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Michael D.:
Hallo,Chris;hallo,Micha !

Vielleicht sollte man es auch hier anstreben,als Unterpflanzung von KM - Beständen Rhododendren,Riesen-Schwertfarn (Polystichum munitum) und auch andere Farne vorzusehen,in Kalifornien funktioniert dies jedenfalls gut.Es würde Abwechslung in die Bestände bringen.
Interessant finde ich auch die neuseeländische Variante,wo Baumfarne als Unterwuchs stehen (konnte man mal vor ein paar Jahren in einem Spielfilm sehen),das dürfte hier klimatisch allerdings nicht in Frage kommen.

Viele Grüße ! Michael

sequoiaundco:
Hallo Micha u.a.,

1. in dem erwähnten forstlichen Burgholz-Exkursionsführer werden nur einige gezielte forstlich interessante Bestände bewandert und in Försterdeutsch beschrieben . Daraus können wir natürlich nicht irgendwelche Gesamtanbauzahlen erschließen. Selbst die dort angegebenen Zahlen sind nicht real, sondern auf Hektar umgerechnet, um ein Vergleichsmöglichkeit zu anderen Beständen zu ermöglichen. Z.B. sind beim 2. Waldbild 277 Sequoia erwähnt als N/ Hektar - real ist die Fläche aber nur 0,39 ha groß. Entsprechend muss die Sequoiazahl runtergerechnet werden.

2. Aus der Beschreibung dieses Waldbild 2-Bestandes ("Reinbestand aus Sequoia sempervirens, tlw. geastet, 25-43 / 35-jährig aus
Pflanzung, geringes bis starkes Baumholz aus Pflanzung. Kronenbruch (Nassschnee) an 40% der Stämme (überwiegend im BHD-Bereich 20 bis 40 cm") geht sehr gut die Gefährdungslage hervor. Wahrscheinlich ist auch die Sturmgefährdung im Reinbestand sehr hoch, kommt aber zum Glück durch die nicht exponierten Standorte wenig zum tragen.

3. Nun warum halte ich einen solchen Sequoia-Reinbestand für ungünstig?: Da gibt es viele Aspekte: z.B. mangelnde Widerstandskraft (dünne Stämme, kleine Krone, kleiner Wurzelraum duch gleichmäßigen Aufwuchs in Konkurrenz), fehlende Rückführung der entzogenen Nährstoffe durch verlangsamte Nadelzersetzung,  Störung der Bodenchemie durch Verrottung  (ph-Wert, Aluminium-Ionen u.ä.), Störung der Artenvielfalt = totes Gelände für Begleitflora und Fauna u.v.m.
Das alles wäre in einem Mischbestand bes. mit Laubbäumen ganz anders.
Dazu füge ich 2 Bilder an: 1. eigener Sequoia sempervirens-Bestand in Kempen und 2. zum Vergleich die dichte Begleitflora unter Sequaoidendron im Fobo Garten Köln.

4. Die Schattenvertäglichkeit der Sequoia sempervirens hat auch ihre Grenzen. Auch im Fobo Garten Köln sind nur die Sequoien wüchsig, die in Bestandslücken gepflanzt wurden und genügend Licht bekommen. Negativbeispiele sind z.B. die drei Sequoia sempervirens, die 1981 von Frau Dr. I. Martin auf die Versuchsfläche Kaldenkirchen unter den "lockeren" Sequoiadendronschirm gepflanzt wurden und dort trotz anfänglicher besonderer Pflege nach 30 Jahren immer noch vor sich hin kümmern.

Grüße    chris

 



 

Mick Rodella:
Hallo Chris,

danke für die Ausführungen, bin kein Forstmann.

Noch kurz zwei Anmerkungen zu Punkt 4:

FoBo Köln: die Küstenmammuts sind natürlich verschieden alt (Daten weiß ich leider nicht) und die Lichtsituation hat sich (leider?) dramatisch verbessert. Vor 5 Jahren war das schon wesentlich dunkler, die Sequoias gingen schon ganz gut an, wie ich finde. Was da jetzt so außenrum gepflanzt wurde, ist nicht gerade vom feinsten (bzw. es kümmert sich keiner um die Umfaller, und ich hab auch keine Lust mehr). Treiben zum Teil schon vertikal aus den fast liegenden Stämmen aus...

Sequoiafarm: die 3 KM in der Versuchsfläche hatten vor 30 Jahren schon Chancen, waren aber gentechnisch unterbelichtet (Selbstung Mönchengladbach). Günther Diamant hat ebenfalls ein solches Exemplar neben anderer Kaldenkircher Pflanzen, auch hier auffallend mickrig. Andererseits finde ich es schon recht ergreifend, dass diese geschichtsträchtigen Pflänzchen tatsächlich noch existieren.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Du das eh alles selber weißt. ;) Vielleicht trifft man sich mal im Wald...

LG Micha

Waldläufer:
Hallo,
daß es für den Küstenmammutbaum günstiger ist in einem gemischten Bestand zu stehen stimmt villeicht nicht 100%. Ich habe im Thread "Der Küstenmammutbaum im Waldbau" darauf
hingewiesen daß zumindest anfangs eine Benachbarung mit etwas langsamer wachsenden Arten wie auch bei Sequoiadendron günstig sein kann.
Der Km muß sich anfangs gegen Schneedruck stabilisieren. Dies geschieht am besten durch genügend Standraum u. Vorwüchsigkeit. Nach meinen Beobachtungen allerdings unter deutlich
schlechteren Klimabedingungen als im Düsseldorfer Raum reagiert Km auf Benachberung durch Laubgehölze eher ambivalent. In der Regel starten die Laubgehölze recht schnell u. bedrängen den
Km. Bei nicht optimalen Bedingungen kann dies schnell zum Problem werden. Die gängigen Laubbaumarten haben eine hohe Konkurrenzkraft u. machen den Raum seitlich zu- mehr als
lockerstehende benachbarte Nadelhölzer. Bedenklich daß so hohe Bruchschäden in Burgholz auftreten. Abhilfe kann hier nur eine ausreichende Standraumzuweisung bringen.
Auf jeden Fall wird man auf verschieden gearteten Klima- u. Bodenstandorten auch verschiedene Anbaustrategien finden müssen.
                                                                                                VG              Bernt

sequoiaundco:
hi Bernt,

da sind wir einer Meinung !!     chris

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