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Costa, Lenin und Mao

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Tom E:
Hallo Micha,
nach den Strahlungskarten war das die letzten Jahre eher wenig. Irradiation ist nichts anderes als die Strahlung, daher passen die Werte wohl auch so gut.  ::) Eigentlich ist es sogar nur der Englische Begriff dafür.
Möglich, dass in der Nordostecke tendenziell mehr Sonne zu sehen ist.  :)

Das mit dem Vergleich zur Sierra wundert nicht wirklich, liegt sie doch viel weiter im Süden als wir. Ob dadurch aber wirklich die Apikaldominanz gestärkt wird? Es gibt ja auch bei uns im schwach besonnten Deutschland relativ alte Wundertüten, wenn auch wenige. Da spielen sehr wahrscheinlich noch viele andere Faktoren eine Rolle.

Es ist ja mehr oder weniger bekannt, dass die lieben Bergmammutbäume sehr stark auf die Sonne reagieren, besonders was ihr Wachstum betrifft. Ich habe daher mal angefangen zu überprüfen, ob man denn wirklich einen direkten Zusammenhang zwischen Sonnenenergie und Wachstum erkennen kann. Bisher würde ich auf jeden Fall klar JA sagen. Dazu mehr, wenn ich längere Datenreihen habe.


Ich bin zwar kein Landwirt, würde sie aber nicht als Unkraut bezeichnen. Dazu blüht sie fast das ganze Jahr über, nach dem kürzlichen Kahlschlag ist sie die erste die wieder blüht.  ;)

Gruß
Tom

Tom E:
Schönen Abend,
schon wieder ist ein Monat vorbei, wie schnell es doch geht.  8)

Der Anfang und das Ende vom Juni waren ziemlich ähnlich, jeweils warm und sonnig. Dazwischen gab es die schon erwähnte kleine Flaute, mit angenehmen Temperaturen und relativ wenig Sonne. Alles in allem war er mit 17,2°C trotzdem 1,4°C wärmer als im Mittel und mit 79mm etwas trocken, wobei manche Ortschaft knapp westlich von hier Niederschlagsmengen bis über 150mm abbekommen hat. Das lag an zwei größeren Gewitterereignissen mit Mengen bis zu 50mm, die hier nur schwach ausgefallen sind. Tage über 30°C gab es genau einen, mit 30,4°C. Mir hat das Wetter wohl deutlich besser gefallen als so manchem Bergmammutbaum.  ::)


Bei Costa hätte ich mit vielem gerechnet, aber so viel hätte ich ihm doch nicht zugetraut, da sein Wurzelwerk schon wirklich stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er treibt nach wie vor fleissig aus, der letztjährige Nadeljahrgang wurde wieder satt grün und an der Spitze zeigt er bislang ordendliches Wachstum. Statt toter 325cm konnte ich heute Morgen 331cm messen, also praktisch das Wachstum vom letzten Juni. Wenn er jetzt im Juli noch einen halben Meter draufpackt, wie im letzten Jahr, dann scheint er sich wirklich wohl zu fühlen.  ??? ::)

Der Holzzuwachs ist durchaus gegeben, wenn es auch nicht viel ist.

Höhe: 331cm (+6cm)

D-Boden: 11,0cm (+0,2)
D-25cm: 5,8cm (+0,2)
D-130cm: 3,3cm (+0,04)

Lenin hat mich mehr oder weniger enttäuscht. Die Triebe an der Spitze wachsen zwar, aber es lässt sich noch immer kein wirkliches Ziel erkennen. Sehr wahrscheinlich wird sich aber der mittlere Trieb als neue Spitze durchsetzen, er ist nur relativ neu und hat aktuell wohl den Stand von Anfang Juni. Wie im anderen Thread angesprochen, musste ich ihm relativ viele Triebe entnehmen. Womöglich wird es durch die hohe Astdichte in der einen Richtung verstärkt, da sonst kein Baum solche Probleme hat. So langsam verdient er sich seinen alten Namen "Lenin-Busch" wieder zurück, wenn er sich an der Spitze nicht langsam entscheidet.
Der Stamm hatte wieder recht starken Zuwachs, wenn man bedenkt, was er sonst geleistet hat. Aber gut, was soll er auch sonst machen, wenn er nicht wachsen will.

Höhe: 213,5cm (+7,5)

D-Boden: 12,8cm (+1,6)
D-25cm: 7,0cm (+0,5)
D-130cm: 2,4cm (+0,4)

Der kleine Mao... das unwüchsige Urweltmammutbäumchen. Unterirdisches Wachstum, egal in welcher Hinsicht. Die eigentliche Spitze wächst wie ein stink normaler Ast. Stellt man sie auf, ist sie insgesammt 11,5cm lang. So mancher Ast ist inzwischen über 20cm gewachsen. Da ist es kein Wunder, dass der Baum immer mehr verbuscht.

