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Autor Thema: Rotbuche  (Gelesen 31812 mal)

Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #45 am: 29-Oktober-2012, 22:08 »

Schade eigentlich, das älteste Bild das ich bis jetzt habe ist von ca 1960. Aber auch da fehlt mir schon etwas. Ich habe nochmal etwas nachgebohrt, schade falls es wirklich kein Bild vom vollständigen Baum gibt.

Gruß
Tom
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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #46 am: 26-Februar-2013, 21:55 »

Heute, fast schon ein halbes Jahr später habe ich erfahren, dass ich den Eschenbesitzern quasi unrecht getan habe in meiner Annahme.
Meine Mutter hat heute im Lokalteil der Zeitung von letztem Oktober einen Bericht gefunden der das Ganze irgendwo rechtfertigt.

Zitat
Eine der größten Eschen im Landkreis steht in Bachleiten auf einem Privatgrundstück. In diese hat der Blitz eingeschlagen,
so dass sie saniert werden und die Bruchstelle zurückgeschnitten werden soll. Das Landratsamt hat dem Eigentümer in Aussicht
gestellt, dass das Amt einen Zuschuss zur Sanierung zahlen wolle, wenn die Gemeinde auch einen Zuschuss zahlt. Dies lehnte der
Gemeinderat jedoch einstimmig ab, hauptsächlich aus dem Grund, weil der Baum auf Privatgrund steht. Bereits am Tag der
Gemeinderatssitzung sei die Bruchstelle zurückgeschnitten worden, so Christian Thomas von der Verwaltung.

Jetzt kann ich ja endlich mal ohne Mordgelüste nach einem Bildlein vom "Ausmaß der Zerstörung" fragen und vielleicht haben die
Besitzer ja im Gegensatz zu mir ein Bild in "Grün".
Trotzdem immernoch sehr schade um den Baum.  :-\

Gruß
Tom
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cbk

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Re: Rotbuche
« Antwort #47 am: 26-Februar-2013, 22:52 »

Trotzdem immernoch sehr schade um den Baum.  :-\

Moin Tom,
so schade es auch sein mag, denk bitte immer dran, daß es in diesem Fall so gelaufen ist, wie eigentlich immer. Sobald der Baum Kosten verursacht, muß der Eigentümer zahlen. Aber wenn es um den Erholungswert geht, will die Gemeinde / Stadt mitreden. Nur sind bei manchen Bäumen die Kosten so hoch, daß sie für die Besitzer in die Privatinsolvenz führen können. Ich habe hier am Ort auch schon Baumfällungen gesehen, wo die Fällung eines einzelnen Baums mit Autokran usw. insg. 2o.ooo,- € gekostet hat.
Ich denke mal, daß man da irgendwo mal eine Kostengrenze einziehen müßte, bis wohin es den Eigentümern noch zuzumuten ist gemäß "Eigentum verpflichtet" zu handeln.

Gruß
Chris Benjamin
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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #48 am: 05-August-2013, 18:44 »

Auch bei der Buche bin ich heute wieder vorbeigekommen.
Bei der Höhe kann ich jetzt definitiv sagen, dass der Baum seine 34m hat. Die Distanz/Winkel/Wasserwaagemethode hat also doch
ziemlich gut gepasst, ist nur für manche Fälle etwas unpraktisch.

Inzwischen hat der Baum seinen letzten, ungestutzten Ast mit einer Länge von etwas über 16m verloren.
Obwohl man meinen könnte, dass es bei solch einer Gestallt schon egal wäre, die beiden Äste fehlen trotzdem.

Es tut irgendwie schon weh, dem Altbuchensterben zuzusehen.  :(

Gruß
Tom
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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #49 am: 08-Dezember-2013, 12:25 »

Auch für diesen Baum ein paar Oktoberbilder. Auf dem nördlicheren Bild fallen die fehlenden
Äste leider sofort auf, nur werden es nicht die letzten sein die er verlieren wird. :-(
Die bunte Zeit in diesem Jahr war leider enorm kurz, zwischen den beiden Bildern sind
gerademal 4 Tage vergangen. Auch die Zeit bis zur Rotfärbung verging sehr schnell.

