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Pflanzabstände beim BM

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Giganteum:
Hallo Denniz, hallo Tom,

bevor ich komplett missverstanden werden:
Es wurde im Verlauf immer mal wieder gesagt, dass der Waldbau sich doch mal dazu äußern solle. Nun bin ich zwar kein Waldbauer, beschäftige mich aber schon einige Zeit damit und wollte nur mal einen kurzen Abriss geben. Es ist vieles nicht gesagt, nicht umsonst muss man mehr dafür tun, als sich einen Post durchzulesen um zum Waldbauern zu werden, aber egal.
Natürlich möchte man Kahlhiebe vermeiden. Wird aber bei Fichtenwäldern und Kiefernwäldern noch immer häufig gemacht. Ich bin auch von Kurzumtriebsplantagen (KUP) nicht sonderlich begeistert, aber alle Formen sind aus einer logischen Konsequenz heraus geboren. Dass diese Formen auch Probleme mit sich bringen weiß man auch schon (Borkenkäfer, ...)
Das Beispiel welches ich angebracht habe war rein hypothetisch. Man hat ja festgestellt, dass die alten Mammutbäume beim schlagen platzen oder aufreißen, da das Holz nicht fest genug ist. Das ist der hohen Wuchsgeschwindigkeit geschuldet.
Wenn wir von einem Mammutbaum-Wald reden, dann meinen wir aber mit Sicherheit nicht, dass in einem Mischwald einzelne Bäume zur Stabilisierung stehen. Dann ist es wirklich ein Wald mit MBs und einem 8x8 oder sonstigem Verband. Ob dazwischen dann im Nachgang noch schattentolerante Sorten im Unterholz gepflanzt werden ist dann Geschmackssache. Das ist dann aber eher eine Monokultur und kein Mischwald der aus verschiedenen Sorten und verschiedenen Altersklassen zusammengesetzt ist.
Und in einem bestehenden Mischwald im Unterholz einzelne BMs zu pflanzen funktioniert auch nicht wirklich, da diese sehr weiträumig freigeschnitten werden müssten, um sich gegen die größeren behaupten zu können. Somit ist man, falls man den BM forstlich nutzen möchte, gezwungen es so zu machen, wie es hier auch im Forum schon häufiger aufgeführt ist.
Was ich persönliche machen würde habe ich damit nicht zum Ausdruck bringen wollen. Ich habe das Gesamtbild dieses absolut genialen Threads nur um eine Komponente erweitern wollen.

Gruß Tobias

denniz:
Hallo Tobias,

Das mit dem Falsch-verstanden-werden ist hier so ein spezielles Problem.. :D

--- Zitat ---...aber alle Formen sind aus einer logischen Konsequenz heraus geboren.
--- Ende Zitat ---
Diese Logik ist die der Gewinnoptimierung oder die der industriellen Waldbau-Idee. Letztendlich,
wie viele Systeme die der Mensch der Natur aufzuzwingen versucht, zum Scheitern verurteilt.

Würde man diese Logik wirklich zuende führen würde man Hanf anbauen, diese Pflanze schlägt
im Punkto Biomasse und Papierherstellung alles bisher Ausprobierte um Längen... ;)

Ich denke die Sequoia (KM) hat da deutlich grössere Chancen eine relevante Rolle im Waldbau
spielen zu können. Diese Baumart verträgt Engstand, Beschattung und kann regelmässig
zurückgeschnitten werden.


--- Zitat ---Ich habe das Gesamtbild dieses absolut genialen Threads nur um eine Komponente erweitern wollen.

--- Ende Zitat ---
Das finde ich total gut! Aber du hast ja auch um Kritik gebeten.. ;)

sonnigen Gruß
Denniz

Tom E:
Schönen Tag,
Waldbau ist wohl allgemein ein schwieriges Thema, weil so langfristig. Was man früher gemacht hat, macht man heute nicht mehr und womöglich macht man in der Zukunft nicht mehr das was aktuell gemacht wird.  ;) Es gibt dabei sicherlich nicht das Erfolgsrezept, sicherlich hat alles sein Vor- und Nachteile. Daher ist es doch irgendwie interessant, wenn jeder sein Ding macht und man in 100/200 Jahren darauf zurückblicken kann? Im optimalen Fall.  :) Allerdings wirkt ein BM-Reinbestand, wie schon mehrmals angesprochen, eher abstoßend und alles andere als schön. Gut, wenn es nur das wäre, aber die Bäume kränkeln meist auch noch in recht jungem Alter.