Höhe: 168,5cm (+8)

D-Boden: 6,3cm (+0,1)
D-25cm: 4,5cm
D-130cm: 0,5cm

Nr.1 ist wie schon im Mai der wüchsigste unter den Bergmammutbäumen. Das Leittriebthema wurde vor kurzem erst wieder aktuell, da er sich nun doch gegen den Austrieb neben seiner alten Spitze entschieden hat. Der aufgestellte westliche Ast ist aktuell noch einer der zwei höchsten Triebe, bald aber sicherlich eine richtige Spitze. Das genaue Wachstum dieses einen Astes im Juni habe ich leider nicht, es werden aber wohl in etwa 18cm gewesen sein, also verbesserungswürdig.  ;)
Anders als im letzten Monat, hat er in diesem Monat ordendlich in den Stamm investiert, vielleicht hilft es ihm, damit die Spitze, sollte sie jetzt im Juli ordendlich wachsen, nicht wieder nur rumhängt.

Höhe: 138cm (+28/~18)

D-Boden: 6,0cm (+0,9)
D-25cm: 3,7cm (+0,6)
D-130cm: 0,3cm (+0,3cm)

Soweit also die Zahlen zum Juni und auf in einen hoffentlich wüchsigen Juli. Eine Masse an Bildern spare ich mir in diesem Monat mal, vielleicht erkennt man dann am 1. August ausnahmsweise eine Veränderung.  :)

Gruß
Tom

Tom E:
Guten Tag,
jetzt will ich doch noch ein wenig zu Costa schreiben, nachdem ich mir das Triebwachstum am oberen Ast mal genauer angesehen habe.

Auch wenn es nicht wirklich auffällt, der Trieb dort oben misst aktuell 18cm in der Länge. Das tägliche Wachstum hat inzwischen 1cm/Tag überschritten und nähert sich wohl den 1,5cm/Tag. Etwas untypisch für einen Leittrieb sind die anfangs kurzen Internodien, wobei es so aussieht als würden sie inzwischen länger werden. Die Erklärung dafür ist wohl, dass er zu Beginn nicht dafür vorgesehen war und ihm diese ehrenvolle Aufgabe erst später zugeteilt wurde. Folglich ist das Wachstum auch noch nicht ausgereizt und es ist sehr gut möglich, dass die nächsten Wochen wieder bis 2,5cm/Tag erreicht werden. Man(Ich) darf gespannt sein.  :)

Man kann sich auch relativ einfach erklären, warum ihm die Wurzelbehandlung relativ wenig ausgemacht hat. Bedenkt man, dass die meisten Feinwurzeln sich in minimalem Volumen unter dem Stamm um das Wasser streiten mussten und nur wenig Wurzelmasse entfernt nach Wasser gesucht hat. Jetzt haben die massereichsten Wurzeln alle ihr eigenes Einzugsgebiet und dadurch wohl schnell ein ähnliches durchwurzeltes Gesammterdvolumen erreicht.

Gruß
Tom

Tuff:
Tom,

Costa braucht sicher dieses ganze Jahr noch um seine Wunden auszuheilen und Verluste an Nadeln auszugleichen. Ein normales Wachstum würde ich erst nächstes Jahr erwarten.

Der riesige Hasel nimmt ihm jetzt aber viel Wasser weg.

Tom E:
Hallo Micha,
spätestens in knapp einem Monat wissen wir es.  8) Es sieht allerdings bisher nicht so aus, als würde er das auch so sehen. Erwartet hätte ich das bisher auch nicht.  ;)
Was hilft besser bei der Nadelmassenregenerierung als Wachstum? Es freut mich auf jeden Fall, dass das alles recht gesittet abläuft - keine buschigen Triebe oder viele Spitzen, alles wie gewohnt nur etwas verspätet. Er war die letzten 2 1/2 Monate unterirdisch sicherlich nicht untätig. Normal sagt man ja, dass es ein Gleichgewicht zwischen Wurzeln und Blattmasse gibt. Nach seiner Reaktion (Wachstum) könnte man also vermuten, dass er bereits genug Wurzelmasse aufgebaut hat.

Wasser nimmt die Hasel vermutlich nicht viel. Einerseits findet man außerhalb ihrer Krone keine (zumindest ich habe noch keine gefunden) oder kaum Wurzeln. Andererseits steht Costa auf einer unnatürlichen Erhebung, in der ich auch beim Verbuddeln keine Wurzeln gefunden habe. Nur Kartoffeln.  ::)
Übrigens gibt es bislang keine Ausweichreaktionen zwischen KM und Hasel. Der eine einst gehobene Ast hat sich auch wieder gesenkt.

Hier noch ein Bild das den obersten Baumteil zeigt inkl. aller Schäden die dort oben im letzten Winter entstanden sind und wesshalb überhaupt verpflanzt wurde. Dank der Hasel kann man die blauer wirkenden Nadeln besonders schön erkennen.

Gruß
Tom
 

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