Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Wissenswertes & News
Das Klima am Naturstandort
TaunusBonsai:
Moin Paddy,
gut, dass du's ansprichst: Ich wollte eh noch hier in diesem Thread meine Eindrücke aus'm Giant Forest loswerden, wo ich vor 14 Tagen mit Jochen noch war:
Der Wald dort oben zeigt eine Menge an Trockenschäden, viele Kiefern sind total braun (meiner Meinung nach komplett abgestorben). Deshalb habe ich latürnich meinen Augenmerk auf die Bergmammuts gelegt. Da waren von mir keinerlei Schäden sichtbar. Inbesondere bei den Naturverjüngungen hatte ich mit Schäden und "Todesfällen" gerechnet. Doch weit gefehlt: die jungen Purschen sahen durchweg sehr gut aus (Fotos muss ich noch raussuchen). Kein Unterschied zum Zustand vor einem Jahr. Hat mich sehr gefreut!
trockener Gruß aus'm Taunus vom Ralf
edit: Das Video ist klasse!
@Jochen: Guck mal bei 6:12 ... die hatten sich verlaufen ... ::)
Tuff:
Freut mich auch sehr zu hören, Ralf !
Wurzeln sind wirklich ein schwieriges Kapitel für Zweibeiner :D
Der Wald in der Sierra existiert teilweise erst seit Ende der letzten Eiszeit (rund 10,000 Jahre), teilweise kann er aber auch sehr viel älter sein. In jedem Fall genug Zeit, daß jeder einzelne Kubikzentimeter des oft nicht sehr tiefgründigen bzw. steinigen Bodens durchwurzelt ist.
Wenn ein Baum abstirbt, wird sein Anteil an Wurzelraum sozusagen "frei" und von Nachbarbäumen und Sämlingen übernommen. Nehmen wir mal an, jedesmal fällt ein Stück des Kuchens an die Kiefern, und ein anderes an die Sequoias.
Diese Kiefern sterben dann irgendwann auch selber, dann passiert wieder das gleiche.
Die Sequoias sterben aber nicht (platt gesagt). Sie erobern sich weiterhin mit jedem sterbenden Baum ein Stück Wurzelraum dazu. Besonders gravierend ist der Effekt nach einem Waldbrand, wenn praktisch nur noch große Sequoias oder deren Sämlinge übrig sind.
Der Effekt ist der, daß über lange Zeiträume und viele Baum-Generationen, der Wurzelraum immer mehr an die BM fällt.
Dabei werden diese Bäume entsprechend ihrer Natur zuallererst die wasserreichen / tiefgründigen Bereiche für sich beanspruchen. Kiefern sind theoretisch trockenheitsresistenter als BM, vor allem in der Kindheit, und schaffen es immer wieder sich trotz der übermächtigen Konkurrenz zu behaupten. Aber die wasserreichen tiefgründigen Bereiche werden sie nicht erschließen können, sie müssen nehmen was übrigbleibt. Sicher sind das eher die oberflächennahen Bereiche. Auch müssen sie besonders weite trockene Strecken mit unproduktiven Suchwurzeln durchdringen und können das Bodenpotential so nicht optimal ausnutzen.
Daher werden die Kiefern am härtesten getrofffen, während die BM noch über tiefe Ressourcen verfügen.
Die Sämlinge sind wahrscheinlich deswegen noch grün, weil sie ein wenig beschattet werden und noch nicht den massiven Wasserverbrauch eines ausgewachsenen Baumes in voller Sonne haben. Es wäre spannend zu wissen, ob auch kleine Kiefern noch grün waren oder im Gegenteil am absterben. Schade daß der Film nichts dazu sagt.
Es ist auch denkbar, daß sie BM-Sämlinge Wurzelfusionen mit den Altbäumen machen (manchmal geschieht das über Mykorhizza als 'Adapter') und so an deren Wassersystem teilhaben.
TaunusBonsai:
Hier noch drei aktuelle Foddos. Die Jungs stehen schon gut sonnig ...
sonniger Gruß aus'm Taunus vom Ralf
Michael D.:
Moin,Ralf !
Ich würde jetzt gerne zwischen den sonnebeschienenen Jungs stehen ;) :D 8)....
Trübeswetterhabende Grüße,Michael
Tuff:
Wieder mal klasse Fotos Ralf !
Also, ich will jetzt nicht nittypicky sein, aber der Wald ist ja generell eher licht. Die Sonne wandert jedoch, und direkte Bestrahlung des Bodens und wechselt sich mit Schatten ab: Die Kronen der Altbäume und die gewaltigen Stämme werden schon einen Effekt ausmachen !
Auf einem einzelnen Fotos sieht man das Wandern ja nicht. Du müsstest einen 12 Stunden Film des sonnigen Flecken machen um das zu erkennen.
Man müsste auch mal schauen ob der verbrannte Stumpf (Bild 2 und 3) nicht genau die heisseste Mittagssone abschirmt. Ich beobachte in meinem Grove schon seit 15 Jahren, daß dort ausgepflanzte empfindliche Winzlinge (5 - 10cm groß) dringend einen solchen Schutz brauchen, und verwende riesige Eichenstubben oder was sonst so rumliegt.
Ferner ist es plausibel daß die Verjüngung in kleinen Senken, in denen sich im Frühling das Schmelzwasser sammel (Bild 2nd 3), oder in der unteren Zone eines Hanges, im Sommer nicht vertrocknet und insgesamt die besseren Chancen hat, später ein paar Riesen zu produzieren. Später sammelt dieser Riese dann vielleicht soviel Litter unter sich an, daß die ehemalige Senke manchmal vielleicht nicht mehr zu erkennen ist. So wäre aber schon eine Vorauswahl getroffen, große Bäume stehen an "guten Stellen".
Auf dem zweiten Bild siehst Du im Hintergrund eine Lichtung auf der nur ein Gebüsch wächst. Dort ist es vermutlich zu trocken für BM Verjüngung ?
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln