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Autor Thema: Der Küstenmammutbaum im Waldbau  (Gelesen 63018 mal)

Tuff

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Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« am: 08-Februar-2009, 14:12 »

Ich denke Sequoia eignet sich gut sowohl zur Holzproduktion als auch für die Schaffung interessanter Waldbilder. Als Schattbaumart kann man mit Sequoia Dauerwälder bis hin zu plenterwaldartigen Betriebsarten verwirklichen. Wie ein Waldbau im Detail aussehen kann, dazu können wir hier ja mal Ideen sammeln. Es wäre auch nützlich, einmal die bisherigen Erfahrungen aus Nordamerika zu recherchieren, wobei man aber bedenken muß, daß aufgrund der Besitzverhältnisse und Flächengrößen (die das System der Logging Companies hervorbrachten) und in gewisser Hinsicht wohl auch aufgrund des traditionellen 'Siedler'-Bewusstseins, sich die Natur untertan zu machen, das waldbauliche Knowledge in den 'neuen Welten' nicht so weit entwickelt ist wie in Old Germany oder in der Schweiz. Viele Wälder der Coast Ranges werden auch heute noch im großflächigen Kahlschlag betrieben. Von einer Vorbildfunktion kann man daher nicht automatisch ausgehen.

Links im Forum:

Sequoia: Sturmfestigkeit durch Wurzelverband
Bergmammutbaum im Waldbau
« Letzte Änderung: 09-Februar-2009, 16:01 von Tuff »
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Bernhard

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #1 am: 08-Februar-2009, 14:23 »

Hallo Micha !

Danke für diese Threaderöffnung!
Über BM ist ja viel bekannt was die waldbaulichen Situationen betrifft.

Ich denke aber, daß der Sequoia sempervirens sich langfristig ausdauernder etablieren wird. Der Hauptgrund ist, daß er als "Fremdling" nicht so auffällt,(was ihn schützen wird), weil er im Jugendalter oft mit der Eibe (Taxus baccata) verwechselt wird.

Außerdem verträgt er weit mehr Schatten in der Jugend und kann sich länger im Unterholz behaupten als der BM, da er konkurrenzfähiger ist.

Diese Eigenschaften gleichen die verhältnismäßige Frostempflichkeit deutlich aus.

VG
Berni
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Xenomorph

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #2 am: 08-Februar-2009, 16:50 »

Auf Grund der herausragenden Holzqualität des KM mache ich mir auch keine großen Sorgen, was seine Einführung in den Waldbau angeht. Ich kann mir gut vorstellen dass er vielerorts angebaut wird sobald genügend frostharte Sorten zur Verfügung stehen und sich die Sache rumgesprochen hat...
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sequotax

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #3 am: 08-Februar-2009, 17:13 »

Es gibt insbesondere für uns die Möglichkeit, kontrollierte Erfahrungen mit frostharten KMs zu machen !
Gerade im Moment entstehen ja aus der 'Wayne-Saat' schrecklich viele 'Oregons' - sollten sich hieraus einzelne besonders geeignete Individuen entwickeln, so läge es am Entdecker, diese zu klonen und zu verbreiten (und z.B. mit der neuen Sorte 'Remi's Hardest' reich zu werden  ::))...
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Xenomorph

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #4 am: 08-Februar-2009, 18:36 »

Zitat
und z.B. mit der neuen Sorte 'Remi's Hardest' reich zu werden

So so... jetzt sind also die wahren Absichten des selbstlosen Baumliebhabers- und Pflanzers Remi auf dem Tisch...  :P ::) ;D
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sequotax

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #5 am: 08-Februar-2009, 18:56 »

 :P :P :P   € - KMs   (= KMs für Europa ;D)   :P :P :P
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Joergel

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #6 am: 08-Februar-2009, 20:00 »

