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Costa, Lenin und Mao

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Tom E:
Hallo Micha,
Wissenschaftler bin ich keiner, aber seine Bäumchen in den besonders interessanten jungen Jahren etwas zu beobachten hat doch seinen Reiz.  ;)

Die letzte Zeit war es jetzt weniger sonnig, daher werde ich die nächste Zeit mal abwarten bezüglich des Baby-BMs. Bei ihm ändert sich natürlich
nicht nur der Umstand mit der Sonne, auch Wind, Regen und kältere Temperaturen kannte er bisher nicht. Bisher sieht er allerdings recht unverändert aus.

Die unterschiedlichen Gegebenheiten in deinem Anbaugebiet sind natürlich sehr interessant für solche Vergleiche. Wie kalt wird es denn dort, wenn einem
BM dort der Trieb erfriert? Davon liest man ja sonst nichts im Forum?


Und jetzt das Mai Resümee. Bei der Temperatur war in diesem Monat alles dabei, von leichtem Frost am Monatsanfang, über knapp über 30°C bis 2°C am
Morgen des 31. Mai. Manche Gegenden sind den Monat gut geduscht worden, hier hat es gerade so für den Durchschnitt gereicht, insgesammt 92,2mm/m².

Aufgrund der Bilder werde/muss/(darf) ich (hoffentlich) ein wenig aufteilen.

Angefangen mit dem Küstenmammutbäumchen.
Wie auch letztes Jahr hat sich an der Spitze wenig getan, zumindest was die Höhe angeht. Es bilden sich wie bereits geschrieben überall um die Spitze Knospen.
Jeder der vier spät gewachsenen neuen Äste, welche natürlich alle etwas erfroren sind, bildet mindestens eine neue Knospe. Die Spitze selbst arbeitet noch immer
im Verborgenen und obwohl es dieses Jahr deutlich wärmer als letztes war, ist er dort weniger weit. Die Knospenschuppen liegen wieder kreuz und quer übereinander,
darunter Bildet sich der diesjährige Austrieb. Ich hoffe, dass sich zumindest jetzt im Juni dort etwas tut, seine Wachstumsphase ist auf jeden Fall wieder recht kurz und
der zu erwartende Zuwachs wenig berauschend. Schade.
Der Stamm und die Äste wachsen wieder fleissig. Allerdings anders wie im letzten Jahr, als die Verfärbung sehr schnell weg war, ist er jetzt noch immer damit beschäftigt
seine kleinen Nädelchen zu reparieren. Interessant finde ich noch immer, dass der neue Austrieb immer etwas rötlich gefärbt ist, vermutlich auch eine Art
Sonnenunverträglichkeit. Die ehemals sehr kleinen untersten Äste wachsen auch in diesem Jahr in junger Langtriebmanier weiter.

Insgesammt hat sich in der Höhe also nichts getan, nicht geschrumpft, nicht gewachsen. Folglich noch immer 197cm hoch. Der Stamm ist seit der letzten Datenblattmessung
am 1.10.2013 am Boden um 1,3cm dicker geworden, in 22cm Höhe um 0,7cm. Jetzt also mit den gewaltigen Ausmaßen von 6,7cm und 3,3cm.  ::)
Letztes Jahr lag der Durchmesserzuwachs am Boden in der Zeit bei 0,4cm, vielleicht wird es ja etwas mit den ersten "magischen" 10cm dieses Jahr.

Tom E:
Bei den Bergmammutbäumchen ist es der beste Mai seitdem ich sie habe.
Lenin wieder nicht berauschend, aber mit 5,5cm Zuwachs an der Spitze locker neuer Mairekord. Im ersten Jahr dauerte es ewig bis sich die Spitze durchsetzten konnte,
was sie allerdings bald wieder aufgegeben hat, leider. Im zweiten Jahr hat der Frost passablen Spitzenwachstum zunichte gemacht. Ich habe allerdings ein gutes Gefühl,
was dieses Jahr angeht und die Hoffnung, dass er nochmals deutlich mehr wächst als letztes Jahr. Aktuell ist rein optisch durch die schönen hellgrünen Triebe eine schöne
Zeit. Der verwirrte Wuchs hat sich wieder etwas aufgelöst.
Die vielen oberflächlichen Wurzeln sind inzwischen zum Teil so dick wie die Äste. Bei den Stammmaßen hat er Costa etwas aufholen lassen. Am Boden sind sie aktuell
sogar gleichauf, in 22cm Höhe ist der Vorsprung um 0,2mm geschrumpft. Seine aktuellen Maße also 6,7cm und 3,7cm. Eigentlich komisch, dass ein älterer Bergmammutbaum
nicht deutlich dicker als ein jüngerer Küstenmammutbaum ist? Zumindest ich finde es komisch. Bei der Höhe liegt er bei 132,5cm, ich könnte jetzt also den BHD messen, es
macht für mich aber noch wenig Sinn.  ::)

Viel toller als Lenin finde ich aber den letztes Jahr ausgepflanzten BM, er hat in diesem Mai ein beachtliches und sehr auffälliges 11cm Spitzlein gebildet, wobei 9cm die
letzten zwei Wochen gewachsen sind. Auch die anderen kleinen Bäumchen wachsen deutlich besser als letztes Jahr, noch immer im Topf.
Ich hoffe diesen tollen Wuchs kann er über den Sommer halten, oder gar beschleunigen.

