Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Eigene Anzucht
BM-Herkunftsvergleich - Ein Langzeitexperiment
Bakersfield:
Hallo Freaks Sequoiadendron-Fans,
mich beschäftigt schon seit längerem die Frage, ob und wie sich die verschiedenen Herkünfte der Bergmammutbäume unterscheiden. Zudem machen sich ja auch hier bei uns im Forum viele Freaks BM-Fans Gedanken darüber, wie wir "unsere" Bäume hier am besten verbreiten und heimisch machen können.
Der beste Weg ist sicherlich möglichst große Flächen mit möglichst vielen starken und vitalen BMs anzusiedeln. Die Waldbesitzer unter uns leisten hierzu ja schon einen großen Beitrag.
Da ich dieser Gruppe nicht angehöre, mich mit dem für unseren 300qm Garten ausreichenden Schau-BM ;) aber nicht begnügen möchte, habe ich mir einen eigenen Weg überlegt.
Ich werde im Kleinen fortlaufend möglichst viele BM-Saatgutherkünfte (USA und Europa) bei identischen Bedingungen aussäen und die Entwicklung der einzelnen Pflanzen dokumentieren, vergleichen und bewerten.
Da ich in unserer Gegend bereits einige Leute mit großen Grundstücken kenne und es ja hier im Forum letzlich nicht an Abnehmern mit ebensolchen (Wald-)Grundstücken mangeln sollte, könnte die Bildung eines kleinen Groves mit starken Genen aus vielfältigen Richtungen durchaus realistisch sein.
Im Gegensatz du den meisten anderen Züchtern hier werde ich also nicht eine Samengroßmenge nach der anderen verarbeiten, sondern eher, der zu erwartenden Keimquote entsprechende, Kleinmengen aussähen, deren Ziel nur die Aufzucht von Einzelexemplaren ist. Bevor das theoretische BlalBla hier jedoch überhandnimmt ;) und damit man auch versteht, was ich meine, hier der Versuchsaufbau für die erste Probeaussaat:
Man nehme eine Kunstoffbox (flach und breit), 45 kleine Töpfe im Format 7x7x8cm, Kokossubstrat, BM-Samen von 15 verschiedenen Herkünften (korrigiere, 14 x BM, 1 x KM > Premiere für mich... :D), die Box steht tagsüber schwach beheizt (ca. 17 Grad) an einem Ostfenster, abends und nachts (dunkel, dafür stärker beheizt, ca. 20 Grad)
Ausgesät habe ich dann wie folgt:
US-Herkünfte (von Nord nach Süd):
1-3 : 30 Samen McKinley (von Achim, vielen Dank!!)
4-6, 7-9, 10-12 : je 15 Samen Big Stump Grove, Converse Basin Grove, Redwood Mountain Grove (Whitaker Forest) > von Wayne, vielen Dank
13-15 : 30 Samen Giant Forest (selbst gesammelt in 1998, seitdem noch in den Zapfen verblieben, bin gespannt)
16-18 : 30 Samen Alder/Ross Creek Grove (von Hasdrubal, vielen Dank)
19-21 : 15 Samen Mountain Home Grove (von Wayne)
Europäische Herkünfte:
22-24, 25-27, 28-30, 31-33, 34-36 : je 75 Samen Schweiz (Adliswil, Horgen, 2 x Walenstadt, Mayhof, danke Wayne)
37-39: 150 Samen Niederlande, Enschede (selbst gesammelt)
40-42: 200 Samen Gomaringen, ID944 (Wilhelmasaat, danke Christof)
43-45: 30 Samen KM-Humboldt Redwoods Park (danke Hasdrubal)
DerAchim:
Klasse idee !
LG
PS meine ersten 3 Mc Kinleys keimen ;)
heiquo:
spannende Idee :D!!
Viel Erfolg!!
Tuff:
Hallo Frank,
Das Konzept ist gut. Es freut mich daß jemand sich diese Aufgabe ausdrücklich vorgenommen hat. Ich hoffe Du kannst recht viele Makro-Aufnahmen machen. Steck einen Zahnstocher mit Millimeterskala neben die Keimlinge.
Die hohen Temperaturen sind sicherlich förderlich für die Keimung, aber schlecht für das folgende Wachstum: Die Keimlinge wachsen zu schnell und härten nicht genügend aus, was spätestens beim Auspflanzen ins Freie Probleme machen wird, und und Pilze haben so generell leichteres Spiel.
Meiner Ansicht nach wäre es besser, einen kühlen und hellen Raum zu finden, und die Kisten im Prinzip an die Sonne zu stellen, was die Keimung automatisch in die wärmeren Jahreszeiten verlegt. Damit bringst Du Dein Design den natürlichen Bedingungen ein gutes Stück näher. Was bei den dann eher kühlen Temperaturen bzw. bei der vorhandenen Sonnenwärme nicht keimt, ist für unsere Verhältnisse sowieso schon mal nicht geeignet.
Du kannst Die Keimung fördern indem Du die Samen für mindestens 2-3 Wochen gut feucht hältst. (Manchmal überdauern die Frühlings-Samen den trockenen Sommer und im Herbst, bei mehr Feuchte, keimen noch welche nach.) Bei uns ist das große Problem der natürlichen Keimung, daß dann, wenn es endlich warm genug ist, 2-3 Wochen kontinuierliche Bodenfeuchte (in den oberen cm) kaum mehr vorkommen. Samen, die bei kühleren Temperaturen keimen, wären hier angepasster.
Wenn Du dennoch die maximale Keimung möchtest, könntest Du die Kisten halt irgendwann, wenn genügend gekeimt sind, umsetzen.
Im Sommer ist bei direkter Sonne ein Wechsel von Sonne und Schatten am Besten, etwa indem vor dem Fenster ein paar Stäbe sind, oder Folienstreifen. So können die Keimlinge zwischen Phasen der Erhitzung wieder etwas abkühlen, und die Photosyntheseprodukte schon mal abbauen. Oder windbewegte Baumäste vor dem Fenster. Windbewegung der Keimlinge ist übrigens auch förderlich.
Die Samenzahlen sind sehr gering. Bei einer Keimquote von 30% für 'frisches Saatgut guter Qualität' kannst Du bei 15 Samen schon nicht mehr sicher mit einem Erfolg rechnen. Je Herkunft mindestens 100 wären von Vorteil. Aber ich nehme mal an, Du hast halt mal alles eingesät was Du hattest. Das Ergebnis wird so (bei eventuell nur einem oder zwei Keimlingen per Herkunft) aber leider teilweise zufällig sein.
Da es Dir in erster Linie darum zu gehen scheint, Unterschiede zu dokumentieren (und nicht zu selektieren) solltest Du Dich auch mal mit Fungiziden beschäftigen. Es gibt hier im Forum und in der dazugehörigen Wiki Infos dazu.
Aber auf jeden Fall: Viel Erfolg !!
Michael W.
JNieder:
Respekt ins WML !!!!!!!!!!!!!
:)
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