Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
BM-Herkunftsvergleich - Ein Langzeitexperiment
denniz:
Hallo ,
Möchte noch zur Kulturführung die Topfgrösse ins Spiel bringen.
Habe letzte Woche an Nachbars Lärmschutzwall 10 Sequoiadendren gepflanzt,
3 jährige aus Saatgut (Mountain Home) die ich bereits in 10L Töpfen hatte seit
einem halben Jahr, als 2 Jährige mit 20cm Pflanzenhöhe waren die Wurzeln bereits
zum Teil 70cm lang. Könnte die Einengung des Wurzelraumes Einfluss auf das
Wuchsverhalten haben?
sequoiaundco:
Na klar Denniz,
jede seriöse Baumschule mit Sequoiadendronerfahrung wird jedes Jahr umtopfen, um Pfahl- und Spiralwurzelbildung zu vermeiden. Die Wurzelbildung (Menge, Qualität und Länge) hängt vom Substrat, den verfügbaren Nährstoffen und der Bewässerungssituation ab. Hier gilt es, ein gutes Verhältnis von angestrebtem Wachstum und Pilzgefahr (i.W. Botritis) zu finden.
Ich habe mir früher LKW-Ladungen mit neutralem, humusfreiem, sandigem Lehm hier aus der niederrheinischen Bucht bringen lassen, 30 % Weißtorf untergemischt und hatte beste Ergebnisse ohne jedweden Dünger oder Fungizide. Auch waren die Pflanzen besser auf die natürlichen Bodenbedingungen am späteren Auspflanzort vorbereitet als mit reinem Torf/Kokos oder ähnlichen Kultursubstraten.
Gruß chris
Bakersfield:
--- Zitat von: sequoiaundco am 23-Juli-2014, 11:21 ---...da stellt sich schon die Frage: Was ist normal - was abweichend?
Aus meiner Erfahrung sind Sämlinge mit klarem Leittrieb ab dem zweiten Jahr normal, alles andere sind Abweichungen aufgrund ihrer genetischen Ausstattung oder schlechter Rahmenbedingungen z.B Zurückfrieren, Lichtmangel oder zu geringes Nährstoffangebot, was ich beim vorgestellten Exemplar am ehesten vermute.
Bei Stecklingen hängt`s vom Kultivar und der Höhe der Zweigentnahme ab.
Im Haus überwinterte gewinnen nur einen Wachstumsvorsprung.
--- Ende Zitat ---
Hallo Chris,
meine Sämlinge sind höchstwahrscheinlich die Abweichung. Wahrscheinlich haben sie die ersten 1,5 Jahre zu wenig Licht von oben und insgesamt zu einseitiges Licht bekommen, da sie den Dachvorsprung über dem Kopf und eine Mauer im Rücken hatten. Inwischen stelle ich die Bäume früher frei und erhöht in die Beete, so dass sie bei natürlicheren Bedingungen wachsen können.
Beim 2013er Jahrgang stelle ich schon klarer definierte Leittriebe im zweiten Jahr fest. Aber auch noch nicht so lockerer Wuchs mit großem Abstand zwischen den (kurzen) Ästen wie auf vielen Fotos aus dem Pflanzenhandel gesehen.
Zu geringe Nährstoffe kommen mir dagegen unwahrscheinlicher vor. Ich bin zwar mit Sicherheit niemand, der überdüngt, aber entweder die zweiten Töpfe (nach etwa 6-10 Wochen, 3-4 Liter) werden mit gedüngtem Kokoshumus (ausgewogene NPK-Mischung, sparsam dosiert) oder seltener mit Pflanzerde/Kokoshumus (ungefähr Verhältnis 3:2) gefüllt. Das sollte für ein normales Wachstum reichen. Den Kokoshumus empfinde ich übrigens als praktisch (grepresste, platzsparende Ziegel) und ich bin froh, dass kein heimisches Torf enthalten ist. Zudem verdichtet er sich nur wenig durch das Gießen/Tränken und lässt genug Luft für die Wurzeln.
Dieser Wachstumsvorsprung kann u. U. sehr deutlich sein. Meine Bäumchen sind dafür besser ab- und ausgehärtet... :)
Viele Grüße,
Frank
Bakersfield:
--- Zitat von: denniz am 23-Juli-2014, 11:37 ---Hallo ,
Möchte noch zur Kulturführung die Topfgrösse ins Spiel bringen.
Habe letzte Woche an Nachbars Lärmschutzwall 10 Sequoiadendren gepflanzt,
3 jährige aus Saatgut (Mountain Home) die ich bereits in 10L Töpfen hatte seit
einem halben Jahr, als 2 Jährige mit 20cm Pflanzenhöhe waren die Wurzeln bereits
zum Teil 70cm lang. Könnte die Einengung des Wurzelraumes Einfluss auf das
Wuchsverhalten haben?
--- Ende Zitat ---
Hallo Denniz,
sicherlich hemmt der fehlende Wurzelraum auf Dauer auch das Wachstum im Topf. Ich hoffe, dass das bei mir nicht der Fall ist. Ich pikiere sehr früh, nach ca. 2 Wochen, in 13cm hohe Töpfe (0,4l) und wenn sie gut wachsen noch im ersten Jahr in 20-25cm hohe Töpfe (3,5-4l). Die Wurzeln können sich, auch durch die Blähtondrainageschicht, nicht in dicken Wülsten sammeln und lassen sich beim Umtopfen ganz leicht auseinanderziehen. Vereinzelt habe ich einige ausgewählte Exemplare in große Töpfe zwischen 15 und 35 Litern umziehen lassen, bevor sie dann endgültig in die Erde kommen... :)
Viele Grüße,
Frank
denniz:
Achso, übrigens eine optisch sehr ansprechende und gut sortierte Dokumentation.
Tolle Sache Frank! Da bist du dann ja wohl die nächsten 2.000 Jahre gut ausgelastet... :D
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