Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge

Der Bergmammutbaum im Waldbau

<< < (31/36) > >>

sequoiaundco:
Hi Tuff,


--- Zitat ---Wirtschaftlich lohnen wird sich BM Starkholz allerdings nicht (jedenfalls nicht nicht im Vergleich zu klassischen Wertholzarten), es wäre eher eine waldbauliche Liebhaberei
--- Ende Zitat ---
Solchen auf die Zukunft bezogenen, unbewiesenen Behauptungen habe ich schon früher häufig genug widersprochen, da es sich derzeitig um Probleme der Vermarktung und nicht der forstlichen Eignung und der Holzqualität handelt.
Hier nur ein aktueller Hinweis aus der Allg. Forst- und Jagdzeitschrift H. 3/4 2012: T. Wittstock, R. Zimmermann und G. Aas (2012): Einfluss der Witterung auf das Radialwachstum von Sequoiadendron giganteum und Picea abies.
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass S. giganteum insbesondere bei Trockenheit einen beträchtlich höheren Dickenzuwachs leistet als P. abies (eine klassische Wertholzart!), und empfiehlt angesichts des Klimawandels den forstlichen Anbau von S. giganteum in Mitteleuropa als mögliche Alternative zu P. abies.
Auch zeigt der Artikel m.E., dass die Ansprüche an die Bodenfeuchte längst nicht so hoch sind, wie hier im Forum häufig propagiert wird.

gruß  chris

xandru:
Hallo Chris,

Beim Waldbau kenne ich mich nicht aus und will auch nicht mitdiskutieren.


--- Zitat ---angesichts des Klimawandels
--- Ende Zitat ---

Aber wo immer ich die Rede vom Klimawandel höre – zumal vom angeblich menschengemachten – regt sich meine Skepsis; da höre ich eine politisch motivierte Angstkultur heraus. Aber auch 50 Jahre Wetter machen noch kein Klima. Dass es allenthalben wiederholt wird, macht die Geschichte nicht wahrer.

Ein Großteil hat auch damit zu tun, dass die Medien uns jede statistische Abweichung als Neuigkeit verkaufen wollen: Da war ein Monat gegenüber dem Durchschnitt zu warm, zu kalt, zu trocken, zu nass – und die ökopolitische Gemeinde versteht das als Vorbote eines Weltuntergangs und murmelt ergriffen ihr Credo: „Siehe, das Ende ist nahe“.

Wusstest du, dass in diesem August in China schon 0,2% mehr Säcke Reis umgefallen sind als in jedem anderen August seit Beginn der Reis-Aufzeichnungen?

Am Rande bemerkende Grüße,
Wolfgang

sequoiaundco:
Hi Wolfgang,

ist das jetzt gesunde Skepsis, Realitätsleugnung oder schon resignierender Totstellreflex ?

unklar  chris

xandru:
Hallo Chris,

Gesunde Skepsis gegenüber den Katastrophen-Propheten, die uns das Autofahren und Fleischessen verbieten wollen.

Antiseptische Grüße,
Wolfgang

sequoiaundco:
Hi Wolfgang,

über Fortbewegungsarten und Essgewohnheiten können wir gerne an anderer Stelle diskutieren. Hier geht es um Waldbau, und als Waldbauer erlebe ich Klimawandel heute schon haut- und naturnah und versuche mein Handeln auf zukünftige Entwicklungen einstellen.
Zitieren möchte ich dazu aus meinem WiKi-Betrag ("Naturschutz Argumente"): 

"Die Rückwanderung der Baumarten nach der letzten Eiszeit betrug im Durchschnitt ca. 300 m pro Jahr. In NRW z. B. verschieben sich nach B. Leder (2009) die Isothermen derzeit um 4-6 km pro Jahr nordwärts mit den Folgen:

    Erwärmung
    Verlängerung der Vegetationszeit (0,5 Tage pro Jahr; Spätfrostrisiko)
    Verlängerung von Hitzewellen (s. Sommer 2003, Herbst 2006, Winter 2006/07, Frühjahr 2007 = wärmstes seit 1761; April 2009)
    Zunahme wärmerer Winter (Gefahr von Spätfrost steigt)
    Änderung der Niederschlagsverhältnisse
    Abnahme der Niederschläge in manchen Regionen (Trockenstress)
    Konzentration der Niederschläge auf wenige Tage, Starkregen
    Zunahme von extremen Wetterereignissen
    Winter werden nasser, erhöhte Sturmstärken
    Erhöhung der Sturmhäufigkeit
    Hagel, Naßschnee, Dürreperioden.

Für ganz Deutschland ist bis Ende des Jahrhunderts je nach Emissionsszenario mit einem Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur von 1,7 bis 2,3 Grad zu rechnen. Die dadurch entstehenden Löcher im ökologischen Netz sind jetzt schon überall zu sehen. Die Hauptwirtschaftsbaumarten Fichte und Kiefer (zusammen > 50% des Wirtschaftswaldes) erweisen sich immer mehr als nicht mehr standortgerecht und als waldbauliche Katastrophengebiete. So werden in den kommenden Jahren in den fichtendominierten Waldbeständen große Kahlflächen durch Stürme oder Borkenkäferkalamitäten nach Trockenstress entstehen. Die Tanne hat nicht genügend genetische Anpassungsfähigkeit, Esche und Eiche zeigen neue Pathogene, Grundwasserabsenkungen fordern von Buche und Eiche Tribut. Ein beträchtlicher Teil unserer Wälder droht instabil zu werden; die gesellschaftlichen Bedürfnisse wie die Bereitstellung des Rohstoffs Holz, aber auch die vielfältigen Schutz- und Erholungsfunktionen können absehbar nicht mehr zuverlässig erfüllt werden. Bei den Bäumen sind die Löcher im ökologischen Netz für alle sichtbar, aber die Folgen treffen natürlich auch die ganze Begleitflora und Fauna."

Im Waldbau kann m. M. n. auch Sequoiadendron zukünftig an vielen Stellen Funktionen übernehmen, die andere Baumarten wegen der oben beschriebenen Entwicklungen nicht mehr erfüllen können.

so far  chris

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln