Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Kinderstube

Bergmammutbäume im Wald auspflanzen?

<< < (16/22) > >>

Waldläufer:
Hallo Tuff,
ich hatte ja schon ausgeführt, daß brauchbares Astmaterial vor Ort sein muß.
Herankarren ist natürlich zu beschwerlich. Also bei Küstenmammutbaum mit dem ich
mich vorzugsweise beschäftige, aber auch bei Gm genügen sowieso 2-3 dünnere Pfähle
idealerweise kesseldruckimprägniert. Oft findet man solche auch als Abfall.
Man kann sie auch als Naturholz aus dickeren Ästen schneiden - dann muß man sie eben
gelegentlich ersetzen oder ergänzen. Meist wuchert am unteren Stamm höheres Unkraut mit der
Zeit und das hält auch das Verfegen ab.
Ein Foto zu Schutz mit Reisig habe ich gerade nicht. Das mache ich abweichend eher z.B. bei jungen
Weißtannen. Die sind standfest und man kann einige gut verzweigte Äste mit dem dicken Ende nach unten
möglichst verkeilend anlehnen. Dies verwirrt das Wild meist und die Tannen werden ignoriert.

                                           Viele Grüße             Bernt

Tuff:
Ebenfalls zum Thema 'Bäume im Wald auspflanzen' gehört die Pflege, nämlich das Problem der Konkurrenz durch Stauden, Brombeeren u.a., sowie das Problem der Wasserbeschaffung und Verteilung, wenn man (wenigstens zur Pflanzung und über den ersten Sommer) Angießen muß.

Remi hat in Burgsalach eine Methode ausprobiert welche beide Probleme gleichzeitig angeht: Durch die 'Pflanzscheibe' aus Pappe wird einerseits die Vegetation in Schach gehalten, andererseits die Verdunstung minimiert. Außerdem berichtert er über eine Reduzierung des Pilzbefalles welcher sich bei Staunässe im dichten Gestrüpp schnell einstellt.

Diese Methode funktioniert nicht immer gleich gut, ich hatte zB. die Bedenken daß in trockenen Sommern geringe Niederschläge nicht mehr durchdringen (d.h., es kann darunter zu trocken werden), und auch Mäuse (aller Arten) können diese Scheiben als Nest herrichten und dann in Hungerzeiten (Frostwinter) genau diesen Baum anfressen.

Im entlegenen Wald, und ohne spezielle Technisierung bzw. einfach bei Zeitmangel für die Pflege, dürften die Vorteile des Verfahrens aber die Nachteile aufwiegen.

Tuff:
Obwohl ein Wildzaun nach reiner forstlicher Lehre nur maximal 5 Jahre steht, ist meine Erfahrung als Züchter anders: Da ich jahrelang immer wieder nachpflanze, muß ein Zaun mindestens 10 Jahre halten, eher sogar 15. Das bedeutet, alle Pfähle und Scheren müssen irgendwann ausgewechselt werden.

Ich habe schon viele Wildzaun-Varianten gesehen und welche gewählt wird hängt oft auch sehr von bereits vorhandenen Materialien ab (Pfähle, Stangen, Latten...). In der Regel werden aber soviele Scheren wie möglich angestrebt, weil sie wesentlich weniger aufwendig anzubringen sind.

Für den Bau von Scheren, die ausgewechselt werden, habe ich ein eigenes Verfahren entwickelt. (Leider habe ich grade kein Foto.) Man braucht einen Akkubohrer und stabilen dicken Draht (3 mm). Von dem Draht kneift man (vorzugsweise zuhause mit dem Bolzenschneider) kurze Abschnitte ab, die Länge ist 2 x Dicke der Stangen plus ca. 16 cm. Jeder Draht wird im Schraubstock an einem Ende rechtwinklig abgebogen, etwa auf 8 cm, das soll ein 'Griff' sein, entscheidend ist also die persönliche Handgröße / Handlichkeit.

Mit dem Bohrer durchbohrt man die 2 Stangen / Latten einer Schere an der richtigten Stelle. Dann steckt man ein Drahtstück durch beide hindurch (hierbei ist der abgewinkelte Griff besonders vorteilhaft) bis der 'Griff' direkt anliegt. Am anderen Ende wird das herausragende Stück Draht ebenfalls abgebogen.

Diese Art von Schere hat zwei Vorteile: Erstens, kein müssiges Hämmern von Nägeln. Zweitens, ein Austausch ist extrem einfach, weil der Draht sofort wiederverwendet wird, braucht man diesmal nur den Akkubohrer. So kann man vor Ort aus 'Durchforstungsmaterial' (etwa zu dicht angesamte Begleitbaumarten) gleich wieder Scheren herstellen. Das Tragen eines Akkubohrers als einziges Werkzeug (neben der Handsäge zum Herstellen der Stangen) ist ein geringer Aufwand.

Steffen:
Bei uns in der Gegend sind leider die Schwarzwildbestände in den letzten jahren förmlich explodiert. Deshalb ist man davon abgekommen großflächig Zäune zu bauen, denn die Schwarzkittel drücken den Zaun vom Boden hoch und legen regelgerechte Tunnelsystem in den Dickungen an. Die Rehe sind natürlich so schlau und benutzen diese Einfallstore ebenfalls.

Ein Zaun ist nur eine Alternative, wenn man relativ viel zeit für die Zaunpflege und regelmäßige Kontrollgänge hat. Es reicht eine Lücke (auch durch umgestürzte Bäume und Äste) und ein Zeitfenster von ein paar Tagen und man hat Rehwild im Zaun, das sich natürlich sofort die Leckerbissen heraussucht oder aber der Bock verfegt gerade die Exoten.

Recht zufrieden stellende Erfahrungen habe ich in den letzten jahren mit Einzelschutz gemacht.

Anfangs bestehend aus 3 verzinkten Zaunpfosten-Eisenstangen (2 m lang, mit Aufhängeklammer/-haken) und einem Zaunabschnitt (1.60 hoch) von 2-3 Metern, relativ aufwendig, da 3 Pfosten gesetzt werden müssen, aber der Baum hat auch mehr Platz.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen nur noch eine Stange zu setzen und dazu ca. 1 1/2 m Hasendraht 1 m hoch - einfach an der Stange festgebunden - reicht bis jetzt völlig, zumindest beim BM, da hier meist eh nur vor fegen geschützt werden muß.

Vorteile bei den Eisenstangen sind, dass sie ewig halten und mehrfach wieder verwendet werden können. Anfangs natürlich relativ teuer....

Bernhard:

--- Zitat von: Tuff am 16-März-2014, 00:13 --- in Burgholz eine Methode ausprobiert ...

--- Ende Zitat ---
  ??? ???

Micha, Du meinst wohl in BURGSALACH !?
Nicht, daß es bei einigen Lesern zu Mißverständnissen kommt, obwohl die meisten ja wissen, was gemeint ist.

Hinweisender Gruß,

Berni

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln