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Wasserhaushalt von Mammutbäumen

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Tuff:
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Tuff:

Ein interessanter Abschnitt aus diesem Artikel :

"The grove appears to have a stress gradient, Asner explains, with trees doing well on the east side, where it’s relatively flat, and stress building to the west, where the land slopes more. Stressed trees are also more common near meadows. Asner suspects that soils hold water better on the flatter terrain, while the trees near meadows might have shallower root systems, or suffer from hotter temperatures because there’s less shade."

Daß die BM nahe den Sumpfwiesen schneller unter Wasserstreß leiden, erinnert mich an das hier berichtete Detail, daß ein Rhododenrdon besonders schlimm aussah, welcher direkt an einem Teich und in normal immer frischem Boden wächst, nachdem beides austrocknete; während andere, die wesentlich trockener stehen, von der Dürre nicht so schlimm erwischt wurden. Meine Vermutung, daß dieser Rhodo überhaupt nicht ans Austrocknen gewöhnt war, könnte man vielleicht auch auf die 'Meadow-Trees' übertragen. Es wäre ein schönes Beispiel dafür, wie man aus seinem Garten etwas lernen kann, das auch in freier Wildbahn Gültigkeit hat.

Tuff:
Und noch ein Nachtrag zum Tiefbrunnen des Bauern in unserem Dorf ... dieser hat irgendwann im August mehr als die Hälfte seines Wasserdrucks verloren. Vielleicht waren es auch 2/3. Das ist noch nie zuvor passiert und es hat in unserer Gegend auch noch niemand jemals vor so einem Fall gewarnt. Man hielt es für unmöglich.

Der Bauer hatte dann die Befürchtung, daß die Pumpe trockenfällt, wodurch sie dann anscheinend schwer beschädigt wird und ausgetauscht werden müsste; und er hat dann auf Trinkwasser von den Wasserwerken umgestellt: Extrakosten von mindestens 1000 Euro / Monat.

Der Wasserdruck hatte sich dann bis mindestens Mitte November (den aktuellen Stand kenne ich nicht) noch nicht signifikant erholt.

Übrigens wurde der zuletzt komplett trockengefallene Teich (circa 10x40m groß) am 20. Oktober sehr gründlich ausgebaggert (von ca. 50cm auf seine ursprüngliche Tiefe von ca. 2m); aber bis heute ist der Wasserstand trotz gelegentlicher Regenfälle lediglich auf 30-40cm angestiegen; und das, obwohl hangaufwärts eine sehr große Sumpfwiese über eine Weite von ca. 100 lfm in den Teich entwässert. (Es liegt m.W. für den Teich keine richtige Quelle vor.) Man sieht daran, daß ein tiefgründiges Trockenfallen des Bodens enorme Niederschläge braucht, um wieder aufzufüllen; und weil diese bisher nicht vorliegen, kann das Wiederauffüllen des Teiches vielleicht sogar noch bis zum nächsten Winter andauern.

Und das Tiefbrunnen-Beispiel demonstriert, daß die enormen Wassermengen die ein moderner Viehbetrieb jeden Tag verbraucht auch tiefgelegene Grundwasserschichten, die u.U. schon Jahrtausende alt sein können (dann also fossiles Wasser, vielleicht noch aus den Eiszeiten!) leeren kann, wenn viele Jahre lang aufgrund geringerer Niederschläge nicht genug nachsickert. Diese Prozesse gehen sehr langsam vonstatten, jahrelange Verzögerungen etwa einer nachsickernden Wasserfront sind normal. Ein Pegelabfall geschieht zunächst langsam, aber in einem besonderen Dürrejahr ist dann u.U. auch ein großer Schritt möglich, der dann sofort zur Katastrophe führen kann.

(Das ist ein Thema welches in Zeiten zunehmender Dürren überregional diskutiert werden muss: Zum Beispiel, sollten Landwirte oder wasserverbrauchendes Gewerbe, vielleicht mit staatlicher Förderung der baulichen Maßnahmen, ihr Dachabflußwasser in den Grundwasserspeicher einleiten ?)