Bezüglich massereichste Buche habe ich auch hier grob nachgerechnet. Bis 20m Höhe
sollte der Baum aktuell noch zwischen 35 und 40m³ haben. Dabei fehlt aber bereits der
zweite Teil der ersten Teilung, dieser wurde vermutlich bei einem Blitzschlag um 1960
zerstört. Der Anfang vom Ende des Baumes.
Wobei, aktuell kann ich garnicht sagen, ich weiß nicht wie der Baum das letzte
Lüftlein überstanden hat. Bei solch einem maroden Baum leider schwer zu sagen.

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Rotbuche
« Antwort #50 am: 09-Dezember-2013, 16:10 »

Ich habe auch ein paar Buchenfotos...

Drei die es nicht geschafft haben: Vermutlich natürlicher Tod mitten im Wald, ein Sturmbruch, und der Stumpf steht im Botanischen Garten Bonn, der Baum war morsch.
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Tuff

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Re: Rotbuche
« Antwort #51 am: 09-Dezember-2013, 16:17 »

Drei mit schönen 'Verwachsungen'. Obwohl die hier, auf flachgründigem Fels, sehr schön streichenden Wurzeln nicht verwachsen sind, tun die Wurzeln es aber oft ebenso wie der Rest des Baumes ...

Dann zwei Stämme die Kontakt aufnahmen, und (letztes Bild) eine Buche von der ein paar Äste in der Höhe am Stamm einwuchsen. Dieser Baum in einem Bonner Park hat auch einen megalangen Ast, den man im Bild auf sich zukommen sieht. Das Stück am oberen Rand gehört auch noch dazu und von da geht es noch viele Meter weiter. Schätzungsweise mehr als 20m Gesamtlänge. Mit solchen Ästen kann die Buche im Wald in kleinste Lichtlöcher in den Kronen der Nachbarn vordringen, und diese letztlich verdrängen.

Sie ist auf diese Weise extrem konkurrenzstark und sollte als Mischbaumart mit Vorsicht behandelt werden.
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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #52 am: 27-Februar-2015, 09:50 »

Schönen Tag,
hier mal ein Bildchen von gestern, sie lebt noch.  :D

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Rotbuche
« Antwort #53 am: 27-Februar-2015, 14:08 »

Wenn es ein Naturdenkmal ist, sollte man sich mal folgendes überlegen:

1. Die Ausweisung dient u.a. dem langfristigen Erhalt und es ist durchaus vorgesehen, daß zu diesem Zweck Kosten anfallen.

2. Für fast alle Baumartenn sind die obersten 40 cm des Bodens die Wichtigsten, weil sich hier am meisten Sauerstoff befindet und weil sich bei geringen Niederschlägen im Sommer die Feuchte nutzen lässt.
Das ist so ziemlich genau die Pflugtiefe.

3. Wieviel lateralen Wurzelraum braucht ein Baum ? Wenn es eine Faustformel gäbe, dann müsste sie bei Jahresniederschlag und Blattmasse ansetzen. Ein kleiner, sehr dichter Wurzelballen wie er in einem Acker möglichnwäre, ist für Buchen absolut untypisch. Er exponiert den Baum gegenüber plötzlichem Wassermangel bei Dürre, Mangel an Spurenelementen, und Sturmwurf.

4. Die vom Pflug jährlich neu abgerissenen, ständig nachwachsenden Wurzeln können nie heilen, der Baum wird faul.

Ein nährungsweiser Kompromiß wäre m.E. ein ungepflügter Schutzbereich mit Durchmesser von mindestens der Baumhöhe. Aus Unkenntnis des Wurzelwuchses und aus Furcht vor dem Zorn der Bauern wird dies jedoch nie verlangt. Üblich ist gerade soviel Gras daß man um den Baum herumgehen kann, ohne dreckige Lackschuhe zu bekommen, und daß man 'erledigt' abstempeln kann.

