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Der Bergmammutbaum im Waldbau

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Bernhard:
Zinni, wat iss jetzt mit den Kiwis ??  ;D

Xenomorph:
Na schön, man wird hier eh keinen vollständigen Konsens finden können. Die Zukunft wird zeigen, wo der BM gedeiht und wo nicht bzw. wo der optimale Bereich für ihn liegt.

Jedenfalls gibt es da noch viel Erfahrung zu sammeln, und dazu wäre finde ich auch eine experimentelle BM-Pflanzung im Gebirge mal interessant! Ich räume den Bergmammuts jedenfalls in den unteren Hanglagen niederschlagsreicher Gebirgsregionen gute Chancen ein.  ;)

Bergbauer:
@Clemens,

kannst ruhig davon ausgehen das ein BM im Gebirge mit ausreichend Wasser und passender Hanglage genau so gut wie im gemäßigtem Klima gedeiht. Meine Versuche zeigen eigentlich das es in den Bergen sogar besser klappt. Gleiche Erde, gleiche Töpfe (vergraben mit Topf), gleicher Schutz und Schatten in Richtung Südost. Das eine mal in Münster NRW (65 M Seehöhe) das andere mal in Österreich im Ennstal auf gut 750 Meter Seehöhe. Beide male ohne Gießen. Düngen identisch nur 1x im Frühling.

Die in den Bergen wurden nicht nur mit der Witterung besser fertig (Schnee als Schutz gegen Kälte), sie haben sich besser entwickelt und sind etwas weiter als die wärmeren Klima. Sie haben ein kräftigeres grün. Mein Bruder hat in Österreich einen aus der Serie in seinen Garten gesetzt, auch im Topf. Der hat etwas bessere Erde bekommen, wurde gewässert und gedüngt das ganze Jahr über. Er ist nach 2,5 Jahren Lebenszeit um mehr als 1/3 höher als alle anderen und strotzt nur so vor Gesundheit.

Im Durchschnitt mag ein Weinbauklima besser geeignet sein, ich wage aber fast zu behaupten das ein Südhang in den Bergen, vielleicht mit einer kleinen Senke und ausreichend Grundwasser besser geeignet ist als eine Weinbaugegend mit weniger Niederschlag aber wärmeren Klima. Daher auch meine Meinung das man keine Aussage pauschal treffen kann, es kommt nicht nur auf das Klima an sondern auch auf die örtlichen Gegebenheiten. Aber nicht nur das, auch die Herkunft spielt eine Rolle. Insgesamt können wohl so viele verschiedene Dinge mit eine Rolle spielen das man an sich einen Großversuch machen müsste. Das ist meines wissen in richtigen Berglagen hier in Europa noch nicht geschehen.

Was ich allerdings beobachtet habe ist, dass so gut wie alle Forstlichen Baumschulen in Österreich auch den BM nun im Programm haben. Das war vor 5 Jahren noch nicht der Fall. Insofern werden wohl bald die ersten Waldbauern hoffentlich von ihren Erfolgen bzw. besser nicht, von Misserfolgen berichten.

Bisher habe ich in den Landwirtschaftlichen Mitteilungen der Land- und Forstwirtschaft noch nichts finden können. Leider scheinen die Österreichischen Bundesforste scheinbar Fichte und Lärche und vielleicht noch die Zirbe für einen Schutzwald zu akzeptieren. Besser ich warte nicht darauf bis die mal soweit sind, sondern ich starte einfach mal mit eigenen Versuchen und Anpflanzungen durch :)

Gruß, Herbert

Zinnauer:
Hallo Bernhard:

Das ist auch schon wieder 23 Jahre her, als ich auf die Idee mit den Kiwis kam.

Ich hab die ganz normale Art "Actinida chinensis" und ich zog die Pflanzen einfach aus den Samen der Kiwis, die man im Supermarkt bekommt. Die ersten Jahre froren sie immer ein Stück zurück, später nicht mehr. Ich pflanzte 1 Kiwi beim Haus und ca. 10 beim Zaun.

Kiwisämlinge blühen erst nach 8 bis 10 Jahren, deshalb veredelte ich die Hauspflanze mit 4 oder 5 Jahren mit der Sorte "Hayward" und zwar männliche und weibliche Triebe. 1 oder 2 Jahre später hatte ich dann die ersten Früchte, deren Anzahl sich von Jahr zu Jahr exponentiell vergrößerte, weil die Pflanze wie Unkraut zu wuchern begann. Neue Triebe wachsen 5 - 6m pro Jahr!

Die Früchte sind etwas kleiner als jene, die man zu kaufen bekommt, schmecken aber gleich gut oder sogar besser. Sie sind jedenfalls vollkommen bio weil es bis jetzt keine Schädlinge gab und ein Düngen aufgrund des immensen Wachstums unnötig ist.

Die Hauspflanze hat im 8. Jahr auch die ersten Früchte aus einem unveredelten Trieb getragen. Diese Früchte an diesem Trieb erwiesen sich als zahlenmäßig geringer als die Zuchtsorte aber als geschmacklich besser. Deshalt drängte ich die Zuchtsorte immer zurück bis ich sie vor 2 Jahren völlig entfernte.

Am Zaun erwies sich auch eine Pflanze als weiblich und die hat geschmacklich noch bessere Früchte.

Zu deiner konkreten Frage: Anfänglich hatte ich viele Kiwi-Pflanzen im Garten, die ich jedoch im Lauf der Zeit alle verschenkte. Falls du von meinen beiden wirklich guten Pflanzen etwas haben möchtest, wäre dies ein längerer Prozess. Kleine Pflänzchen züchten, nach ca. 3 Jahren veredeln oder von meinen Pflanzen Stecklinge bewurzeln (ist mir nur einmal gelungen). Für Know how stehe ich jedenfalls gerne zur Verfügung. :D

Die Kiwipflanze kann ich jedenfalls nur loben. Wächst unproblematisch (fast zuviel, ich muss 3x jährlich zurückschneiden) und an den Früchten kann man gut 2 Monate (Dez. bis Jän.) essen. 8)

LG
Michael

Lukas Wieser:
An MaPr: Hallo Martin!:-) Was Du schreibst klingt sehr logisch, und deckt sich weitgehend mit meiner Sichtweise!:-) Ich würde für BM Standorte 1'000-1'500m ü.Meer ins Auge fassen, am besten an Hanglagen von Südost bis West!:-) ABER: Inneralpine Talkessel über 1'000m ü.Meer halte ich für denkbar ungeeignet, hier sammelt sich die schwere, kalte Luft -> Kaltluftsee!:-) Extrembeispiel: Die Gegend um Samedan/Kt.GR, hier wurde es diesen Winter minus 33.7 Grad kalt!:-) Oder La Brevine/Kt.Jura, hier wurde es im Januar 1987 minus 41.8 Grad, Schweizer Rekord für bewohntes Gebiet!:-) 2 Schweizer BM 1'100m ü.M.in Soglio und Heiligenschwendi, beide auf Südhängen, sind mit Stammumfängen von 12.35m und 11.66m 1m ü.Boden überdurchschnittlich dick!:-) Dies sind 2 von 3, die ich auf dieser Meereshöhe in der Schweiz überhaupt kenne, der 3.Baum (Soglio) hat mal gebrannt, u.ist trotz gewaltigem Stammschaden mit weit über 8m Stammumfang überdurchschnittlich dick!:-) LG Lukas

Ps: Von weniger Wachstum kann also nicht die Rede sein!:-) Habe z.B.in Alosen 930m ü.Meer festgestellt, daß der Austrieb zwar später stattfindet als z.B.in Walenstadt (425m ü.M.), doch daß das Wachstum dann umso agressiver ist!:-)

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