Ein sehr interessantes Thema!
Ich hatte vor einigen Wochen auch schon mit dem Gedanken gespielt, über KM-Wälder reich zu werden. Aber das eignet sich wohl nur als langfristige Investition.
In meinem alten Mammut-Buch aus der DDR steht viel über die Eignung als Nutzbaum. Da erscheint vor allem der KM als geeignet, weil das Holz deutlich wertvoller ist. Und es wurde geschrieben, dass der KM in Amerika zu Millionen gezielt gepflanzt wird. Ich habe mir nicht vorstellen können, wie so eine KM-Zuchtstation wohl aussieht (verglichen mit meiner Anzuchtschale am Fensterbrett).
Auf jeden Fall werde ich dieses Thema gespannt weiter verfolgen! Wenn jemand damit ein großes Projekt anfangen will, wäre ich dabei :-) Das wäre beruflich mal was anderes.

Eine Frage noch an Tuff: Worum handelt es sich bei "plenterwaldartigen Betriebsarten"?

Viele Grüße
Jörg
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Bernhard

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #7 am: 08-Februar-2009, 20:38 »

Eine Frage noch an Tuff: Worum handelt es sich bei "plenterwaldartigen Betriebsarten"?

Viele Grüße
Jörg


Hallo Jörg !
Ein Plenterwald ist quasi das Gegenteil des Kahlschlags. Es werden Einzelstämme entnommen ohne das Waldgefüge zu zerstören. Dadurch findet eine permanente Verjüngung statt und erspart einen Neuanbau durch Setzlinge.

In der Schweiz und Österreich ist das schon normal, im Gegensatz zu Deutschland.

LG
Berni
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Bernd

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #8 am: 08-Februar-2009, 20:40 »

hallo KM Freunde,
habe auch einige Oregon Samen von Wayne erhalten.Abgesehen von der Tatsache, daß es sich ja um sehr gutes Saatgut handelt,bin ich gespannt, ob es sich genetisch von kalifornischen Herkünften unterscheidet. Winchuck River Oberlauf Quellgebiet ist die Herkunft. Habe versucht herauszufinden, wie weit das Gebiet vom Meer enfernt ist und wie hoch es liegt. Da komme ich aber nicht weiter. Südoregon unterscheidet sich klimatisch überhaupt nicht von dem Gebiet um Eureka. Teilweise ist es dort in den letzten Tagen sogar wärmer gewesen.Falls jemand mehr über die genaue herkunft weiß, kann er das ja mitteilen.
Bernd
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Xenomorph

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #9 am: 08-Februar-2009, 21:15 »

@ Jörg:

Wer würde sich einem so interessanten Projekt schon verweigern wollen?  ;) 8)
« Letzte Änderung: 08-Februar-2009, 21:24 von Xenomorph »
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regine

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #10 am: 08-Februar-2009, 21:20 »

Ein Plenterwald ist quasi das Gegenteil des Kahlschlags. Es werden Einzelstämme entnommen ohne das Waldgefüge zu zerstören. Dadurch findet eine permanente Verjüngung statt und erspart einen Neuanbau durch Setzlinge.
In der Schweiz und Österreich ist das schon normal, im Gegensatz zu Deutschland.
LG
Berni
Hallo Berni,
ich habe da für Deutschland so meine Hoffnungen: In NRW ist ja durch den Sturm Kyrill ein großer Schaden angerichtet worden und weil z.T. gar nicht die Kapazitäten da waren, das Holz herauszuholen, haben sie gemerkt, dass der Wald sich selbst durch Naturverjüngung hilft. Es geht zwar nicht so schnell, ist aber preiswerter und "gesünder". Dadurch entsteht ja schon so eine Art Plenterwald - bleibt nur zu hoffen, dass das nicht so schnell in Vergessenheit gerät und "Wald" in diesem Sinne dauerhaft so bebaut und "abgeerntet" wird. (Ich finde: nichts ist so schlimm wie schweres Gerät im (ehemaligen!) Wald! Im Dezember ist mir wieder mal auf einer völlig abgeräumten Fläche die Matsche über die Wanderstiefel gequollen - was soll denn auf einem derart verdichteten Boden gedeihen?)

