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Höhenpotential: MB, Douglasie und andere Arten

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Waldläufer:
Hallo Dennis,
ich glaube ich lasse das nächste mal doch die englische Version.
Simultan ist was anderes. Denke aber das gröbste versteht man.
Zu deinem etwas ironischen Einwand -
also Redwood kann über Triebe und Nadeln eine kleinere Menge Wasser aufnehmen.
Selbstverständlich verdunstet der Baum jede Menge Wasser, selbst in lufttrockenen Nächten.
Hatte schon mal die Story der wenigen Redwoodaußenposten jenseits des Nebelgürtels erwähnt.
Diese profitieren von absackender auskondensierender Luft abends, die zusammen mit der Verdunstung den
dringend benötigten Nebel bildet.

                                          wasseraufnehmende Grüße              Bernt

Odysseus:
“Fog is a defining feature of the coastal California redwood forest and fog inputs via canopy drip in summer can constitute 30% or more of the total water input each year. A great deal of occult precipitation (fog and light rain) is retained in redwood canopies, which have some of the largest leaf area indices known (Westman & Whittaker, Journal of Ecology 63, 493–520, 1975). An investigation was carried out to determine whether some fraction of intercepted fog water might be directly absorbed through leaf surfaces and if so, the importance of this to the water relations physiology of coast redwood, Sequoia sempervirens. An array of complimentary techniques were adopted to demonstrate that fog is absorbed directly by S. sempervirens foliage. Xylem sap transport reversed direction during heavy fog, with instantaneous flow rates in the direction of the soil peaking at approximately 5–7% of maximum transpiration rate. Isotopic analyses showed that up to 6% of a leaf's water content could be traced to a previous night's fog deposition, but this amount varied considerably depending on the age and water status of the leaves. Old leaves, which appear most able to absorb fog water were able to absorb distilled water when fully submersed at an average rate of 0.90 mmol m2 s−1, or about 80% of transpiration rates measured at the leaf level in the field. Sequoia sempervirens has poor stomatal control in response to a drying atmosphere, with rates of water loss on very dry nights up to 40% of midday summer values and rates above 10% being extremely common. Owing to this profligate water use behaviour of S. sempervirens, it appears that fog has a greater role in suppressing water loss from leaves, and thereby ameliorating daily water stress, than in providing supplemental water to foliar tissues per se. Although direct foliar absorption from fog inputs represents only a small fraction of the water used each day, fog's in reducing transpiration and rehydrating leaf tissues during the most active growth periods in summer may allow for greater seasonal carbon fixation and thus contribute to the very fast growth rates and great size of this species.”

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-3040.2004.01207.x/abstract

In Kürze:
- Bis 30% der jährlichen Wasseraufnahme beim Redwood kann durch Nebel, der als Wasser am Baum auskondensiert und herunterfällt, geschehen („fog input via canopy drip“)
- 5-7% an Wasser der maximalen Transpirationsrate fließen als Wasser, aus dem Nebel aufgenommen, Richtung Wurzeln
- bis 6% des Wassergehaltes eines Blattes konnte man auf (nachts) aufgenommenes Wasser aus dem Nebel zurückführen
- in trockenen Nächten gibt’s viel Wasserverlust
- Nebel hat eine größere Bedeutung für das Reduzieren eines Wasserverlustes, als für die Bereitstellung zusätzlichen Wassers.

Und zum Schluss: Die Reduzierung der Transpiration könnte wohl (may allow) zum schnellen Wachstum und der großen Höhe von S. sempervirens beitragen: Spekulation.

Tja, was soll man dazu sagen?
Dieser eine Wissenschaftler hat also gemessen, was oben steht. Gut, das wird so sein.
Und dann hat er spekuliert, das könnte sich auf die Wuchsgeschwindigkeit und die Baumhöhe auswirken. Könnte es, sicher.
Interessant wäre jetzt, was andere gemessen haben. (meine Sillett-Bücher hab ich leider schon lange wieder abgegeben; aber es gibt sicher noch mehr Wissenschaftler, die sich mit dieser Problematik beschäftigen.

-------> Seit 15 Jahren stagniert die Erderwärmung. Auch ein Grund, warum die Klimakonferenz in Warschau nichts gebracht hat. (Trotzdem schmelzen viele Gletscher ab, und der Meeresspiegel steigt).

Viele Grüße
Walter

Waldläufer:
Hallo Walter,
jetzt mal ohne Späßchen.
Es leuchtet doch ein, daß wenn ein Baum in der obersten krone aus dem Nebel Feuchtigkeit aufnehmen
kann, kann er zumindest seinen Wasserhaushalt auch in trockenen Zeiten etwas stabilisieren.
Dies kommt vor allem der allerobersten Krone eines sehr hohen Baumes zugute, der sonst mühsam das Wasser
nach oben befördern müßte. Ein Puzzlestein, der die große Höhe der Redwoods miterklärt.

                                                 Viele Grüße            Bernt

Kiefernspezi:
Interessanter Ansatz. Da würde mich natürlich auch interessieren,  ob der Eukalyptus das auch kann.

Viele Grüße

Bernhard:
Hallo,

ich verfolge diesen Thread mit großem Interesse ! Absolut schlüssig, was hier so ausgetauscht wird.
Als Indikator sollte man vielleicht noch das schwerere Holz der Laubbäume in Betracht ziehen (Statik).

@ Walter: Das:


--- Zitat von: Odysseus am 16-Dezember-2013, 20:29 ---
-------> Seit 15 Jahren stagniert die Erderwärmung. Auch ein Grund, warum die Klimakonferenz in Warschau nichts gebracht hat.

--- Ende Zitat ---

war doch jetzt ironisch gemeint, oder ?  :-\

Nachfragender Gruß nach Mannheim,

Berni

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