Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Selbstbestäubungsproblematik/Genetik bei Mammutbäumen
steffen129:
Hallo
ich hab mir zu euern gedanken noch gar keine gemacht. ich vermehre auch aus genetisch beschränkten verhältnissen bäume jeder art.
es soll ja auch arten geben die es nur mit wenigen exemplaren gegeben hat, die heute wieder sehr verbreitet sind. Da hat die natur auch eine auslese vorgenommen.
ich würde das "problem" nicht all zu hoch hängen.
die metas waren doch auch nur einige wenige exemplare? nun werden es mehr, also was ist daran falsch. soll die art aussterben nur weil die gene zu eng sind und deswegen nicht vermehrt werden sollten???
neija bis denne;;
der sich nicht so doll den Kopf zemarternde Steffen
sequoiaundco:
hallo Steffen,
--- Zitat ---die metas waren doch auch nur einige wenige exemplare?
--- Ende Zitat ---
Nicht so ganz: Die letzte Bestandsinventur 1986-1988 ergab immerhin 5746 Bäumen mit einem BHD von über 20 cm Durchmesser in einem natürlichen Verbreitungsgebiet über ca. 800 qkm in einem Radius von etwa 200 km mit übrigens deutlich unterscheidbaren genetischen Merkmalen.
Zur Zeit der ersten Entdeckung in den 40er Jahren war der Bestand noch sehr viel größer. Nach dem Sieg der KP Chinas 1949 und der fehlgeschlagenen Wirtschaftspolitik (jedem Dorf sein eigener Hochofen zur Stahlerzeugung - Hungersnöte mit ca. 20-40 Mill. Toten) wurden auch die Metasequoiabestände stark reduziert. Erst 1973 wurden die ersten Schutzmaßnahmen ergriffen. Danach ging es bergauf: Allein in der Stadt Pizhou wurden seitdem mehr als 5 Millionen Metasequoia gepflanzt.
chris (sequoiaundco)
steffen129:
Hallo Chris
das ist ja mal interresant. das hab ich nicht so auf dem schirm gehabt. danke für die aufklärung.
Der Steffen
Bischi:
Hallo Chris und anderer Genpoolakrivisten
Sehr interessantes Thema, so hatte ich das noch nicht betrachtet.
Von der Stadtgärtnerei Bochum weiß ich, das UM's dort seinerzeit ausschliesslich vegetativ vermehrt,- und auch reichlich gepflanzt wurden. Naheliegend dass andere Ruhrgebietsstädte das ebendso handhabten,- vllt ein Grund, warum die hier alle so gleich und recht 'uniform' aussehen, evtl gabs nur eine Ursprungspflanze?
Bei BM schriebst du, das die Inzucht-Bäume im Wuchs deutlich zurück bleiben und wesentlich stressanfälliger, und somit auch kranheitsanfälliger sind.
In letzter Zeit beobachten wir ja zunehmende Schädigungen bei den BM, ganze Anpflanzungen werden aufgrund der kränkelnden und sterbenden Bäume mittlerweile gerodet,- sind diese Bäume in unserem Klima doch nicht so wiederstandsfähig wie gedacht,- oder wäre das Problem bei einer durchdachteren Vermehrung nicht so aufgetreten.
Fragende Grüße vom Bischi
denniz:
Hallo Bischi,
Genau! Ein Anbau bzw. eine Verbreitung von Pflanzengruppen mit eingeschränktem bzw. einheitlichem
Genpool führt zu einem verzerrten Ergebnis bei Analyse (Forstwirtschaftlicher Versuchsanbau ), und langfristig
zu vermehrter Selbstbestäubung also Inzucht ; sprich zum Niedergang der Art. Es ist also das Gegenteil von Schutz.
Es beweist dem unwissenden Betrachter die Unbrauchbarkeit der Art z.B. im Waldbau.
Um dem entgegenzuwirken kann man nur Aufklärung betreiben, selber nur Saatgut aus oben genannter Herkunft verbreiten,
und nicht irgendwelche Einzelexemplare beernten..
gruß Denniz
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