Die Konsequenz aus dem Gesagten ist, daß ein Bauer Kompensationszahlungen erhalten muss, womit wir wieder bei Punkt 1 sind.
« Letzte Änderung: 27-Februar-2015, 14:10 von Tuff »
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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #54 am: 27-Februar-2015, 16:44 »

Hallo Micha,
zu 1.: Wenn das mal ein Naturdenkmal war, denn ein vom Blitz getroffener Baum verliert sofort seine Plakette, da ist nichts mehr mit Schutz der Behörde.

Der Boden dort scheint mir recht feucht zu sein, ich gehe davon aus, dass diese Buche ein sehr flaches, weitreichendes Wurzelsystem ausgebildet hat. Nach den älteren Bildern ganz oben auf dieser Seite war der Baum zwischendurch recht tief beastet, es sieht mir nicht so aus, als wäre damals irgendein Traktor unter den Baum gefahren. Es sollte also mindestens der ganze Kronenbereich unangetastet gewesen sein. Aktuell hat der Baum noch ein 22x28m Fleckchen, das nicht bewirtschaftet wird.

An kaputten Wurzeln wird es aber wohl nicht gelegen haben, dass der Baum so groß wurde und vom Blitz getroffen wurde. Hier nochmal ein ein genaueres Bild der alten Schadstelle, leider mit vielen kleinen Zweigen davor.

Nicht alle Bauern/Landwirte sind solche Menschen. Ich habe bei einem Baumbesuch einen kennengelernt, der lässt extra viel Abstand zu seiner Eiche.  ;) Auch bei der Bürgermeister-Buche gehe ich davon aus, dass sie von ihren Besitzern geschätzt wurde und auf solch einen Baum passt man sogut auf wie man kann. Dazu passt eigentlich der Text unter dem obersten Bild sehr gut.  :)

Gruß
Tom
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Manfred

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Re: Rotbuche
« Antwort #55 am: 27-Februar-2015, 22:29 »

Hallo Micha und Tom,
interessantes Thema. Vor allem, dass ein vom Blitz getroffenes Naturdenkmal (Baum) sofort den Denkmalschutz verliert. Wäre interessant, ob das "bei uns" auch so rigoros gehandhabt wird. Ein Baum ist doch nicht gleich zum Tode verurteilt, nur weil ihn ein Blitz getroffen hat...  :o

Die angesproche Pflugproblematik ist jedoch leider schon ein Thema. Erst kürzlich habe ich mit einem Leiter einer Straßenmeisterei geprochen, der mir sein Leid mit den Bauern geklagt hat. Da war auch das quasi Abpflügen der Wurzeln erwähnt worden, da die Bauern oft bis 1-2 Meter zum Stamm hin pflügen und so genau die Stütze zur Straße hin wegnehmen, die der Baum beim Wind benötigt. Aber nicht nur aus diesem Grund vermeidet man zu gorße Kronen neben der Straße.
Auch der Schattenwurf so einer Baumkrone wird hier schon als großes Problem angesehen. Tja, Straßenbäume bzw. Bäume neben landwirtschaftlich genutzen Flächen haben es aus vieler Hinsicht nicht leicht....  :(

lg
Manfred

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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #56 am: 27-Februar-2015, 22:54 »

Hallo Manfred,
ich kann dir nicht mal sicher sagen, ob es hier immer so gehandhabt wird, bzw. in welchen Fällen Ausnahmen gemacht werden. Ein anderes Beispiel wären die beiden alten Mammutbäume in Kirchseeon, der ungeschädigte Baum ist als Naturdenkmal im LK Ebersberg eingetragen, sein geschädigter Kollege nicht. Aber soweit mir bekannt, muss es auch gar kein Blitzschlag sein, es reicht auch wenn der Baum auf andere weise krank werden sollte. Groß geholfen wird in solchen Fällen meist nicht und wenn sind die Kosten für die Besitzer in solchen Fällen meist nicht ohne...

