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Wie viel Trockenheit verträgt der Wald?
Michael D.:
Moin,Tom !
--- Zitat von: Tom E am 31-August-2019, 17:48 ---Wobei mich etwas wundert, warum es ein UM nicht wie eine Buche macht, Nadeln/Laub abwerfen und auf das nächste Jahr warten. Womöglich fehlt der Baumart einfach diese Erfahrung, dann ist sie natürlich gänzlich ungeeignet für solche Situationen.
--- Ende Zitat ---
Der UM macht es ja so ! Im letzten Jahr hatten etliche Meta´s hier in der Gegend bereits im August/Sept.die Benadelung verloren.Diese wären/haben dann in diesem Jahr wieder problemlos ausgetrieben.Wem in diesem Falle leider die Erfahrung fehlt,sind manche Gärtnerkollegen.Diese haben den frühen Nadelabwurf so gedeutet,daß die UM´s hin sind.In Fulda ist auf diese Weise ein großes,wirklich beeindruckendes UM - Duo völlig unnötig der Säge zum Opfer gefallen :(.
Sonntägliche Grüße ! Michael
Tuff:
woran macht das jetzt wer fest?
Tom, das entspricht jedenfalls den Beobachtungen aus meinem eigenen kleinen Grove. Hier beziehe ich mich aber ausschließlich auf jüngere Bäume < 17 Jahre. Es stehen dort leider nicht gerade viele Beispiele von Fichte-direkt-neben-Gebirgsmammutbaum, und bei den 2 Paaren die ich nennen kann (bei einer vielleicht gerade noch vergleichbaren Größe um die 2m bzw. 10m) sah die Fichte 2018 und 2019 nicht schlechter aus als der BM. Es sind in der Fläche aber andernorts Fichten aller Größenordnungen abgestorben, jedoch kein einziger BM.
Allerdings wahr ist daß ein größerer BM (sagen wir, > 30m hoch) eine Menge Wasser braucht, und wahrscheinlich deutlich mehr als eine Fichte mit vergleichbarer Nadelmasse. Beim BM wird dann normalerweise einfach ein Teil der oberen Krone absterben, und die alten Triebe werden rascher 'abgeworfen' - der Baum wird schütter. Eine Fichte ist m.E.n. nicht so flexibel, sie stirbt sehr häufig sofort komplett ab. Jetzt ist die spannende Frage, ob sie das auch ohne Käferbefall tun würde, und da bin ich nicht ganz sicher. Eine in meinem Grove hat es jedenfalls getan, in weniger als 3 Wochen, in der größten Sommerhitze 2018 - nachdem ich ihren Nachbarn geringelt hatte. Was hier eigentlich passiert ist, kann ich leider nur vermuten.
Andererseits wissen wir, daß in der Sierra Nevada in Kalifornien von den Dürren der letzten Jahre sehr viele Baumarten schwer getroffen wurden, nicht jedoch die Mammutbäume. Leider gibts hier aber keine Fichten, und man muss auch in Erwägung ziehen, daß die BM dort überwiegend auf den besseren (Mikro-)Standorten stehen, weil sie woanders schon das erste Jahr nicht überleben.
Daß ein BM mehr Wasser braucht als eine Buche, würde ich aber stark bezweifeln. Buchen können in Hitzesommern eine Weile durchhalten indem sie ihr Laub sehr früh abwerfen, aber wenn das mehrere Jahre hintereinander passiert, sinkt ihre Widerstandskraft gegen Null. Ich denke ein BM verdunstet bei Hitze weniger als eine Buche.
Die Frage ist eigentlich immer, welche Art kommt auf bestimmten Böden am längsten an Wasser?
Und BM und KM haben ja nun mal ein rapides Wurzelwachstum, welches mit Sicherheit dem einer Buche oder Fichte überlegen ist. Die Chance, auch an entfernte oder tiefe Feuchtereserven heranzukommen, ist bei ihnen deutlich größer.
Mammutbäume haben wohl meist das Glück, dass sie relativ resistent gegen Schädlinge sind.
Wenn man es rein wirtschaftlich sieht, oder rein nach dem Überleben geht, ist das eben auch ein Aspekt von Dürretoleranz. Der hat dann aber natürlich nicht mehr viel mit dem Wasserverbrauch zu tun.
