Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Wasserhaushalt von Mammutbäumen
Bernhard:
Natürlich mache ich das nicht nur unter Mammutbäumen so, sondern im gesamten Areal.
Brennnesseln sind auch weniger geworden seit dem, aber dem Wiesenschaumkraut und Farnen scheint es zu gefallen.
Tuff:
Sehr gut, Berni ! So bildet sich auch am schnellsten ein 'Waldhumus', was ja eine ganz natürliche Entwicklung ist. Es sei denn man möchte einen Park mit Golfrasen.
Men muss bei dieser Methode aber einfach auch die Brombeere erwähnen.
Wenn man noch kaum Brombeeren hat in so einem Wäldchen, kann man erwägen, die vehement zu bekämpfen (am besten durch herausreissen) - sonst kann das, bei all den Ästen auf dem Boden, zu einem undurchdringelichen Gewirr führen und die Fläche sehr unzugänglich machen. Ist bei mir leider in meinem Pionier-Laubwald (eine umgewandelte Wiese) so passiert, hier war aber jeder Widerstand zwecklos - die Dinger sind hier sowieso überall. Und die brombeersamenkackenden Vögel lieben mein Wäldchen natürlich gerade wegen der vielen Beeren (Eberesche, Holunder, Schlehe, Kirschpflaume, überall wilde Himbeeren, und eben die Brombeeren). Zum anderen ist es auch ein Insektenbiotop. Also für jeden was dabei ...
Die Brombeeren sind keine Katastrophe (und eigentlich selber auch sehr wertvoll), aber sie sind lästig - sie überwachsen Sämlinge und kleine Bäumchen und können sie im Winter bei Schnee zu Boden drücken; und sie verdrängen die Bodenvegetation, welche ich teilweise mühselig ansiedele.
Michael D.:
Moin,Berni;moin,Tuff !
Ähnlich sieht das auch drüben am Bach aus,es hat sich gut bewährt...
Mein fortdauernder Kampf geht gegen das Sch...Springkraut.Man kommt kaum dagegen an.
Herausreißende Grüße ! Michael
Tuff:
Micha,
Wir hatten vor vielen Jahren mal eine einzelne Springkrautpflanze welche spontan an unserem Gartenrand auftauchte. Meine Mutter fand die vielen Blüten sooo schön, daher durfte ich sie nicht entfernen. Sie wurde riesig, fett, und samte aus. Im nächsten Jahr blühten dann ca. 150 (!) davon in der Randhecke. Das wurde mir unheinmlich, denn direkt angrenzend ist eine 1 ha große Sumpfwiese mit wertvoller einheimischer Flora. Ich habe daher alle Springkrautpflanzen rausgerissen. Im Herbst blühten noch einmal ca. 100 in der Hecke, die ich ebenfalls entfernt habe.
Das Ereginis hat mir bezüglich dieser Pflanze die Augen geöffnet.
Hier im Hochtal tauchte das Drüsige Springkrautes relativ spät erst auf, in entlegenen Ecken und von mir jahrelang unbemerkt. Als ich vor 6 Janren die inzwischen vielen Kolonien entdeckte, war es fast schon zu spät. Aber mir war klar daß diese erstaunliche Pflanze das gesamte Tal überfluten wird, und vor nichts halt macht.
Dann habe ich es in an einer Stelle, einem lichten schmalen 300m Waldstreifen, in 3jähriger Arbeit komplett vernichtet. Das war dort relativ einfach. Geschätzter Arbeitseinsatz: an ca. 12 Tagen jeweils 1 Stunde.
In einem anderen Wald (Eichenaltholz, ca. 0,5ha) war es sehr schwierig. Es hatte dort begonnen, nach Auflichten des Altholzes durch Ernte, den flächigen dichten Adlferfarn (!) zu verdrängen. Der wächst dort so dicht daß man kaum laufen kann. Springkrautpflanzen zu finden und rauszureissen ist dort sehr mühselig. Ausserdem wachsen dort auch die beiden einhemischen Arten (klein- und großblütiges) und die effektivste Methode, im Frühling die Keimlinge und Jungpflanzen zu zupfen, ist aufgrund der möglichen Verwechslung anspruchsvoll.
Nach 3 Jahren hatte ich es jedenfalls bis auf wenige Exemplare ausgerottet. Arbeitseinsatz: Ebenfals 12 Tage, jeweils 3-4 Stunden.
Dazu kamen noch weiter entferntere Stellen an denen ich auch etliche Stunden investiert habe.
Dann konnte ich mir den Zeitaufwand einfach nicht mehr leisten, und musste aufgeben. Inzwischen hatte sich der Eichenbestand wieder etwas geschlossen und der Adlferfarn regeneriert. Dennoch breitet sich das Springkraut dort langsam wieder aus.
Das drüsige Springkraut hat im Grunde die Eigenschaften eines Epiphyten: Es kann rein oberflächlich wurzeln, und braucht den Boden und seine Nährstoffe eigentlich gar nicht. Wenn man eine Pflanze rausreißt, und auf den Boden wirft, schlägt diese aus den Internodien des Stengels sofort neue Wurzeln. Man muss die Pflanzen also in Zweige hängen, oder tief beerdigen, oder auf eine Fahrstraße legen, oder ganz abtransportieren. Man sagt außerdem, daß ungekeimte Samen noch einige Jahre lang keimfähig bleben.
Eine einzelne, erste Springkrautpflanze, ist wie eine Zündschnur zu einer botanischen Explosion.
Tuff:
Ich kenne hier in der Gegend einen Ort, an dem der Japanknöterich (!) schon vor langer Zeit eine Böschung dicht besiedelt hatte. Das Springkraut, welches vor einigen Jahren auftauchte, hat ihn inzwischen von einem Ende her zur Hälfte verdrängt !
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