Tom E:
Zuletzt also noch das UMchen, Mao. Ein Ast ist inzwischen immerhin 10cm über die ehemalige Spitze gewachsen, ob er allerdings die Spitze endgültig übernehmen wird,
das traue ich mich nicht zu sagen. Ein anderer ähnlich hoher Ast auf der Nordseite ist kürzlich abgefallen/abgebrochen. Wodurch weiß ich nicht. An der weniger wüchsigen
Spitze sieht es aktuell sehr wüst aus. Keine Ordnung, nichts was sich irgendwo als Spitze durchsetzten würde.
Er gefällt sich übrigens selbst nicht, denn er bildet überall neue Knospen an den Stellen der vielen erfrorenen Blätter. Die aktuellen Blätter sind aber immerhin noch
nicht rot gefärbt. Ein Fünkchen Hoffnung.  :)
Bei der Höhe bringt er es auf 139cm, der Durchmesser am Boden ist um 0,7cm auf 5,4cm gewachsen. Den zweiten Messpunkt habe ich gelassen, denn er liegt genau an der
Zwieselung.

Gruß
Tom

Tuff:

--- Zitat ---Wie kalt wird es denn dort, wenn einem BM dort der Trieb erfriert?
--- Ende Zitat ---

Vorletzten Winter hatten wir ca. -25°C im Windschatten. Aber auf die Baumspitze trifft sowohl kalter Ostwind als auch direkte Mittagssonne.

Tom, ein Mammutbaum reagiert im Jahresverlauf auf die Faktoren Sonnenenergie (Intensität), Wasserversorgung, und Wärme, und die Resultate aus dem vergangenen Jahr bedingen die Kondition des neuen Jahres. Dabei können kleinstandörtliche Unterschiede den Ausschlag geben. Was für den einen Baum noch erträglich ist, kann für einen genetisch Identischen, nur 50m entfernt, schon zuviel sein (oder zuwenig).

Daher sind Härtezonen nur als grober Anhaltswert zu sehen der ohne detaillierte Standort-Faktoren kaum anwendbar ist.

Es kommt nicht auf die absolute Temperatur an, sondern darauf ob der Trieb austrocknet, wenn ihn Frostwinde direkt treffen, oder eine plötzlich heisse Frühjahrssonne auf einen nicht gut ausgereiften Trieb trifft. Mithin auf die Wuchsbedingungen im Herbst, wenn die Triebe gut ausreifen sollten um einen harten Winter zu überstehen. Ist es etwa bis in den November noch sonnig und (tagsüber) warm, bei ausreichend Niederschlägen, wächst der Zentraltrieb noch, aber Sonnenenergie und Wärme reichen danach nicht mehr aus um anständig zu verholzen.

Tom E:
Hallo Micha,
über Härtezonen wollte ich eigentlich gar nicht philosophieren.  :D

Ich habe jetzt leider keine 10-jährige Erfahrung mit Mammutbäumen und Frost, genauer, nur zwei Winter. Wobei der Bergmammut dabei eher langweilig ist, der
Küstenmammut dafür umso interessanter, weil doch weit empfindlicher.

Mir scheint die Tiefsttemperatur bisher aber schon sehr wichtig. Meine Gründe hierfür?
Costa:
Winter 2012/13: Schutz vor tiefen Nachttemperaturen (ab -10°C, Tmin -20°C), sonst normaler Winter, ungeschützt -> keine Schäden
Winter 2013/14: Kein TT Schutz, keine Woche nach der TT (~ -15/-17°C) Nadelschäden erkennbar, sonst milder Winter (TT bis -10°C) -> Schäden nur durch TT?

Kann natürlich Zufall sein, glaube ich aber nicht. Freue mich schon auf die nächsten Winter, die werden sicherlich interessant/bitter.  8) / :-\ Immerhin weiß ich jetzt,
dass ich bereits ab -15°C mit irreparablen Nadelschäden zu rechnen habe.

Unausgereifte Triebe sind übrigens nicht im Frühjahr gestorben, nein, das war Anfang Oktober, ebenfalls sofort ersichtlich.  ;) Der Leittrieb hat den ersten Frost
übrigens überstanden und ist danach noch ein paar cm vor dem Winterschlaf gewachsen. Aber vielleicht ist das jetzt eine Nachwirkung dieses Frosts/allgemein
des Winters. Vielleicht kann auch jemand beurteilen, ob das Verhalten in der Spitzenknospe etwas mit einem Schaden zutun hat? Es würde mich sehr interessieren.

Gruß
Tom

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