Daß Metasequoia etwas empfindlicher ist als KM und BM, sollte nicht überraschen. Ihr letztes Refugium in China befindet sich im regenreichen Reisanbau-Klima, in tieferen Lagen, auf tiefgründigen Böden. Dort werden sie wohl kaum jemals eine Dürre erleben ! Daß sie überhaupt noch so widerstandsfähig sind, ist schon eher ein Wunder, und sicher ihrer extrem langen Erdgeschichte geschuldet, in der sie wohl so einiges erdulden mussten. Man darf aber nicht zuviel erwarten.
Lowland:
Hallo Leute :)
ich war in den letzten Wochen häufig im Arboretum Burgholz unterwegs und habe dort auch mit Förstern und Mitarbeitenden gesprochen.
Metasequoia habe ich mir weder angesehen, noch habe ich explizit nach dem Bestand gefragt, Sequoia und Sequoiadendron hingegen haben derzeit starke Probleme mit den letzten beiden Sommern.
2 BM-Exemplare wurden am Parkplatz vom WPZ gefällt und die anderen sehen wirklich mitgenommen aus. Zu nennenswertem Befall durch Pilze oder Schädlinge ist es nicht gekommen, nur Abies grandis und andere Nadelhölzer, die dort bisher nie Probleme hatten, machen derzeit etwas Sorge durch Borkenkäferbefall.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es in den nächsten Jahren weitergeht. Beim nächsten Besuch dort werde ich mir auch mal die Urweltmammutbäume ansehen - die sollten nach den Prognosen oben ja auch mitgenommen sein.
Was mich nun wirklich interessiert, ist wie es um die Wurzeln steht. Manche Quellen (Lexikon der Nadelbäume) sprechen von einem eher flachwurzelndem Wurzelsystem bei Sequoiadendron (in der Sierra Nevada), in Mitteleuropa hingegen bilden sie wohl Pfahlwurzeln in bis zu 1,8 m Tiefe.
In der Schriftenreihe zum Arboretum Burgholz (herausgegeben von Wald und Holz NRW) spricht man hingegen von einer Wasserversorgung aus 4-6 m Tiefe, was schon enorm abweicht von den sonstigen Quellen...
Mit bestem Gruß,
Chris
Edit: Ich habe gerade ein Video (https://www.youtube.com/watch?v=Nn_k0AsRlJI) entdeckt, was gerade im Hinblick auf Hitze, Trockenheit und Klimaveränderungen sehr interessante Punkte liefert.
Tuff:
Hallo Chris!
Vielen Dank für die Infos !
Abies grandis und andere Nadelhölzer, die dort bisher nie Probleme hatten, machen derzeit etwas Sorge durch Borkenkäferbefall
Das ist spannend ... derzeit wird Abies grandis ja als eine der Baumarten geführt, auf die man ausweichen soll anstatt Fichte ! Es kommt aber natürlich auf den Standort an. Grandis ist auf jeden Fall ein klasse Holzbaum !
Beim nächsten Besuch dort werde ich mir auch mal die Urweltmammutbäume ansehen
Jau, und mach mal ein paar Fotos !! Den Araukarienwald musst Du Dir auch inbedingt ansehen ! Hier würden Dürresymptome auch von Interesse sein ...
Was mich nun wirklich interessiert, ist wie es um die Wurzeln steht.
Entwicklung der Wurzel http://mbreg.de/forum/index.php/topic,8192.0.html
lg tuff
denniz:
--- Zitat von: Bernhard am 31-August-2019, 13:45 ---
--- Zitat von: Bernhard am 05-Mai-2019, 21:15 ---
--- Zitat von: denniz am 04-August-2014, 14:45 ---
Die Mammutbaumarten brauchen deutlich mehr Wasser als die
Fichte .....
--- Ende Zitat ---
.... das glaub ich nicht !
--- Ende Zitat ---
Die Metasequoia doch.
Einschränkender Gruß,
Berni
--- Ende Zitat ---
Jaaa.. im Burgholz sehen die Metasequoia durchweg besser aus als die Sequoiadendron.
Es ist aber augenscheinlich mehr als einfach nur die Wasserversorgung. Sequoiadendron hat in tieferen Regionen
(wächst in den USA ja so auf 2000 m über NN.) Probleme mit Pilzbefall in heissen Sommern,
Metasequoia verbrennen die Nadeln ab 40° ( wenn die Luft dazu sehr trocken ist).
Dazu kommt natürlich die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Altersklassen.
Je grösser/älter der Organismus desto grösser der Durst.
:P
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