In der Sierra wird Grundwasser bzw. laterales Sickerwasser hauptsächlich aus den Schneemassen wieder aufgefüllt; und auch hier kann es passieren, wenn die die Bilanz über viele Jahre negativ ist, daß in einem besonders dürren Jahr dann ganz plötzlich die Katastrophe da ist.

Steffen:
Ich bin auch erschrocken darüber und mir war dem bislang nicht klar, welche Auswirkungen ein Trockenfallen des Grundwassers und der Flüsse und Seen hat. Das war bislang undenkbar, dass es hier mal zu trocken werden würde....

Diese Woche habe ich ein Interview mit einem hydrolgie professor im Radio gehört, er meinte, alleine um die Flusspegel aufzufüllen, bräuchte es ab jetzt bis mitte januar 250 mm Niederschlag, möglichst als langanhaltende Landregen.

Die Grundwasserüproblematik ist hiervon noch nicht mal berührt. Bei mir in der Gegend ist es zum glück so, dass wir hier viel Karstböden haben und dementsprechend  der Niederschlag recht schnell im Grundwasser ankommt, allerdings nur bei den oberen Quellhorizonten....

Tuff:

--- Zitat von: Tuff am 24-Juli-2018, 17:23 ---(...)
Um einen Handlungsbedarf abzuschätzen, müsste man erstmal klären, welche Syptome kritisch sind.
(...)
Und in dem Zusammenhang die Frage wie ein Mammutbaum eigentlich 'zusammenbricht' - ganz plötzlich und total, oder eher langsam und voraussehbar.

--- Ende Zitat ---

Hier mal ein paar Bilder zu den 12 Bergmammuts, die ein Sohn des Nachbarbauern vor 5 Jahren (dann 3jährig, Anzucht frei im Garten) in einen ca. 10m breiten Waldstreifen auf einem Bergrücken (also wirklich ganz oben) neben der Straße gepflanzt hat. Dort oben ist es naturgemäß trocken; der Boden ist jedoch nicht flachgründig, wohl aber sehr steinig ('skelettreich' wie der Bodenkundler sagt).

Dort stehen seit ca. 60 Jahren voll im Sturm Fichten, Lärchen, und Traubeneichen die alle nicht besonders groß wurden (vielleicht nur 15m hoch) und von denen in den letzten 10 Jahren einige von selber abstarben, bzw. gefällt wurden;  in lockerem Unterwuchs aus Ilex, ein paar Jungbuchen und Jungeichen, Hirschholunder (der rote), und Brombeeren.

Die BM wurden im Abstand von ca. 7m relativ professionell und vor allem tief genug gepflanzt (der Sohn ist bzw. war ausgebildeter Gärtner), und gut vor Verbiss geschützt; und wuchsen in den ersten Jahren auch gut an.

Im Laufe des Sommers 2018 sind mindestens 6 davon abgestorben bzw. sehen mehr oder weniger hoffnungslos aus; einer ist schon 2016 aus ungeklärten Gründen braun geworden (er stand eigentlich am Besten und wuchs auch am besten -> möglicherweise Pilz oder Wühlmaus.) Wieviele am Ende übrig bleiben, wird man erst noch sehen müssen.

Ich konnte in dieser Zeit selten mal dort oben nachschauen, ich war hauptsählich mit (meienr Mutter und) Wasserfahren beschäftigt. Auch die Fotos unten konnte ich nur im Vorbeigehen von der Wiese aus machen, und es war schon weit in der Dämmerung (ich sag nur, ISO 1500 ...).

Das 'große Sterben' ging jedenfalls relativ rapide vor sich, und ohne klares Muster: Es starben mal größere, mal kleinere, mal  welche die viel Sonne abbekamen aber genauso wie welche die eher etwas Schatten hatten. Wobei dieser Schatten im Laufe des Sommers weniger wurde, weil auch die meisten der Altbäume braun wurden (und wahrscheinlich auch ganz hinüber sind).

Hier ein Survivor, und einer der es nicht geschafft hat. Der Größenunterschied ist zufällig - es gibt auch einen Vertrockneten der genauso groß ist wie der Survivor.

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