Hallo Micha,
du kannst dir
hier ja die aktuelle Fläche um den Baum ansehen. Fast direkt an den Stamm fährt da auf jeden Fall kein Pflug, wenn die aktuellen Entfernungen für solch einen Baum auch mehr oder weniger ein Witz sind, aber viel ist vom ehemaligen Baum ja sowieso nicht mehr da.
Dass eine Buche ein sehr schlechter Abschotter ist muss man dir vermutlich nicht sagen, daher ist auch klar, dass die Pilze kein Problem hatten durch die gigantische Wunde von #54 einzudringen. Das ist inzwischen wohl schon ein halbes Jahrhundert her, in 30 Jahren kann so ein Pilz fleissig arbeiten. Stürme sind die letzten Jahrzehnte nicht schwächer geworden, das Holz allerdings schon und so ist es kein Wunder, dass die Äste nach so langer Zeit der inneren Zersetzung mal abgebrochen sind. Der Wind kann an der Stelle auch absolut ungehindert wehen, da ist nichts was ihn brechen würde. Dass dann wiederum nach fast 20 Jahren in der Sonne die Rinde nicht mehr hergehalten hat und sich so langsam alles zersetzt, kann man wohl als "normal" ansehen. Vieles dort oben am Baum darf man nicht mehr "Holz" nennen, das ist mehr Papier...
Eigentlich eine nachvollziehbare Entwicklung möchte man meinen, daher würde mich interessieren warum jetzt daran doch die Wurzeln schuld sein sollen? Hätte die Buche mit intakter Wurzeln vielleicht den Pilz abgeschottet? Hätte sie mit intakter Wurzeln mehr Masse an den Ästen aufgebaut als der Pilz zerstört? Wäre sie heute noch wie "neu"? Ich glaube nicht daran. Hätte der Baum keine Lebensenergie, wäre er wohl schon lange tot. Aber noch treibt er jedes Jahr bis an die Spitze aus, auch wenn er immer mehr verfault und Ast für Ast abbricht oder abstirbt. Ich würde es Pech nennen, that´s nature.
Bezüglich der Esche habe ich inzwischen auch mal mit dem Besitzer gesprochen und Bilder nach dem Blitzschlag bekommen. Man kann nur sagen, der Schaden war sehr überschaubar. Das Todesurteil für den Baum war die Angst des Besitzers, denn bei jedem Sturm hatte er Angst, der Baum könnte ihm auf das Haus fallen. So schläft er jetzt viel ruhiger. Das Bild möchte ich hier nicht einstellen, weil ich wohl kein Recht dazu habe.
Aber wer schöne Bäume mag, der wird weinen, wenn er sieht weswegen der Baum zerstört wurde.
Meiner Meinung nach führt übrigens jede grobe Verletzung zu einem früheren Baumtod, das können auch menschen gemachte Verletzungen sein. Während eine Eiche sowas noch relativ lang mitmacht (wegen langsamer Zersetzung), ist eine Buche recht schnell zerfallen. Wäre diese Buche eine Eiche, vermutlich würde sie noch ganz ok aussehen.
Gruß
Tom