Ein kurzer Google-Flug genügt eigentlich, damit man sich ein Bild dieser Baumart machen kann. Wenn man jetzt noch eine Karte mit den geologischen und hydrologischen Gegebenheiten hätte, würde sich die endgültige Bergmammutbaumdichte womöglich auch damit ermitteln lassen. Ansonsten habe ich meinen Senf dazu ja bereits abgegeben.

Die Baumgruppe oben rechts auf dem Bild steht z.B. an einem nordwest Hang und unten an der Senke am "Sherman creek", also wohl mit ziemlich guter Wasserversorgung. Solch ein Reinbestand ist ziemlich sicher nur auf solchen optimalen Standorten möglich. Diese Inseln gibt es immer wieder mal, sind aber nicht die Regel. Von daher darf/sollte man das nicht als Normalfall ansehen. Die Abstände in solchen Gruppen betragen natürlich auch 10-20m, was natürlich ihrer Größe geschuldet ist. Womöglich wäre es möglich den benötigten Raum dieser Baumart für bestimmte Verhältnisse zu bestimmen, leider aber nicht mir.  ::)   

In zwei Wochen habe ich einen Termin in Diedorf, zur Baumschau und Vermessung. Vielleicht gibt es dort inzwischen schon neue Erfahrungen zum Bergmammutbaum. In so jungen Jahren sind sie meiner Meinung nach nur sowieso noch nicht aussagekräftig, in 50 Jahren womöglich eher. Trotzdem vielleicht interessant die ersten Erfahrungen zu hören/sehen, die Kultur ist schließlich auch nicht ohne bei dieser Baumart.

KMebenfallsfavorisierenderGruß
Tom

Edit: Beim Bild ist etwas schief gelaufen, aber wer will findet die Beispielgruppe oben Rechts selbst.

Giganteum:
 ;) Stimmt, Kritik ja, aber Missverständnisse (möglichst) nein.
Gab es schon genügend hier  :D
Der KM hat auch bessere Holzqualität als der BM, somit sollte man diese Diskussion um den Pflanzabstand auch mal für den KM führen und hier die forstwirtschaftlichen Möglichkeiten mit einbeziehen.
Vielleicht wagt es ja jemand  :P

Die Neuerungen von heute sind die Fehler von morgen, so ist das leider in vielen Bereichen...

sonnige Grüße zurück

Tuff:
Nehmen wir mal den Redwood Mountain Grove

http://www.redwoodhikes.com/SequoiaNP/RedwoodMountain.html

Wir wissen nicht wie die hier teilweise sehr dichten Bestände zustande kamen - die Altersunterschiede zwischen den Bäumen könnten ein paar hundert jahre betragen. Wir wissen auch nicht wie schnell sie im Alter 50 oder 100 wuchsen und ob sich das forstlich gelohnt hätte. Und man darf auch das kalifornische Sierra-Klima (mit deutlich höherer Sonnenintensität) nicht einfach auf Good Old Gemany übertragen; oder Hanglagen der Sierra, welche seitlicher Einstrahlung auf die Kronen eine höhere Dichte ermöglichen, mit Tieflandlagen gleichsetzen in denen die Kronen im Dichtstand seitlich kein Licht abbekommen.

Es ist auch in jedem Fall sowieso ziemlich untauglich, 1000jährige Bestände, welche nicht menschlich "gepflegt" wurden sondern in einem Feuerregime aufwuchsen, zum Vorbild für die Deutsche Forstwirtschaft zu nehmen.

Daher meine ich, das wir aus den Vorbildern der kalifornischen Sierra zu diesem Thema nur sehr eingeschränkt etwas lernen können. Am ehesten sehen wir hier, was sich entwickeln kann, wenn wir 1000 Jahre rein gar nichts tun.

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