Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Wissenswertes & News
Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
Tuff:
Man muss auch mal Butter bei die Fichte tun und Äpfel mit Birnen vergleichen !
In unseren Wäldern werden Fichten mit 50-80 Jahren geerntet, viel ältere sind selten.
Also müsste man auch Mammutbäume diesen Alters vergleichen - wenn man sie denn holzwirtschaftlich nutzen wollte. Was man ja mindestens mit dem Redwood, im jungen Alter sicher auch mit dem Bergmammutbaum machen kann (der sich aber m.E. als extreme Lichtbaumart nicht so wirtschafltich betreiben lässt, wie Alternativen).
Ein 80jähriges 'Rotholz' Baum macht dürretechnisch m.E. so einiges mit, wenn er ein gesundes weitstreichendes und tiefes Wurzelwerk machen kann. Auf dazu geeigneten tiefgründigen Standorten würde die Fichte das Feuchtepotential sowohl in der Tiefe als auch lateral nicht optimal ausschöpfen - vermute ich.
In Burgholz können die Unterschiede standortbedingt sein. Man hat Metasequoia sicher vorsätzlich an frische Hänge gepflanzt - vermute ich ...
Wenns um Sequoia geht, darf man den Wurzelausschlag nach Fällen des Baumes nicht unterbwerten. In einem Dürresommerklima wird es sehr schwierig, auf sonnenexponierten eher (wechsel-)trockenen Hängen überhaupt noch was anzupflanzen. Eine Baumart die zum Neuausschlag bereits über ein etabliertes Wurzelwerk verfügt, ist hier entscheidend im Vorteil !
Ob die empfindlichen Sequoia-Triebe 'scharfe' direkte Sonne schon so früh wie Februar verkraften, müsste man aber erstmal testen.
Tuff:
Der klimatisch bedingte Pilzbefall beim BM ist ein anderes Problem ... und leider ein großes. Könnte sich vielerorts als Ausschlußgrund erweisen !
denniz:
Moinsen,
Um mal den Titel sehr wörtlich zu nehmen...
Der Wald als Lebensgemeinschaft reagiert auf Trockenheit eben mit
dem Absterben um sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Biomasse
die dann anfällt, täte, wenn sie denn liegen bliebe, dem Ökosystem nicht schlecht.
Immerhin sind unsere Wirtschaftswälder im Vergleich zu den wilden Ökosystemen
aufgeräumte Plantagen. Sogesehen regelt sich das eigentlich von selbst und instabile
menschengemachte Systeme versagen zur Zeit. (--->standortfremde Fichtenmonokulturen)
Trockenheit gibt es ja nicht erst seit gestern und jetzt kann man vllt. mal wieder was
lernen von der Natur - wir wollen ja Rohstoffe ernten und da liegt auch der Hase im Pfeffer
begraben...
Man müsste eigentlich fragen: Wie könnte eine Waldwirtschaft aussehen die derartigen
Kalamitäten vorbeugt und mit anpassungsfähigeren und stabileren Systemen arbeitet?
oder platt: Watt nu?
Bakersfield:
--- Zitat von: Lowland am 29-September-2019, 12:22 ---[...]
Was mich nun wirklich interessiert, ist wie es um die Wurzeln steht. Manche Quellen (Lexikon der Nadelbäume) sprechen von einem eher flachwurzelndem Wurzelsystem bei Sequoiadendron (in der Sierra Nevada), in Mitteleuropa hingegen bilden sie wohl Pfahlwurzeln in bis zu 1,8 m Tiefe.
In der Schriftenreihe zum Arboretum Burgholz (herausgegeben von Wald und Holz NRW) spricht man hingegen von einer Wasserversorgung aus 4-6 m Tiefe, was schon enorm abweicht von den sonstigen Quellen...
[...]
--- Ende Zitat ---
Hallo Chris,
Sequoiadendron wurzelt als Sämling mit höchster Priorität in die Tiefe auf der Suche nach einer wasserführenden Schicht, um sich das Überleben der ersten Monate und Jahre zu sichern. Erst wenn diese Wurzel(n) Erfolg hatte(n), kommt ein Jungbaum überhaupt in die Lage, sein flaches Wurzelsystem aufzubauen.
Das heißt, jeder ältere BM hat so eine Ankerwurzel. Ihre Tiefe/Länge richtet sich ausschließlich nach der Tiefe des Grundwassers bzw. des durchwurzelbaren Bodenhorizontes. Anders gesagt, ist dort irgendwo Wasser erreichbar, wird der Baum es finden.
Im Wald kann es bei dieser Baumart trotzdem relativ schnell (ca. 20-50 Jahre) zur Erschöpfung der Wasserresourcen kommen, da die Bäume sich gegenseitig stark Konkurrenz machen. Kein noch so guter und tiefgründiger Standort kann auf lange Sicht eine hohe Stammzahl ernähren. Das ist es, was Tuff weiter oben mit "nicht wirtschaftlich zu betreiben" meint. Wobei sich das relativiert, wenn man in Betracht zieht, welche Holzmenge (mal abgesehen von Problemen mit zB den zahlreichen Totästen) man beim Durchforsten bereits in jungen Jahren zusammenbekommt.
Da es am Aufwand des Durchforstens aber zu 95% bereits jetzt krankt, bleibt die Zukunft des BM in unseren Wäldern ungewiss. Ganz egal wie er sich zu unserem heutigen und zukünftigen Klima verhält.
Viele Grüße,
Frank
Bernhard:
--- Zitat von: denniz am 30-September-2019, 14:38 ---
--- Zitat von: Bernhard am 31-August-2019, 13:45 ---
--- Zitat von: Bernhard am 05-Mai-2019, 21:15 ---
--- Zitat von: denniz am 04-August-2014, 14:45 ---
Die Mammutbaumarten brauchen deutlich mehr Wasser als die
Fichte .....
--- Ende Zitat ---
.... das glaub ich nicht !
--- Ende Zitat ---
Die Metasequoia doch.
Einschränkender Gruß,
Berni
--- Ende Zitat ---
Jaaa.. im Burgholz sehen die Metasequoia durchweg besser aus als die Sequoiadendron.
Es ist aber augenscheinlich mehr als einfach nur die Wasserversorgung. Sequoiadendron hat in tieferen Regionen
(wächst in den USA ja so auf 2000 m über NN.) Probleme mit Pilzbefall in heissen Sommern,
Metasequoia verbrennen die Nadeln ab 40° ( wenn die Luft dazu sehr trocken ist).
Dazu kommt natürlich die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Altersklassen.
Je grösser/älter der Organismus desto grösser der Durst.
:P
--- Ende Zitat ---
Nach dem zweiten Trockenjahr in Folge möchte ich meine Meinung etwas revidieren. Der Standort ist mindestens so ausschlaggebend über Sein oder Nichtsein, wie die Niederschläge.
Manche Metas haben 2018 bis heute ohne jeglichen Schaden überlebt, andere ließen letzten Sommer schon die Fletten hängen und sind nun tot.
Und das innerhalb weniger 100 Meter Entfernung.
:)
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