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Autor Thema: Der Bergmammutbaum im Waldbau  (Gelesen 111317 mal)

MaPr

  • Gast
Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #75 am: 08-März-2009, 22:14 »

Hallo Mammutbaum-Freunde,

bitte eine kleine Korrektur, der Forstingenieur hat gemeint, dass die Alpine Stufe sicher nicht in Frage kommt. Ich habe daraus in meiner Euphorie abgeleitet, dass BMs ev. bis zur unteren Grenze der subalpinen Stufe in günstigen, geschützten Lagen wachsen könnten. Was anderes kann ich dem Forstingenieur sicher nicht in den Mund legen, er würde mir das möglicherweise übel nehmen. Ich werde Ihn aber nochmal genauer dazu befragen. Als normaler österreichischer Forstingenieur hat man auch nicht per se die Hammer-Bergmammut-im-mitteleuropäischen-Waldbau-Erfahrung.

So weit in unseren Ergüssen hier nachzulesen ist, dürfte es auf diesem Gebiet überhaupt sehr wenig Erfahrung geben. Michael Z. hat es ja schon gesagt und der Forstingenieur hat es bestätigt: Der klassische Waldbauer neigt definitiv *nicht* zu Experimenten, das kann ziemlich teuer werden und sehr langfristige Folgen haben. Daher wird die Fichte noch lange an allen möglichen und unmöglichen Orten stehen *und* gepflanzt werden.

In diesem Sinne, nehmt bitte meine Ausführungen als die eines begeisterten Laien mit etwas früh-universitärer "Naturäumliche Grundlagen" und "Wald und Forstwirtschaft in der Raumplanung" Erfahrung (lang ist's her) --> das ist maximal "Halbbildung" somit was eher Gefährliches ...  ;)

Schönen Abend und lg
Martin
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Bergbauer

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #76 am: 09-März-2009, 01:52 »

Hallo,

ich muss mich dazu nochmal zu Wort melden. Wenn es keine oder nur wenig Erfahrung gibt, dann kann man eigentlich nicht sagen, geht oder geht nicht. Fakt ist, das in der Natur mehr geht als allgemein gedacht wird. Gibt es erst mal eine Ansiedlung von Mammuts in einer Gegend, dann beginnt die natürliche Selektion, so wie auch andernorts. Das immer nur auf das Geld geschaut sehe ich auch nicht. Außerdem ist so eine Ansiedlung von den verschiedensten Bäumen doch schon fast ein Magnet für Besucher und Nachahmer.
Da hab ich schon mal auf den Bergbauern Sepp Holzer verwiesen, so umstritten er ist, er hat eine Menge geschafft und neues entdeckt. Das würde es nicht geben wenn er immer nur den bisherigen Erfahrungen gefolgt wäre. Er hat die Natur beobachtet, sich in diese hinein versetzt und entsprechend gehandelt. Heute zahlt er mehr Steuern als seine Nachbarn verdienen :) Soviel zum Thema "kann teuer werden".
Ich habs an anderer Stelle schon mal geschrieben, auch in den Gebirgslagen verkaufen Forstgärten, die z. t. ausschließlich an Waldbauern liefern inzwischen auch den Bergmammut. Ähnlich dürfte es früher mal mit der Küstentanne gelaufen sein, die ist zwar immer noch ein Exot, aber immer mehr dieser "Exoten" setzen sich durch. Das auch deshalb, weil immer mehr Waldbauern einsehen das es nur mit der Fichten und ein paar Lärchen dazwischen nicht getan ist. Das der BM jetzt nicht ganz nach oben gelangen wird wo nur noch Zirben wachsen, ist wohl klar. Aber die Grenzen kennen wir erst wenn es mal jemand probiert hat. Im Moment habe ich noch nicht genügend 2-3 Jährige zum auspflanzen, nächstes bzw. spätestens übernächstes Jahr ist es soweit. dann kann ich auch mal 10 oder mehr BM in höhere Gebirgslagen setzen, ich habe da noch so einige Bekannte und Freunde auf verschiedenen Almen, hab ja meinen Nickumsonst :)


@Martin, ich bin im Ennstal aufgewachsen, das Fernweh trieb mich mit 18 von zu Hause weg, quer durch Österreich und Deutschland (in Mödling und dann in Wien hatte ich ich ca. 1977 u. ca. 1980 auch mal eine Freundin :) ).  Mit knapp 20 Jahren fand ich dann in Münster NRW meine neue Heimat. Ich hab jedoch noch einen kleinen Bauernhof im steirischen Ennstal wo auch ein 3 HA Waldgrundstück auf 700-900 Meter Seehöhe dabei ist. Seit 1,5 Jahren sind dort in Töpfen vergraben einige BM die weder gegossen oder sonst versorgt werden und nur 1x im Jahr gedüngt und umgetopft werden. Dennoch haben sie sich etwas besser entwickelt als die Vergleichspflanzen in NRW auf 60 Meter Seehöhe und milden Klima. Ostern werden sie in die Freiheit entlassen, ich hoffe sie haben auch diesen Winter gut überstanden.

