Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Botrytis cinerea - Befall an jungen Mammutbäumen
Tuff:
Frank, Berni, ich bin ungeduldig (denn ich muß gleich weg) würdet ihr gestatten daß ich mal vorlaut voranstolpere ?
Ich glaube auf dem Foto *überwiegend* ganze Zweige oder Äste (wenn auch also nicht nur einzelne Triebe an einem Zweig oder Ast) welche sich braunrot gefärbt haben zu erkennen. Man sieht aber auch gelbe Farbtöne, vermutlich ein Zwischenschritt vom Grün her, aber hier bin ich nicht sicher.
Die verfärbten Äste oder Zweige sind einzeln, isoliert, verteilt. Dürresymptome in Folge eines Wurzelschadens sehen anders aus, dabei sterben ganze Partien einer Seite ab. Dasselbe gilt für Winterschäden, welche meistens im Bereich intensiver Sonne flächig sind.
Bei einem (sommerlichen bzw. generellem) Dürreschaden gilt es zu unterscheiden. Ist er durch *plötzlichen* aber generellen Wassermangel entstanden (in diesem Jahr sehr unwahrscheinlich), müssten m.E. flächig junge Triebe betroffen sein, welche am meisten verdunsten. Sie würden schlapp werden und sich vermutlich zunächst grau oder gelblich verfärben, und nur langsam absterben. Verfärbungen würde sich auch im Wipfel zeigen. Dieser ist hier aber noch grün.
Liegt ein schon länger anhaltender, sich langsam summierender Wassermangel vor, würden ebenfalls nicht einzelne Äste/Zweige absterben, sondern der Baum versucht sich anzupassen durch vorzeitige 'Vergreisung', d.h. vorwiegend innnere, älter Zweige oder Triebe werden abgeworfen, und zwar über den ganzen Baum relativ gleichmässig verteilt. Die jungen Zweigenden bleiben grün.
Wenn punktuell ganze Äste oder Zweige absterben, ist das für mich das typische Schadbild eines Rindenpilzes wie Botryosphaeria. Sorry, Frank, aber etwas anderes kommt mir einfach nicht in den Sinn ! Oder hast Du noch eine Idee ?
Tuff:
Berni, was ich damit sagen will, ist daß ein Schadpilz auch bei kühlen Temperaturen wachsen kann; aber ein feuchtwarmes Klima ohne ausreichende Sonne macht Pflanzen schwach, die von Natur aus an intensive Sonne angepasst sind. Insofern begünstigt es den Pilz.
In der Situation sollte man besonders vorsichtig mit Stickstoff-Dünger sein, hingegen die Kalium- und Spurenelementeversrogung verbessern und auch Fungizide erwägen. Letztere sollten aber wenn möglich nicht in die Bodenlösung gelangen.
Bakersfield:
Hallo Berni & Tuff,
in dem Fall des Krefelder BMs hatte ich mir das folgendermaßen gedacht:
- die braunen Zweige treten nur an einer Seite, der westlichen, auf
- auf den älteren Luftbildern waren westlich des Baumes bis zum Seeufer deutliche Baustellenspuren zu sehen (schweres Gerät)
- daher einseitiger Wurzelschaden, der wahrscheinlich in den letzten Jahren von "großflächig" schrittweise durch Wurzelregeneration und frisches Nadelwachstum kompensiert wurde, bis heute nur noch einzelne Partien betroffen/sichtbar blieben
Ein Rindenpilz würde mich sehr überraschen, ist aber natürlich nicht auszuschließen. Leider habe ich keine Nahaufnahmen der Zweige.
Viele Grüße,
Frank
Michael D.:
Moin @ All :
Ich konnte,was das Thema Botrytis betrifft,jetzt eine interessante Beobachtung machen:
Die Natur scheint bei der Weiterentwicklung und Optimierung des Berg - Mammutbaumes in Form von Entstehung neuer Sorten tatsächlich Fortschritte zu machen.
Während in diesem arg verregneten Sommer sowohl Standard - BM ( egal welcher Herkunft ) und auch glaucum heftig mit Botrytis - Befall zu kämpfen haben,zeigt es sich bei den 3 Sorten,die bei mir stehen,daß es bei "Lighting Green" nur zu minimalsten Befall,bei den Power - Sorten "Powdered Blue" und "Hazel Smith" zu überhaupt keinem Botrytis Befall gekommen ist.
Ich werde das weiterhin beobachten,und schauen,ob das einfach Zufall ist,oder die beiden Sorten tatsächlich eine Resistenz gegen Botrytis aufweisen.
Haben andere Besitzer dieser Sorten eventuell ähnliche Beobachtungen gemacht ?
Pilzresistente Grüße ! Michael
Baumhirte:
--- Zitat von: Michael D. am 05-September-2014, 14:06 ---Moin @ All :
Ich konnte,was das Thema Botrytis betrifft,jetzt eine interessante Beobachtung machen:
Die Natur scheint bei der Weiterentwicklung und Optimierung des Berg - Mammutbaumes in Form von Entstehung neuer Sorten tatsächlich Fortschritte zu machen.
Während in diesem arg verregneten Sommer sowohl Standard - BM ( egal welcher Herkunft ) und auch glaucum heftig mit Botrytis - Befall zu kämpfen haben,zeigt es sich bei den 3 Sorten,die bei mir stehen,daß es bei "Lighting Green" nur zu minimalsten Befall,bei den Power - Sorten "Powdered Blue" und "Hazel Smith" zu überhaupt keinem Botrytis Befall gekommen ist.
Ich werde das weiterhin beobachten,und schauen,ob das einfach Zufall ist,oder die beiden Sorten tatsächlich eine Resistenz gegen Botrytis aufweisen.
Haben andere Besitzer dieser Sorten eventuell ähnliche Beobachtungen gemacht ?
Pilzresistente Grüße ! Michael
--- Ende Zitat ---
Hallo Michael,
ich kann Deine Beobachtungen, was die drei Sorten angeht, bestätigen. Meine 4 davon zeigen auch keinerlei Anzeichen von Botrytis. Fast alle "normalen" BMs, egal ob groß oder klein und egal welche Herkunft aber schon. Ob das bei den Sorten allerdings mit einer "Weiterentwicklung" der Spezies zusammenhängt :o, i weis niet......, meist sind die ja auch auf irgendeine Unterlage gepropft, das ändert wahrscheinlich auch noch die Wiederstandsfähigkeit.
Ich stelle mal eine weitere These auf. In einem Nachbarthread wird über die enormen Zuwächse in diesem Jahr geschrieben. Vielleicht hängt das in sofern zusammen das die Bäume auf Grund des zu schnellen Wachstums nicht schnell genug genügend Schutz auf/in den neuen Zweigen aufbauen können?
Ich hoffe ich habe mich jetzt nicht als "kein Experte" im Expertenthread geoutet ::) ;D
Viele Grüße,
Matze
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