesund. Das ist gar KEINE Inzucht.
Erst wenn diese Kinder untereinander für Nachwuchs sorgen würden...
(Und das hat im Forum noch niemand empfohlen).

Es gibt weibliche Eiben, die völlig isoliert stehen; auf zig Kilometer kein weiteres Exemplar ihrer Art.
Diese Eiben fruchten und erzeugen gesunden Nachwuchs !
Warum ?
Weil Pollen sehr weit fliegen (bei Eiben hunderte bis vermutet tausende Kilometer).
Natürlich ist die Pollenndichte in der Luft bei benachbarten Bäumen viel größer, aber die Eltern müssen sich (bei Bäumen  ;) ) nicht berühren !
Warum das Beispiel mit der Eibe ?
Sie kann sich nicht selbst befruchten, da sie ja eingeschlechtlich ist (im Gegensatz zum Mammutbaum) - also Fremdbestäubung trotz großer Distanz.

Weiß jemand etwas über Selbstbestäubung beim BM ?
Gibt es die überhaupt ?
(Ich hatte weiter oben das schon einmal in Frage gestellt, von den kritischen Herren aber keine Antwort erhalten.
Immer nur: das ist falsch, weil es halt falsch ist...)

Ich würde auch viel lieber mit einem aus der Fachwelt über dieses wichtige und hochspannende Thema diskutieren als nur im luftleeren Raum nach Antworten suchen zu müssen...

LGs vom Remi

denniz:
Hallo Remi, ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden nicht ernst genommen zu werden... ;)

Genetik ist zweifelsohne ein schwieriges Thema. Habe ab einem gewissen Punkt aufgegeben.
Familien-Verwandschaften- Genotypen, Flaschenhals, das gibt es so viele Faktoren die zu bedenken sind.

Nun gibt es aber einfach mal diese Saatgutrichtlinien für den Forst, und zwar aus gutem Grund.
Und es ist ja nicht so dass von Vereinsleuten keine Bergmammuts aus zertifiziertem Saatgut gezüchtet werden.
Wir hatten die Diskussion ja schon zur Metasequoia-Klonarmee.

Warum nicht einfach über den Schatten springen und von der Saatgutsammlerei von Einzelbäumen abraten?

sonnigen Gruß
Denniz

xandru:
Hallo Denniz,

Vereinsmäßig:
* Der Vorteil ist, dass der Verein dieses Thema im Forum tatsächlich diskutiert.
* Der Nachteil ist, dass Sozialverträglichkeit manchmal einen höheren Stellenwert zu bekommen scheint als fachliche Korrektheit.Einige halten das Züchten auf kleiner Basis für bedenklich. Andere halten die Forstfachleute und Gesetzgeber für ahnungslos; sie ignorieren sie nicht mal. Freilich sind in diesem Forum mehr Hobbyzüchter unterwegs als Forstfachleute. So wird es immer mal wieder persönlich.


--- Zitat von: denniz am 12-März-2014, 08:02 ---Die Forstleute und Dendrologen schütteln da halt mit dem Kopf.
--- Ende Zitat ---
Auch das ist für mich noch nicht bewiesen.

Wie gesagt: Inhaltlich sind wir an einem Punkt, wo uns nur ein Profi sagen könnte, was haltbar und was nicht vernünftig ist.

In sozialer Hinsicht scheint mir jedoch die politische Korrektheit heutzutage maximal Meinunsgsäußerungen in der folgenden Form zu erlauben: „Hey du, wenn du bei Zwei plus Zwei als Ergebnis Fünf rauskriegst, dann macht mich das irgendwie schon ein bisschen betroffen. Nix für ungut, aber hast du schon mal überlegt, warum der eine oder andere hier das Ergebnis Vier rausbekommt. Aber klar, du hast ja das Recht zu rechnen wie du willst, solange dir das Spaß macht. Und vielleicht hast du ja eigentlich Recht und die anderen täuschen sich. Ganz viele kriegen da Fünf raus und die können sich ja nicht alle irren. Also, du bist voll OK und ich mag dich und bitte korrigier mich gerne, vielleicht kann man gar nicht so klar sagen, was Zwei plus Zwei ist.“ (Als Folge wird dann eine Quote beschlossen, dass unter den Schulabgängern mindestens 50% bei 2+2 die Lösung 5 haben müssen; wir wollen diese ja schließlich nicht als Minderheit benachteiligen.)

Sozialverträgliche Grüße,
Wolfgang

Bernhard:
Hallo !

da hier anscheinend wieder versucht wird zu polarisieren, eine Bemerkung von mir.


--- Zitat von: xandru am 12-März-2014, 10:09 ---

* Der Nachteil ist, dass Sozialverträglichkeit manchmal einen höheren Stellenwert zu bekommen scheint als fachliche Korrektheit.

--- Ende Zitat ---

Remi ist der Beweis, daß Sozialverträglichkeit und fachliche Kompetenz, vereinbar sind.

Im Gegensatz zu Sozialunverträglichkeit und sachferne Phrasendrescherei, welche ja wohl keine Alternative ist.

Von Genetik habe ich genau so wenig Ahnung wie fast alle hier. Aber wenn ein Fachmann auf diesem Gebiet hier aus gewohnter Ecke ständig kritisiert wird, fällt mir nichts mehr ein.
Da man diese reflexartige negative Reaktion aus anderen Threads ja auch kennt, bin ich nicht überrascht. Ich habe das traurige Gefühl, daß meine anfängliche Wut sich in Abscheu verwandeln könnte.

Wieder mal frustrierte Grüße,

Berni

xandru:
Hallo Bernhard,


--- Zitat von: Bernhard am 12-März-2014, 10:45 ---Remi ist der Beweis, daß Sozialverträglichkeit und fachliche Kompetenz, vereinbar sind.
--- Ende Zitat ---

Absolut. Und er bleibt sachlich-konstruktiv. Er versteht mehr von Genetik als wir alle zusammen, daran gibt es keinen Zweifel. Seine Darlegung ist gut verständlich, seine Position ist klar geworden.

Aber ich würde nun gerne einen jener Forstexperten oder Pflanzengenetiker hören, auf die Denniz anspielt. Ich will ja nicht behaupten, dass eine der Positionen so klar bewiesen wäre wie die Aufgabe Zwei plus Zwei. Der fachliche Beweis für Bernts These steht nämlich noch aus. Und diese Schiene der Argumentation wird durch Wiederholen auch nicht besser.

Ich störe mich nur daran, dass Sozialverträglichkeit manchmal wichtiger zu sein scheint als klare Sachpositionen. Aber eben nur manchmal.


--- Zitat von: Odysseus am 08-Oktober-2013, 22:03 ---Wenn Förster ein solches Kleinod wie Weinheim zu betreuen haben, sollten sie alles in ihrer Macht stehende einsetzen, um es zu erhalten. Wenn sie das nicht tun, sind sie da fehl am Platz.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Tuff am 14-Oktober-2013, 00:20 ---Es ist das typische Denken eines 'Sensations-Technikers', zuerst den Sherman-Wall zu bauen und dann mit dem Kran den Baum hineinzusetzen.
--- Ende Zitat ---
(ursprüngliche Version)

Dergleichen öffentliche Äußerungen sind nun sicher auch kein Vorbild der Sozialverträglichkeit. Aber es gibt in unseren Reihen keinen Aufschrei von Wut und Abscheu und Empörung, solange die Kritik fern von uns niedergeht. Wehe hingegen, es wird das Tun unserer Hobbyzüchter in Zweifel gezogen…

Mit zweierlei Maß messende Grüße,
Wolfgang

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