Gruß, Herbert
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MaPr

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #77 am: 09-März-2009, 08:15 »

Hallo Herbert,

danke für Deine Stellungnahme, ich finde sie ermutigend. Es würde mich sehr freuen, wenn Waldbauern vermehrt andere Arten also zB Sequoiadendron pflanzen würden. Meine persönliche Meinung ist, dass er es weiter hinauf bringt, als man es im zugetraut hätte. Ich *tippe* nach wie vor auf 1500m üNN.

lg
Martin
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Odysseus

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #78 am: 09-März-2009, 13:53 »

Herbert schreibt:

Zitat
...Aber die Grenzen kennen wir erst wenn es mal jemand probiert hat. Im Moment habe ich noch nicht genügend 2-3 Jährige zum auspflanzen, nächstes bzw. spätestens übernächstes Jahr ist es soweit. dann kann ich auch mal 10 oder mehr BM in höhere Gebirgslagen setzen,...

Ganz klar: Ausprobieren, ausprobieren, ausprobieren mit möglichst vielen Bäumchen und möglichst verschiedener Exposition, Bodenstruktur, Wasserversorgung etc.

Viel Erfolg
Walter
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Zinnauer

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #79 am: 09-März-2009, 21:33 »

Ausprobieren ist gut, es wäre aber auch wichtig, die wichtigsten Parameter aller Versuche zu dokumentieren. Sonst rätseln (diskutieren) wir noch lange, was unter welchen Umständen (noch sinnvoll) gedeiht oder nicht.

LG
Michael
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Lukas Wieser

  • Gast
Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #80 am: 09-März-2009, 21:54 »

Hallo Martin!:-) Ähm, Forsting.???;-) Das ist doch die Berufsgruppe die bei mir Ratschläge zum Thema BM einholt!?;-) *grins* Klingt jetzt eingebildet, aber ich bekomme ab und zu Post von Forsting. die mit ihrem Latein am Ende sind, sogar von Kantonsoberförstern!:-) Und die geben zum Teil offen zu, dass sie von BM rein gar nichts verstehen!;-) Und ich halte es für absolut problematisch, daß man bei Fragen zu alten, schützenswerten BM ausgerechnet diese Leute als Experten beizieht!:-( Bei uns haben Förster/Forsting. eine ganze Reihe riesiger BM auf dem Gewissen!:-( Da wird zum Teil mit Eisenstangen (!) an den Stamm geklopft, und schlussgefolgert daß der BM hohl sein muß, weil es so komisch klingt, das rote Kernholz wird für Kernfäule gehalten, schiefe Pendulums werden geköpft etc!;-) Soviel zum Thema Forsting., natürlich gibt es auch gute Leute vor denen ich meinen Hut ziehe!:-) Im Kt.AG gibts einen "Mammutförster" der hunderte BM gepflanzt hat... LG Lukas.
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Lukas Wieser

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #81 am: 09-März-2009, 21:55 »

Hallo Jürgen!;-) Die idealen Bedingungen für BM hören ja nicht bei der Schweizer Landesgrenze auf!;-) *grins* Das wäre dann reiner Patriotismus, sowas zu behaupten!;-) LG Lukas.
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MaPr

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #82 am: 09-März-2009, 22:00 »

Hallo Lukas,

ich halte ihn für recht kompetent, er hat ein Forstwirtschaftliches Ingenieurbüro, ist Ziviltechniker (das sagt wahrscheinlich nur den Österreichern unter uns was) und die meiste Zeit im Montanen und Alpinen Bereich unterwegs. Er hat mir auch zugesagt, mich mal testweise zur exakten Baumhöhenmessung mit seinem Profigerät zu begleiten.

Ich kenne ihn so gut, dass ich sagen kann, dass er sicher nicht gedankenlos schöne oder selten Bäume fällen würde.

lg
Martin
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Xenomorph

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #83 am: 10-März-2009, 04:23 »

An Bergbauer:

Aus welchem Grund hast du denn deine BM's überhaupt so lange noch in den Töpfen belassen, wenn du diese eh eingegraben und weitestgehend sich selbst überlassen hast? Um sie notfalls leichter "evakuieren" zu können?

Zur Selektion:

Prinzipiell läßt sich durch Selektion jede Art an (fast) alles anpassen, nur darf man die Latte nicht zu hoch hängen, bzw. je größer die nötige Anpassung desto länger dauert's eben (ob man die ursprüngliche Art am Ende noch wiedererkennt ist ne andere Frage). Und man muss dabei natürlich mit enormen Mengen von Individuen arbeiten, um eine vernünftige Chance zu haben, dass besser angepasste dabei sind.

Problem: Bei Bäumen, insbesondere z.B. BM's, kann man das ja nicht so einfach über mehrere Generationen hinweg betreiben, dauert ja viel zu lange. Man muss also im Großen und Ganzen schon in dem Rahmen bleiben, der den BM's gegeben ist. Aber da dürfte trotzdem einiges drin sein.
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Bergbauer

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #84 am: 10-März-2009, 11:56 »

An Bergbauer:

Aus welchem Grund hast du denn deine BM's überhaupt so lange noch in den Töpfen belassen, wenn du diese eh eingegraben und weitestgehend sich selbst überlassen hast? Um sie notfalls leichter "evakuieren" zu können?