Das Problem an den Straßenbäumen ist wohl, die wollen die lieben Bauern gar nicht haben, da wird natürlich nicht darauf aufgepasst.  ;) Ich muss aber ehrlich sagen, ich verstehe sie nicht, also Straßenbäume. Oft sehen sie einfach nur schrecklich aus, die Aufastung kommt oft viel zu spät und das viele Streusalz setzt ihnen teils ordendlich zu. Und für den unglücklichen Fall, sollte man doch mal zwei entgegenkommende Autos vor sich haben, steht womöglich etwas im Weg. Die direkten Vorteile halten sich da eher in Grenzen.

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Rotbuche
« Antwort #57 am: 28-Februar-2015, 02:09 »

Tom, Pflug und Erntemaschienen haben Ausleger, der Traktor muss nicht direkt unter dem Baum fahren. Im Bild Post #44 sieht man daß, bis auf einen Grasstreifen, fast direkt an den Stamm gepflügt wurde. Ein Baum dieses Kalibers braucht aber mindestens 20m ungepflügtes Gras in jede Richtung.

Blitz und Sturm verwüsten einen Baum aber sie nehmen ihm nicht die Lebensenergie, und bewirken für sich genommen keinen frühen Tod (und 200 Jahre ist noch kein Alter für eine Buche), jedenfalls wenn nach jedem Ereignis noch genügend vom Baum übrig bleibt.
Ich glaube daß seit Jahrzehnten abgerissene Wurzeln den Baum von unten her vermorschen ließen, durch eindringende Pilze und Bakterien, wodurch schießlich auch Äste in der Krone absterben (Wurzelstrangprinzip).

Ich habe mir auch nochmal die Fotos der Esche angesehen. Wenn man so einen schönen Baum erhalten will, kann man einen einfachen (Weide-)Zaun mit Gefahrenschild anbringen, ferner Seilsicherungen die das angrenzende Gebäude schützen, und einen Blitzableiter.

Für manche Menchen ist ein alter Baum ein Individuum mit eigenem Wesen, und durch eine sicherheitstechnische Verstümmelung nimmt man ihm fast alles was ihn ausmacht.

Für viel mehr Menschen sind Bäume, vor allem wenn sie ungefragt am Rande eines Grundstückes eindringen, austauschbarer grüner Dekor der schnell zum lästigen und teuren Riesen-Unkraut wird. Ich verstehe diese Einstellung, und ich bekämpfe ebenfalls oft Unkraut.

Ich kann nicht sagen welche Einstellung wahrer oder realistischer ist, aber ich weiß welche mich glücklicher macht und, ich fürchte auch, welche eher ein Anzeichen für höhere Entwicklung ist und den derzeitigen Homo technicus einen kleinen Schritt näher an den noch sehr fernen Homo sapiens bringt.
« Letzte Änderung: 28-Februar-2015, 02:19 von Tuff »
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Tom E

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Re: Rotbuche
« Antwort #58 am: 28-Februar-2015, 04:54 »

Hallo Micha,
du kannst dir hier ja die aktuelle Fläche um den Baum ansehen. Fast direkt an den Stamm fährt da auf jeden Fall kein Pflug, wenn die aktuellen Entfernungen für solch einen Baum auch mehr oder weniger ein Witz sind, aber viel ist vom ehemaligen Baum ja sowieso nicht mehr da.

Dass eine Buche ein sehr schlechter Abschotter ist muss man dir vermutlich nicht sagen, daher ist auch klar, dass die Pilze kein Problem hatten durch die gigantische Wunde von #54 einzudringen. Das ist inzwischen wohl schon ein halbes Jahrhundert her, in 30 Jahren kann so ein Pilz fleissig arbeiten. Stürme sind die letzten Jahrzehnte nicht schwächer geworden, das Holz allerdings schon und so ist es kein Wunder, dass die Äste nach so langer Zeit der inneren Zersetzung mal abgebrochen sind. Der Wind kann an der Stelle auch absolut ungehindert wehen, da ist nichts was ihn brechen würde. Dass dann wiederum nach fast 20 Jahren in der Sonne die Rinde nicht mehr hergehalten hat und sich so langsam alles zersetzt, kann man wohl als "normal" ansehen. Vieles dort oben am Baum darf man nicht mehr "Holz" nennen, das ist mehr Papier...
Eigentlich eine nachvollziehbare Entwicklung möchte man meinen, daher würde mich interessieren warum jetzt daran doch die Wurzeln schuld sein sollen? Hätte die Buche mit intakter Wurzeln vielleicht den Pilz abgeschottet? Hätte sie mit intakter Wurzeln mehr Masse an den Ästen aufgebaut als der Pilz zerstört? Wäre sie heute noch wie "neu"? Ich glaube nicht daran. Hätte der Baum keine Lebensenergie, wäre er wohl schon lange tot. Aber noch treibt er jedes Jahr bis an die Spitze aus, auch wenn er immer mehr verfault und Ast für Ast abbricht oder abstirbt. Ich würde es Pech nennen, that´s nature.

