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Bitte anschnallen: 300 KMs in Wuppertal!
Chris.:
Absolut beeindruckend ist wie die KMs die ganzen Winter überstanden haben.
Das ist nicht selbstverständlich.Zumal Wuppertal nicht gerade als "gemäßigte Zone" gilt.
Gruß Chris
Waldläufer:
Hallo Chris,
daß die Redwoodbestände in Burgholz absolut beeindruckend sind ist keine Frage.
Allerdings wird auch im Führer zum Arboretum Burgholz auf die besonders guten Standortbedingungen als auch auf die ebenso günstigen klimatischen Bedingungen hingewiesen.
Das Revier Burgholz ist offenbar kleinklimatisch auch gegenüber seiner nächsten Umgebung hervorgehoben.
Die durchschn. Januartemperatur in Burgholz wird mit 1,3°C angegeben. In Wuppertal ist es bereits fast ein halbes Grad kühler.
Auf der Mainau die als durchaus klimatisch begünstigt gilt findet sich zum Vergleich lediglich eine Januartemperatur von 0,5°C.
Unter klimatisch deutlich schlechteren Bedingungen ist das Wachstum von Burgholz wohl nicht wiederholbar wenn das auch manchen schmerzen mag.
VG Bernt
Mick Rodella:
Hallo (2x)Chris und Wolfgang,
ich war letzten Monat dort, um zumindest alle KM aufzudröseln. Die Anzahl ist Definitionssache, wenn man den Neuaustrieb mitzählt, kann das schon hinkommen mit 500 Exemplaren. Die Gruppe ID 3388 müsste durchforstet werden, aber wer solls machen? Glücklicherweise zickt der KM ja nicht so sehr bei Platzmangel wie der BM.
Zum Abschied von Herbert Dautzenberg dürfte der stärkste Baum im Vorzeige-Areal ID 3387 die 1-m-BHD-Schwelle erreicht haben (links im Querformat unten). Bei den stärksten Exemplaren außergewöhnlich dicke Borke. Seit 2007 haben die besten Exemplare noch gut zugelegt, leider war dieses Jahr verstärkt Schneebruch zu beklagen (ca. 10 neue Fälle, wenn ich das richtig einschätze – leider hats auch einen der größten erwischt).
Wie es aussieht, lässt man das Bruchholz an Ort und und Stelle liegen, eine weitere Auslichtung scheint im Areal mit den wüchsigsten Bäumen vorerst nicht nötig. Im Moment etwas chaotisch erscheinender Gesamtzustand, passt aber ganz gut für die Art, finde ich.
Konnte eine weitere spontane Verjüngung finden, immerhin etwa 7 m vom Bestand entfernt.
Was die Einzelerfassung bei BM/UM angeht: der Standort ist mengenmäßig mit nichts in Deutschland zu vergleichen, wirklich zählen kann man das nicht. 250 Hektar Arboretum auf 1000 Hektar Gesamtfläche, fast überall Mammutbäume als Gruppen, Reihen, Misch- und Einzelpflanzungen. Man könnte den bestehenden IDs die größten Gruppen zuordnen, die Frage ist dann halt, was man mit den verbleibenden hunderten/tausenden macht.
Wenn mans richtig machen will, ergibt das vielleicht 50 Koordinaten für BM/UM mit heftigst Latscherei. Mit einem 5er-Team, GPS-Units vor Ort und aufgeteilten, nummerierten Arealen auf großer Karte vielleicht machbar...
LG Micha
P.S.: danke Bernt für Deine korrekten Ausführungen. Jetzt sind sie sogar im ursprünglichen Beitrag gelandet. Viel Glück weiterhin für Deine "benachteiligten" Redwoods ;)
sequoiaundco:
Hallo Micha,
wir können ja froh sein, dass es das Arboretum Burgholz noch gibt: Schließlich gab es unter der früheren rot-grünen Landesregierung einen heißen Kampf darum, ob man auch dort nicht besser alle "Fremdländer" wieder abholzen sollte.
Der heutige Stand ist tatsächlich desolat, viele dringende Arbeiten (bes. Durchforstungen) werden auch weiterhin liegenbleiben, da keiner zuständig ist und auch kein Personal mehr eingestellt wird. Und das, obwohl es sich wahrscheinlich wirtschaftlich inzwischen sogar rechnen würde.
Wen Burgholz aus forstwirtschaftlicher Perspektive interessiert, dem empfehle ich den folgenden Link:
http://www.wald-und-holz.nrw.de/20Landesbetrieb/80Waldbau_Forstvermehrungsgut/05_inhalt/40_Exkursionsfuehrer.pdf
Einige Bestände und auch Besichtigungsrouten sind gut beschrieben und auf Karten nachvollziehbar.
Ökologisch wichtig finde ich, dass im Gegensatz zu Sequoiadendron (gut beschrieben für den Kaldenkirchener Bestand) in Reinbeständen von Sequoia sempervirens keinerlei Bodenflora zu finden ist. Das sieht man schon in meinen kleinen Beständen (bald im Register unter Kempen) aber bes. in Burgholz sehr deutlich, wo z.T. dicht an dicht z. B. unter Abies grandis Naturverjüngung aufkommt und direkt nebenan in einer dicken Sequoianadelschicht nichts Grünes eine Chance hat. Konsequenz daraus: Sequoia nur in Mischung mit anderen Baumarten pflanzen! Das würde wahrscheinlich auch die fichtenähnliche Wind- und Schneebruchgefahr reduzieren.
Ich glaube übrigends nicht, dass Herr Dautzenberg bei seinen vorgestrigen Zahlenangaben auch Stockausschläge mit einberechnet hat.
Auf nach Burgholz!
chris
Mick Rodella:
Hallo Chris,
das PDF hatte ich schon auf der Platte, vielen Dank!
Leider geht die exakte Anzahl nicht daraus hervor oder ich bin zu doof, das auszurechnen.
Vielleicht sollte man sich von der Vorstellung distanzieren, hierzulande wirtschaftlichen Profit aus der Mammutbaum-Pflanzung ziehen zu wollen. Glückwunsch an die wenigen, die überhaupt Küstenmammuts im Bestand haben! Zeig doch mal ein paar Bildchen, wenn Du Zeit hast.
Klar, Mischpflanzung ist anzustreben. Bei den Burgholzer Sequoia-Pflanzungen waren auch keine Reinbestände vorgesehen, ein Übergewicht war wohl einkalkuliert. Die Art hat sich eben dank guter Verhältnisse als dominant erwiesen. Vielleicht war damit nicht zu rechnen, in weniger optimalen Lagen könnte es je nach Begleitpflanzung auch umgekehrt ausgehen. Im FoBo Köln pflanzt man eifrig Küstenmammuts zwischen die leidenden BM (auch außerhalb). Funktioniert gut, Schattentoleranz erstaunlich. Bei den zuletzt gepflanzten scheint der Wurzelballen zu klein zu sein, einige kippen unter Druck mitsamt Fixierung gerne um. Was angewachsen ist, geht ordentlich "straight ahead"...
--- Zitat ---Sequoia nur in Mischung mit anderen Baumarten pflanzen! Das würde wahrscheinlich auch die fichtenähnliche Wind- und Schneebruchgefahr reduzieren.
--- Ende Zitat ---
Interessant. Kannst Du das ggf. erläutern?
LG Micha
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