Lieber Lukas, herzlich Willkommen !
Und Danke >Wayne für die Vermittlung des Kontaktes!
Ich hätte auch gerne einen Sämling oder Samen von Deinem Baum ! Vieleicht können wir mal eine Sammelbestellung bei Dir machen (über Wayne?). Ich lege selber einen kleinen Genpool an, es wird am Ende aber wohl nur Platz für ca. 15 große Bäume sein aber die sollten möglichst tauglich und auch verschieden sein.
Die Bilder der Naturverjüngung finde ich sensationell ! Du bist meines Wissens zumindest der erste, Lukas, der so etwas mit Bildbeleg veröffentlicht hat. Herzlichen Glückwunsch ! (Oder gibt es von Burgholz auch Bilder?) Es freut mich auch für das Forum ! Ist das hier eigentlich die Erstveröffentlichung Deiner Entdeckung ?
Sicherlich wäre es die Sache wert den Nachwuchs auf Deinen Fotos zu verpflanzen, damit diese 'Survivor' in Zukunft Samenbäume werden können. Es könnte jedoch sehr schwierig sein, ihre Wurzeln sind meterweit verteilt, und man kann kaum vernünftig graben, die Ausgegrabenen könnten also sehr leicht eingehen. Vieleicht kann man als Kompromiß von denen wenn sie etwas größer sind Stecklinge machen. Als Stecklings-Mutterbonsais könnten sie klein und buschig unter dem Großen wachsen, und hätten dennoch eine wertvolle Aufgabe.
Ich suche seit Jahren praktisch unter jedem Baum nach Naturverjüngung, habe aber noch nie was gefunden. Manchmal wachsen unter/bei einem BM kleine Calocedrus oder Thuja aus der Nachbarschaft, und zwar besonders gerne in Kies oder zwischen Rasenpflaster. Deshalb habe ich meiner kleinen Samenbaum-Datenbank von Anfang an das Kriterium 'Kies oder Pflaster' hinzugefügt. Es gibt mehrere Gründe warum Kies o.ä. funktioniert:
(1) Weniger Konkurrenz, insbesondere um Licht. Oftmals sind es lichte Stellen die zur Keimung im Frühjahr feucht genug sind, im Sommer aber austrocknen. Wo die Bedingungen gut genug für Mammutbaumsämlinge sind, sollten sich eigentlich auch andere Pflanzen finden, es sei denn, es gelangen so gut wie keine Samen dorthin.
(2) Schutz der Samen vor Austrocknen durch direkte Sonne; und auch Schutz vor Samen-sterilisierendem UV-Licht (sehr wichtig).
(3) Die Steine schützen auch die Wurzeln der Sämlinge vor Austrocknen
(4) Rasches Abtrocknen nach Regen/Luftfeuchte hemmt die Besiedelung durch Schadpilze
(5) Evtl. etwas mehr Wärme und Strahlungsenergie für die Nadeln und Knospen durch Reflexion der hellen Steine
(5) Es handelt sich bei Kies oft um unbetretene Flächen. Man findet ja gerade in den Städten nicht leicht eine ungestörte grasfreie Stelle (lustiger Begriff).
Zur Flugfähigkeit: Meine persönliche Ansicht ist, gute Flieger brauchen keinen Sturm. Im Sturm fliegt so ziemlich alles erstaunlich weit, Zapfen und Äste und auch eine Hose Kappe die man in der Krone sitzend verliert, deswegen sind diese aber doch nicht 'flugoptimiert' und man kann doch nicht von guten Fliegern sprechen. Vergleichen wir es mal mit Epilobium, eine Pionierpflanze die ebenfalls gerne auf Rohböden keimt, oder mit Weiden und Pappeln - diese Samen fliegen bei Thermik fast von selbst und im Sturm vieleicht kilometerweit (ohne Regen). Unter den Koniferen fällt mir ein ausgesprochener Weitflieger nicht ein (vielleicht ist es für die gar nicht nützlich allzuweit zu fliegen ?) - bei Wind fliegen die leichten Fichten- und Kiefernsamen vermutlich ganz gut aber ich weiß nicht wie weit. Sie sind aber auch keine 'obligatorischen' Pionierbesiedler, jedenfalls nicht so ausgeprägt wie Sequoiadendron, dessen ökologische Eigenarten möglicherweise noch immer nicht vollständig verstanden werden.
Um zurück zum Thema zu leiten, unter einem hiesigen max. 50m hohen Mammutbaum suche ich nur im Umkreis von maximal 20m nach Sämlingen, dort fallen die meisten Samen hin.
Alles Gute Lukas, wir freuen uns auf weitere Kommentare und Berichte von Dir !