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Selbstbestäubungsproblematik/Genetik bei Mammutbäumen

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lodda 41:
haallo denis, wieso hat die wollemia in australien,in einem engen tal, wahrscheinlich alles inzucht-b äume, solange überlebt?auch im tierreich wird durch inzucht und selektion  hervorragendes gezüchtet. aberbei bäumen ist die warteziet , um selektieren zu können eine zu  lange zeit.ausserdem ist das zuchtziel auch bei bäumen endscheident. will ich wachstum alsoholz oder wie beim küstrnmammut frostresistens. ich habe in buchholz km gesehen die nach 50 jahren einen stamburchmesser von gut 1meter hatten. mfg. lothar.

Bakersfield:
Hallo zusammen,

bei aller ernstzunehmender Warnwirkung und zum Nachdenken anregender Hintergrundinformation zum Thema "Genetik" sollten wir bei der Übertragung auf unsere Praxis irgendwie auch die "Kirche im Dorf lassen".

Ich hatte es ja bereits geschrieben, dass aus meinen BM-Aussaaten von heimischen Kleingruppen und Einzelbäumen nur wenige Sämlinge resultieren. Momentan sind es genau 5 (fünf, five, vijf, cinque,... ;)  ) Stück, die das Pikieren überlebt haben. Und wieviele von den Paar überhaupt das Auspflanzalter erreichen bleibt ebenfalls noch abzuwarten.

Sie werden kein Stück anders behandelt als die US-Sämlinge. Jedenfalls nix mit verhätscheln oder so... ;) Und wenn sie irgendwann schwächeln sollten, dann werde ich sie auch nicht ins "Sauerstoffzelt" verfrachten. Schade wäre aber trotzdem... ;)

Ich habe sie halt nur schon jetzt ausgesät, da ich für die Keimung mehr Zeit eingerechnet hatte. Plus den Umstand, dass die tatsächlich genetisch schwachen Sämlinge nur wenige Tage leben. Das heißt, man braucht schon ewig um überhaupt ein oder zwei Sämlinge vom z.B. Hofstetter Riesen zu erhalten.

Ob ich damit dann die Art gefährde, wenn ein paar solcher "Inzuchtbäume" in Kleingruppen mit US-Bäumen auf Weiden, Straßenrändern oder Waldlichtungen zu stehen kommen? Oder als Solitär in einem großen Garten?

Lukas hat es hier auch einmal so ausgedrückt. Die Gene dieser "besonderen"  Bäume wären auch verloren, wenn man sie gar nicht vermehren würde. Und ein zukünftiger Nachkomme mit Hofstett- und "frischen" US-Genen könnte doch ein erhebliches Potenzial in sich tragen, oder? Immer nur als Einzelvermehrung für das Privatvergnügen zu verstehen... :) ;)

Ich denke auch da sind wir wieder beim altbewährten Knackpunkt. Wir können hier keine forstwirtschaftlichen Dimensionen erreichen. Wollen wir auch nicht. Wir können aber experimentieren und querdenken. Und auch vordenken.

Soll heißen, wenn ich eine große Waldfläche zu bepflanzen hätte, dann wäre ein BM-Saatgutherkunftsverhältnis von "heimisch zu USA" besser bei 10:90 anzusetzen als 50:50. Und vegetative Vermehrung würde für mich ganz ausscheiden.

Also lasst uns bei aller "mahnenden Vorsicht" die Bodenhaftung nicht verlieren und den Leuten hier den Enthusiasmus verderben.

Denn eines kann auf gar keinen Fall zum Nachteil unserer Baumarten sein. Identifikation. Wenn ich mich mit einem Solitär identifiziere, dieser mich für die Mammutbäume und die Natur überhaupt öffnet, dann ist das immer positiv. Und wenn daraus der Wusch entsteht, diesen Baum zu vermehren, dann kann das im Normalfall auch gar kein Problem sein. Dafür sorgt Mutter Natur schon alleine durch die o.g. Fallstricke. Das möchte hier sicher auch niemand schön reden.

Wer also schnell und erfolgreich BMs züchten möchte, braucht professionell gesammeltes Saatgut aus den USA. Punkt. Der Rest ist Liebhaberei der fortgeschrittenen Art. Willkommen in der Nische, scherzhaft "Sequoianoia" genannt... :)

So und nun wieder zum großen Alphabet der Baumgenetik. Ich lese interessiert mit und mache weiter wie gehabt... ;)

SichaufdieFreiluftsaisonfreue nde Grüße,
Frank

 



TaunusBonsai:
Hallo Frank,


--- Zitat ---scherzhaft "Sequoianoia" genannt...
--- Ende Zitat ---

scherzhaft? Wir machen das hier ja nicht zum Schbass!!!


ernster Gruß aus'm Taunus vom Ralf

*hmpf*

Pee Ess: Klasse Posting von dir, kann ich mich komplett anschließen :)

Wayne:
Sehe ich genauso.....tolles Statement von Frank!  :)

Gruß Wayne


Ps. Hab übrigens heute eine Lieferung über 1 kg Saatgut des UM aus China erhalten.....

denniz:
Hallo Lothar,

Die Wollemia ist bis auf ganz wenige Pflanzen ausgestorben.
Es ist wirklich interessant, dass diese verbleibenden Exemplare genetisch identisch sind.
So wird dieser Bestand vielleicht von einer einzigen Überlebenden abstammen.
Der kleinstmögliche genetische Flaschenhals.

Da es aber von Metasequoia noch viele Exemplare gibt, muss man diesen Flaschenhals ja nicht künstlich,
und wohlgemerkt durch eingeschränkte Möglichkeiten oder Unwissen, herstellen.


--- Zitat ---Ps. Hab übrigens heute eine Lieferung über 1 kg Saatgut des UM aus China erhalten.....
--- Ende Zitat ---
Super, Wayne! Den Weg werde ich auch einschlagen..

resistenten Gruß
Denniz

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