Werte Freunde
Ich verfolge diesen Meinungsaustausch zum Thema "Pflanzabstände beim BM" mit besonderem Interesse, und möchte bekunden, dass ich den in puncto Abstand vorgetragenen Ausführungen und Argumenten von Clemens voll zustimme, weil er diesbezüglich genau das zum Ausdruck gebracht und betont hat, was meinen Pflanzvorstellungen entspricht.
Der forstwirtschaftlichen Methode liegt die Ertragsoptimierung zugrunde. Weder ein Urwald noch ein Nutzwald (Holzacker) hat Ähnlichkeit mit einem parkähnlichen Gartenwald, welcher ein zivilisierter Wald ist, das heißt ein von Menschen bewohnter Wald.
Die ständige Anwesenheit des pflegenden Menschen, ist für einen Baum angenehm. Nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Bäume und andere Pflanzen leben von der Bewunderung ihrer Schönheit, für welche sie einen ebenso täglichen Bedarf haben, wie für Wasser, Licht, Luft und Wärme.
Das von Clemens hier in den Ring geworfene Plädoyer für Zwischenräume verdient es ernst genommen zu werden, weil weder Bedarf noch zwingende Notwendigkeit besteht, die Natur unbedingt gegen sich selbst kämpfen lassen zu müssen. Die Natur ist dem Menschen dankbar, wenn er sie pflegt, unterstützt und es ihr leicht macht.
Das Halten zu vieler Hühner pro Quadratmeter ist Tierquälerei. Das Pferchen von vielen Menschen auf engem Wohnraum ist Menschenquälerei. Auch Bäume sind empfindsame Lebewesen, die sich über Freiräume freuen, insbesondere die hochwachsenden Arten. Auch Sonnen, Planeten und Satelliten bewegen sich in gebührendem Abstand voneinander.
Unser Verein hat sich in die Satzung geschrieben, dass der Natur geholfen werden soll, und dass sie vor unsachgemäßer Behandlung beschützt werden soll. Die Erforderlichkeit der Gemeinnützigkeit beruht auf der Tatsache, dass der Mensch dafür berüchtigt ist, mehr oder weniger unbewusst und ungewollt an sich selbst und seiner Umgebung Kreislaufstörungen herbeizuführen.
Bezüglich dem Wesen der Anpassung gilt es zu wissen, das alle Anpassungsfunktionen die Fähigkeit besitzen, in Betragensweisen hineinwachsen zu können. Die Natur ist ebenso anpassungsfähig wie der Mensch. Dennoch gibt es auch Situationen, an welche eine Anpassung unmöglich ist.
Zellen und Organe von Lebewesen improvisieren ständig Mittel und Wege, mit denen sie Unvorhergesehenem begegnen. Aber es ist nicht so, dass diese Fähigkeit nicht an Grenzen stößt. Das Aufkommen von Niedergang und Verwüstung dokumentiert beispielsweise das Versagen von Anpassung.
Umgebungsveränderungen bewirken in sämtlichen Lebensvorgängen ein Echo. Anpassungen sind ein Ausgleich für Erschütterungen. Bei allen Anpassungsvorgängen handelt es sich um eine Ausflucht, die darauf abzielt, das Maximum an Lebensdauer herbeizuführen.
Anpassungsvorgänge sind durch und durch individuelle Vorgänge, und wirken immer dahingehend, um ein möglichst langes Durchhalten des betroffenen Individuums zu gewährleisten. Diese bemerkenswerte Funktion ist ein wachsamer Mechanismus, und die technische Ursache für die Existenz von Lebewesen.
Das Wesen der Anpassung wird von dem Vorhandensein allseitiger Grenzen beherrscht. Eine Anpassung über bestehende Grenzen hinaus ist nicht möglich. Kein Lebewesen kann aufgrund äußerer Einflüsse seine artspezifische Form oder Funktion verlassen.
