Hallo Wolfgang,
wir wären uns da fast begegnet. Ich war vielleicht 1 Stunde später dort. Ziemlich spektakulärer Fund. Eindeutig Wilhelmasaat.
Gut, dass Ihr vor mir da gewesen seid. Schließlich ist es Dein Fund, aber ich hätte die Meldung mit Dir abgesprochen. Nach Deinem gestrigen Post konnte ich nicht widerstehen, kurz mal da hin zu fahren.
Die 5 "Beifang"-BM's habt Ihr ja auch bereits erfaßt. Von dem größten, gleich bei der Wegegabelung hätte ich noch den BHD, evtl. als Ergänzung.
Ich möchte hier einige Gedanken zu den Standortbedingungen dieses gesunden alten BM's ergänzen.
Auf
dieser Seite kann man wunderbar online die geologischen und bodenkundlichen Daten in ganz BW bestimmen, fast auf den qm genau.
Obwohl der Standort über 600 m auf der Albhochfläche liegt, ist er für einen BM relativ günstig. Auf Höhe des Lonetals beginnt bereits der nach Süden hin sanfte Abfall der Albhochfläche zur Donau hin. Hier ist die verkarstete Schicht des Jura bei weitem nicht mehr so mächtig und schwindet teilweise ganz. Wie ich es auf der interaktiven Karte deute, steht der Baum auf einer Art Insel, einer Schicht aus dem Quartär, bestehend aus Lösssediment. "Löss und Decklehm großer Mächtigkeit" gibt die Legende für dieses Waldstück an.
In dieser Ecke der schwäbischen Alb ist auch die Wassersituation deutlich günstiger. Auf dem überwiegenden Teil der Albhochläche versickert ja jeder Regentropfen quasi direkt ins Karstgestein und tritt erst hunderte von Metern tiefer irgendwo wieder aus. Steh- Fließgewässer oder Grundwasser finden sich daher praktisch nicht. Die Menschen lebten dort jahrhunderte lang nur von gesammeltem Regenwasser.
Die Gegend um diesen BM bildet da eine Ausnahme. Die unweit dieses BM's fließende Lone ist einer der wenigen nennenswärten Bäche auf dieser Höhe der Alb. Das Wasser wird von den hier auftretenden Erdschichten wesentlich besser zurückgehalten.
Ortsnamen wie
Lonsee,
Urspring oder
Sinabronn deuten daraufhin, dass die Menschen hier schon vor Jahrhunderten das auf der Alb sehr seltene Auftreten von Fließ- Quell- und gar Stehgewässern würdigten.
Gruss
Andi