Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Selbstbestäubungsproblematik/Genetik bei Mammutbäumen
Bakersfield:
Hallo Berni,
du wirst lachen, ich hatte Remis Namen schon geschrieben, ihn aber wieder gelöscht. Er ist ja bereits "leidgeprüft" in solchen Diskussionen in seinem Burgsalach-Thread. Von daher wollte ich ihn hier jetzt nicht "nötigen"... ;)
Hast du ja jetzt für mich übernommen... ;D
Remi, Berni war's... :P
Petzende Grüße,
Frank
Waldläufer:
--- Zitat von: TaunusBonsai am 08-März-2014, 09:27 ---
Der Verein und das Forum propagiert in keinster Weise, dass MB nur durch selbstbestäubte Zapfen vermehrt werden sollen. Nein, dies wird toleriert, da wir Verständnis für die Mammutbaumbegeisterung haben.
--- Ende Zitat ---
Hallo,
genau um diese wohlwollende, sogar fördernde Tolerierung durch den Verein geht es mir.
Im übrigen ist jeder für seinen Sachverstand selber zuständig. Und wie jeder weiß kommt man im täglichen
(Berufs)Leben ohne ein bißchen Sachverstand nicht sehr weit. Im übrigen bin ich nicht der einzige der auf diesen
Tatbestand schon wiederholt hingewiesen hat. Auch Chris hat dies schon ganz klar angeprangert.
Diese schon lange erhobenen Warnungen wurden aber im Forum/Verein seit langem ignoriert, weil man eher der
Fantasie als der Realität verhaftet ist. Wie aus den Beiträgen durchschimmert sind harte Fakten wenig erwünscht,
sondern das "Alle werden glücklich mit dem Mammutbaum".
Ich verstehe nur nicht weshalb man dann dauernd an die Öffentlichkeit will.
Viele Grüße Bernt
TaunusBonsai:
Es geht genau so weiter ...
sequotax:
Liebe Freunde,
wer derart herablassend über Rückkreuzung bei Pflanzen schreibt, hat nicht wirklich Ahnung von der Materie !
Mich haben zuletzt insbesondere zwei Fragen beschäftigt:
1. Gibt es bei einem alleinstehenden BM überhaupt eine Selbstbestäubung ?
Diese Frage ist ernst gemeint. Die meisten monözischen Bäume (Zwitter) schützen sich nämlich davor, indem sie zunächst die Pollen und erst nach deren Abflug die weiblichen Anlagen reifen lassen...
Wie macht es der BM ?
Ist die schlechte Keimquote ein Resultat der Eigenbefruchtung oder fehlen einfach fremdbefruchtete Samen ?
2. Wo ist das Problem bei Nachkommen kleiner BM-Gruppen ?
Hier können in der Regel eine Fremdbestäubung angenommen und also durchweg gesunde Nachkommen erwartet werden (wie eine große Familie mit vielen Kindern). Erst wenn einer hingeht und diese Nachkommen kompakt in einem Mini-Grove zusammenpflanzt, begeht er den genetischen Fehler...
Dann doch lieber mit Nachbars Kindern verkuppeln (die aber auch aus Deutschland kommen dürfen...) ! ;)
Und nochmal mein Hinweis:
(Nur) Durch Rückkreuzung kann man reinerbig gesunde Pflanzen züchten !
Ein Beispiel:
"A" steht für Frosthärte, "a" ist frostempfindlich,
"B" = dürreresistent ("b" = dürreempfindlich),
"C" = unempfindlich gegenüber Pilzbefall, "c" = empfindlich.
Ein Baum hat den Genotyp "Aa Bb Cc". Er ist gesund, da er "A", "B" und "C" besitzt.
Aber nur jeder achte Nachkomme wird von ihm "ABC" erben (möglich sind ABC, ABc, AbC, Abc, aBC, aBc, abC und abc).
Durch Rückkreuzung kann es nun gelingen, "AA BB CC" zu züchten - bei Selbstbestäubung hätte 1/8 * 1/8 = 1/64, d.h. jeder 64. Nachkomme, genau diese Eigenschaften.
Von diesem neuen Baum bekäme jeder Nachfahre nur noch gute Eigenschaften vererbt. Diesen könnte man mit anderen Z-Bäumen zusammenpflanzen...
So macht man das halt, lieber Bernt, auch wenn du das vielleicht nicht verstehst !
Und auch das habe ich schon einmal erwähnt:
Diversität ist primär etwas Gutes, da sie Anpassungen ja erst möglich macht.
Brauche ich jedoch eine spezielle Anpassung, so ist natürlich eine Einengung des Genpools sinnvoll !
Vielleicht sind jetzt Gene für rasantes Wachstum schädlich, wenn sie den Bäum anfälliger für Botrytis machen. Vielleicht brauche ich keine Abholzigkeit, wenn ich nur Waldbäume gewinnen will...
Ich will einen BM für Deutschland ?
Warum dann nicht mit den paar weiterzüchten, die durch ihr Überleben schon demonstriert haben, dass sie tauglich sind ?!?
Also ich für meinen Teil werde daher weiterhin beides verwenden: Herkünfte aus den USA und regionale !!!
Herzliche Grüße vom Remi
Bakersfield:
--- Zitat von: Waldläufer am 08-März-2014, 11:14 ---...Diese schon lange erhobenen Warnungen wurden aber im Forum/Verein seit langem ignoriert, weil man eher der
Fantasie als der Realität verhaftet ist...
--- Ende Zitat ---
Hallo Bernt,
tu tust immer so, als stündest du außen vor und müsstest "das Forum" und "den Verein" auf Missstände aufmerksam machen. Da man Forum und Verein gar nicht klar trennen kann (der Verein wurde gegründet, um das Forum zukunftssicher betreiben zu können und niemand trägt im Forum einen "Vereinsmitgliedsnamenschild" an seinem Revers), gehörst du als Forumsteilnehmer genauso in diese Gruppe, wie jeder andere hier.
Und wo viele Leute zusammenkommen, treffen auch viele verschiedene Meinungen aufeinander. Unter anderem also auch deine. Du repräsentierst also auch "das Forum".
Und wenn jemand unschlüssig ist, was er mit Mammutbäumen anfangen soll, wird er auch deine Aussagen wahrnehmen. Und seine Schlüsse daraus ziehen.
Zu jedem Thema hier bilden sich Meinungsgruppen. Insofern kann auch das Forum und der Verein keine wirklich homogene Gruppe sein. Oder liest du in der Vereinssatzung etwas darüber, dass der Verein zum Ziel hat "die Mammutbäume durch Vermehrung heimischer Solitärbäume und Kleingruppen zu verbreiten"? Bzw. steht es in den Forumsregeln? Nein, es geht generell um den Erhalt der Mammutbäume. Und was dem zuträglich ist, ist nicht für alle gleich. Es liegt im Ermessen des Einzelnen.
Für deine Meinung hast du nun Unterstützer gefunden. Für meine Meinung gibt es ebenfalls welche.
Da wir alles intelligente Menschen und in einer Demokratie aufgewachsen sind, sollte man mit diesem Tatbestand ganz gut leben können. Ich kann es.
Viele Grüße,
Frank
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