Bezüglich der Esche habe ich inzwischen auch mal mit dem Besitzer gesprochen und Bilder nach dem Blitzschlag bekommen. Man kann nur sagen, der Schaden war sehr überschaubar. Das Todesurteil für den Baum war die Angst des Besitzers, denn bei jedem Sturm hatte er Angst, der Baum könnte ihm auf das Haus fallen. So schläft er jetzt viel ruhiger. Das Bild möchte ich hier nicht einstellen, weil ich wohl kein Recht dazu habe.  ;) Aber wer schöne Bäume mag, der wird weinen, wenn er sieht weswegen der Baum zerstört wurde.

Meiner Meinung nach führt übrigens jede grobe Verletzung zu einem früheren Baumtod, das können auch menschen gemachte Verletzungen sein. Während eine Eiche sowas noch relativ lang mitmacht (wegen langsamer Zersetzung), ist eine Buche recht schnell zerfallen. Wäre diese Buche eine Eiche, vermutlich würde sie noch ganz ok aussehen.  ;)

Gruß
Tom
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Tuff

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Re: Rotbuche
« Antwort #59 am: 28-Februar-2015, 13:44 »

Tom, es kann schon so sein wie Du sagst. Das liegt ja auch auf der Hand.

Aber die Fehler der Vergangenheit tragen ihre Zinsen. Wenn bereits am jungen Baum Pize und unverträgliche Acker-Bakterien durch die Wurzeln eindrangen (und den generell ungeeigneten, güllegedüngten Boden habe ich noch gar nicht erwähnt), innendrin sich Fäule ausbreitete und Äste begannen abzusterben und DANN der Blitz eine klaffende Wunde schlägt -- wer ist dann wieviel schuld am heutigen Zustand? Ich meine jedenfalls, die von mir genannten Mechanismen liegen ebenfalls auf der Hand.

In den letzten 10 Jahren ist viel Grünland in Maisacker umgewandelt worden, aber der Einfluß auf vorhandene Bäume wird in der Genehmigung nicht berücksichtigt. Die Landwirte sind eh schon sauer wegen zuvielen Auflagen. Aber genau diese Art der Umwandlung macht leider ökologisch einen großen Unterschied, vor allem auch bezüglich der Artenvielfalt. Jedenfalls, man findet heute viele Bäume die erst seit kurzem unterm Pflug sind. Die Auswirkungen zeigen sich aber erst nach 10 oder 20 Jahren und dann war wieder der Klimawandel schuld.

In Süddeutschland habe ich vor vielen Jahren zugesehen wie nach Arrondierung alte Walnußbäume über Jahre weggepflügt wurden (d.h. sie fielen dann in einem leichten Sturm schon um). Ich habe nichts dagegen wenn Felder optimiert werden, jedenfalls wenn dafür woanders eine Hecke oder ein Busch geschützt wird. Ich bin nur generell dafür daß die Ziele und Gründe beim Namen genannt werde, denn nur so kann man einen fairen Kompromiß finden. Dann sollten Bäume die im Weg sind auch ganz offen gerodet werden.

ps. Übrigens Und kommt es auch aufs Klima an. Im Gebirgsklima können geborstene Buchen immer noch uralt werden. Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht, Buchen faulen schnell.

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