Dort wo die BM hinsollen sind viele Sträucher (eine große Lichtung im Fichten/ Lärchenwald) . Würde ich die als 2 Jährige, die bis zum 4. Jahr eher langsam wachsen, dort aussetzen würden sie vermutlich an Lichtmangel eingehen. Freischneiden könnte ich wohl nur 1x im Jahr, das würde kaum ausreichen. Wobei noch die Gefahr besteht das es beim Freischneiden auch einen BM erwischt. Größere Setzlinge (so ab 80 cm Höhe) die nach dem setzen schneller wachsen hätten eine bessere Chance wie wenn sie noch 2 oder 3 Jahre unterhalb der Strauchgrenze wachsen müßten.
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Odysseus

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #85 am: 16-März-2009, 16:05 »

Hallo an die schweizerischen und österreichischen Bergbewohner,
schreibt nicht so oft "wenn" und "vielleicht" und von so vielen Bedenken.

Probiert's doch mal aus.

Ein paar Bäumchen, sagen wir mal, hundert Höhenmeter oder zweihundert Höhenmeter oder auch dreihundert Höhenmeter unterhalb der örtlichen Baumgrenze.
BM, KM und Meta. Alle drei. - Mit Drahthosen.

Im Ennstal z.B auf dem Stoderzinken da in den Latschenbestand.
Auch um Haus herum, um Gröbming herum gibt es genug Flecken, wo man ein paar Bäume unterbringen könnte.

Wenn ich mal wieder in den Harz komme (Natürlich nicht zu vergleichen mit den Alpen), hab ich auch was im Rucksack...

Zu den Größenangaben der Mammutbäume in Spanien. Woher sind da die Informationen?

Viele Grüße
Walter
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Bergbauer

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #86 am: 16-März-2009, 21:24 »

Hi Walter,

hab ich doch schon geschrieben das ich das mache :) In Gröbming hab ich leider keine Grundstück und Möglichkeit, wohl in Schladming und Ausseer Land. Der Stoderzinken, der ist zu hoch, wohl weiter unten am Pyrnpass, da hab ich aber keine Bekannten mehr. Dort wo nur noch Latschen wachsen, da wachsen bestimmt keine Mammuts mehr, aber ich kanns probieren, hab ich auch schon geschrieben im Donnersbachwald und auf der Planneralm, ist aber schon sehr hoch dort und viele Meter Schnee, wo die Fichten an ihre Grenzen kommen. Wirklich Schneefrei ist es dort erst ab Mai und dann auch nur bis Oktober.

Gruß, Herbert
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Odysseus

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #87 am: 16-März-2009, 21:40 »

Hi Herbert,
prima, wenn du das definitiv ausprobieren willst. Hab ich dann irgendwie überlesen. Sorry.

Ich hab mir vorgenommen, wenn ich mal wieder wandern gehe in den Höhenlagen so um die Baumgrenze und etwas unterhalb, dass da was in meinem Rucksack ist...

Und die Gegend um Gröbming kenne ich halt ein bisschen.

Da fällt mir ein, man sollte doch eigentlich den Reinhold Messner mal anspitzen. Der kommt doch auch ganz schön rum in der Welt oder die anderen Kraxler ...

Vom Reinhold Messner hab ich mir mal ein Autogramm geholt. Ob das reicht, dass er auf mich hört? - .....

Viele Grüße
Walter
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Lukas Wieser

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #88 am: 16-März-2009, 21:52 »

Hallo Martin!:-) Wie gesagt, es gibt auch viele gute Förster/Forsting!:-) Habe einfach viele negative Erfahrungen machen müssen, oft verstehen sie nicht nur nichts von BM, sondern sind oftmals vehement gegen das Pflanzen/Erhalten dieser Riesen!:-(:-@ LG Lukas.
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Lukas Wieser

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Re: Der Bergmammutbaum im Waldbau
« Antwort #89 am: 21-März-2009, 20:31 »

Hallo Walter!:-) Schon 1972 beschrieben Prof. Hartesveldt, Prof.Shellhammer, Prof.Stecker und Prof.Harvey in ihrem Buch "The Giant Sequoia of the Sierra Nevada" die 2 BM Giganten von San Ildefonso/La Granja als "by far the largest specimens all over Europe", DBH 13 Feet und DBH 10.5 Feet!:-) Seither sind 37 Jahre vergangen, der BHD von 4.55m beim grösseren Giganten kann also locker Tatsache sein!:-) Gemäss einem fundierten spanischen Baumbuch (war teuer!) beträgt der BHU des dickeren Giganten von La Granja 14.30m, und der höchste BM Spaniens steht in einer BM-Gruppe und misst 63m!:-) LG Lukas.
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