Anpassungsfunktionen streben jedesmal einem bestimmten Ziel zu, aber sie erreichen es nicht immer. Jedes Individuum widersteht nur einer bestimmten Anzahl von Bakterien und einer bestimmten Virulenz in ihnen. Darüber hinaus werden Anpassungsfunktionen unvermögend, ein Lebewesen zu schützen.
Ebenso ist es mit der Widerstandskraft gegen Ermüdung, Hitze und Kälte. Unser Organismus versucht vergeblich, sich dem Lärm der Großstädte, der Unrast des modernen Lebens, sowie dem Massenauflauf und dem Verdruss unserer Tage anzupassen.
Weder können wir uns an Schlafmangel anpassen, noch besitzen wir Abwehrmittel gegen hypnotische Gifte wie Nikotin, Koffein, Kokain, Opium, Alkohol usw. Bemerkenswerterweise fügen wir uns all diesen Dingen, ohne sonderlich darunter zu leiden. Dies ist aber keine Anpassung, sondern ein Akt des Sichanbequemens.
Dadurch können organische, geistige und genetische Veränderungen stattfinden. Diese Veränderungen sind aber keine Anpassungsvorgänge, sondern sie sind gleichbedeutend mit Niedergang, das heißt, mit Entartung.
Niedergang und Elend dokumentieren das Versagen von Anpassung, das heißt, sie beweisen, dass Anpassungsvorgänge an Grenzen zu stoßen vermögen. Anpassungsfunktionen stellen lediglich den Versuch dar, das Nachlassen einer Funktion abzufangen.
Funktionsstörungen, die durch Infektionen zustandekommen, werden durch selbsttätige Anpassungsvorgänge angegangen. Es gibt aber auch Störungen, gegen die keine selbsttätigen Anpassungsvorgänge in Erscheinung treten, wie beispielsweise bei starken Vergiftungen, die immer nur durch bewusste Taten angegangen werden können.
Mit der Kenntnis von Anpassungsvorgängen hat der Mensch die Möglichkeit und die Macht in Händen, sich selbst und seine Umgebung gestalten zu können.
Auch die Natur ist gestalterisch. Sie wartet immer wieder mit Reaktionen auf, um uns Menschen unsere Sünden gegen sie vergeben zu wollen. Die Tatsache, dass Not erfinderisch macht, gilt somit nicht nur für Lebewesen, die mit einem Gehirn ausgestattet sind, sondern ist auch eine Materialeigenschaft von chemischen Stoffen, von Organismen, von Ökosystemen, usw.
Wie beim Menschen, so besitzen auch die Zellen von Bäumen eine eingeborene Vorherkenntnis von der Rolle, die sie in ihrem organismischen Umfeld spielen sollen. Sie bemerken sofort, wenn etwas nicht dem Sollzustand entspricht, und sie reagieren entsprechend.
Gerade aus diesem Grunde können Zellen sich mit unvorhergesehenen Ereignissen auseinandersetzen, die während dem Leben, und ganz besonders in Notfällen auftreten können.
Mit anderen Worten, naturbedingte Reaktionen sind immer für eine Überraschung gut. Kreativität ist somit keineswegs nur ein Vorrecht von bewussten Wesen, sondern darüber hinaus auch noch ein in der Welt hochmolekularer Atomgebäude verankerter Impuls.
Fazit:
Wo der hochwachsende Mammutbaum erneut seine Heimat finden soll, kann die Variante "unbewohnter Wald" nicht die bevorzugte Variante sein, sondern das Ausbringen von Setzlingen in bewohnte Gegenden.
Dennoch gilt es, den Forstwirten keinen Vorwurf daraus zu machen, wenn sie ihrer Methode Tribut zollen. In jedem Fall ist der Betsand eines reinen Mammutbaumwaldes besser, als wenn es ihn nicht geben würde. Auch dieser Variante gilt es mit Dankbarkeit und Wertschätzung zu begegnen.
Wird beim Baum gewohnt, so erfreuen sich Baum und Besitzer täglich gegenseitig. Wo der Besitzer nicht täglich anwesend ist, spricht der Baum in eigener Sache zu seinem Publikum.
mit freundlicher Empfehlung
Giuseppe