Liebe Grüße,
Regine
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isbg33

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #11 am: 08-Februar-2009, 21:30 »

Winchuck River Oberlauf Quellgebiet ist die Herkunft. Habe versucht herauszufinden, wie weit das Gebiet vom Meer enfernt ist und wie hoch es liegt.

Hallo Bernd!

Ich habe den Winchuck River mit Hilfe von GE gefunden. Über die unten angeführte KMZ-Datei kannst Du den Fluß selbst ansehen und auch Höhenangaben zum Oberlauf finden.

Der waagerechte Strich ist die Grenze zwischen Kalifornien und Oregon. Ich glaube nicht, dass sich die Samen von denen aus kalifornischen KM unterscheiden, denn die KM in Orgon wachsen nur im äußersten Süden diese Staates - und da ist der Unterschied zu Kalifornien kaum zu merken.
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Grüsse aus Stuttgart!
Ingolf

Bernhard

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #12 am: 08-Februar-2009, 21:32 »

Hallo Regine !

Das sehe ich genauso wie Du !

In Deutschland ist die Plenterwirtschaft auch bekannt, steckt aber leider noch in den Kinderstiefeln, weil die Holzbauern immer noch am schnellen Fichtenstangenholz hängen..

Aber ein Umdenken hat ja, den Göttern sei Dank, schon eingesetzt.

Liebe Grüße nach Hagen
Berni
« Letzte Änderung: 08-Februar-2009, 21:34 von Bernhard »
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Bergbauer

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #13 am: 09-Februar-2009, 00:10 »

Eine Frage noch an Tuff: Worum handelt es sich bei "plenterwaldartigen Betriebsarten"?

Ein Plenterwald ist quasi das Gegenteil des Kahlschlags. Es werden Einzelstämme entnommen ohne das Waldgefüge zu zerstören. Dadurch findet eine permanente Verjüngung statt und erspart einen Neuanbau durch Setzlinge.

In der Schweiz und Österreich ist das schon normal, im Gegensatz zu Deutschland.

Zumindest für Österreich gilt, das es noch lange nicht normal ist. Ich kenne fast nur Kahlschläge dort. Die sind allerdings Genehmigungspflichtig (ich meine so ab 300 QM) Jedoch hat es meist einen guten Grund, ob es der Käfer ist oder der Sturm oder oft beides. Rund um meinen Wald ist jetzt bald alles weg. Bei mir ist es nicht so schlimm und teilweise auch nicht notwendig, dort wurde eigentlich nur immer auf Naturverjüngung gesetzt, leider haben das auch die Himbeerstauden genutzt. Nun kommen Bäume nur am Rand und nur und sehr langsam hoch.

Aber zurück zum Thema. Ich werde auf jeden Fall auch den KM auch in den Österreichischen Wäldern testen, in so 5-10 Jahren werden wir mehr darüber wissen ;) Ich bin zuversichtlich das auf jeden Fall die KM überleben werden, wenn vielleicht auch nicht alle. Burgholz und die diversen Botanischen Gärten zeigen doch das der KM auch bis -20° überstehen kann. Was mir mehr Sorgen macht ist, das er eventuell der Schneelast der Berge nicht gewachsen ist. Das bleibt dann abzuwarten. Aber auch da bin ich zuversichtlich, 800 Meter Seehöhe sind nicht so hoch, dass es nicht öfter mal 4 Meter Schnee gibt wie auf den umliegenden Bergen :)


Gruß, Herbert
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Bernhard

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Re: Der Küstenmammutbaum im Waldbau
« Antwort #14 am: 09-Februar-2009, 00:27 »

Was mir mehr Sorgen macht ist, das er eventuell der Schneelast der Berge nicht gewachsen ist. Das bleibt dann abzuwarten. Aber auch da bin ich zuversichtlich,


Herbert, ich denke, daß der KM die Schneelast gut ertragen würde, selbst wenn es zum Bruch käme, hat er doch ein großes Ausschlagvermögen und Regenerationspotential.

Zuversichtliche Grüße nach Austria
Berni
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