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Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Waldläufer:
weiter gehts
-Magnolienarten mögen optisch nett aussehen bringen aber im Bestandesinnern nichts, im Spasswald am Rand okay
-Liquidambar ist hiesig kein Waldbaum s. w. Magnolie
-Quercus prinzipiell geeignet
-Taiwanea in ganz milden Parkanlagen, hat hier nichts verloren
-Cryptomeria wächst anfangs schneller als die Douglasie stagniert aber schnell ab ca.15m, ungeeignet
Grundsätzlich sollte man die 3 Mammutbaumarten nicht durcheinanderbringen, da sie verschiedene Vegetationsformen repräsentieren u. ein Waldbild Ausdruck
eines Standortes sein sollte. Auch wenn es möglich ist Arten aus verschiedenen Erdteilen zu kombinieren sollten diese eine gleiche Standortsbotschaft
vermitteln. Dies sollte auch für den Spasswald gelten.
Daß Sequ. sempervirens schattenverträglich ist stimmt nur äußerst bedingt. Nahestehende Altholzränder führen oft zu Krumm- u. Zwieselwuchs u. erhöhter
Schneedruckanfälligkeit. Auf Überstand reagiert sie mit Wuchsstockung- kann im Wurzelgeflecht nicht gedeihen.
Auf hiesigen Standorten wächst Sequ. semp. anfangs zwar schneller als der Bergmammutb., dieser hat aber später höheres Wuchspotential da besser an trockenereLuft angepasst. Das heißt Höhen um 50m wie der Gebirgsm. werden wohl nicht erreicht werden.
Viele Grüsse Bernt
Xenomorph:
Hallo Bernt,
interessant was du da schreibst! Ich fasse mal zusammen.
Einig sind wir uns, dass folgende Arten geeignet sein dürften:
- Pinus sylvestris
- Larix decidua
- Calocedrus decurrens
- Quercus robur
Folgende Arten scheinen Geschmackssache zu sein, passen aber ökologisch ebenfalls gut:
- Chamaecyparis lawsoniana
- Thuja plicata
(Ich persönlich störe mich nicht an der "Friedhofsatmosphäre" und würde diese Arten dazupflanzen 8))
Bei den anderen möchte ich noch mal genauer nachfragen:
--- Zitat ---Abies concolor ist im Wald nicht dauerhaft sehr hallimaschempfindlich
--- Ende Zitat ---
Wurde die Koloradotanne denn auch schon in offeneren, bergigen Lagen versuchsweise angebaut bzw. an Standorten mit geringerer Luftfeuchte? Wenn sie sich tatsächlich nirgends bewährt hat muss man das natürlich akzeptieren.
--- Zitat ---Cedrus libani wirkt zu fremdartig u. ist als Waldbaum eher ungeeignet wohl selber hohe Lichtansprüche
--- Ende Zitat ---
Fremdartig stört mich nicht. Ungeeignet hätte ich spontan auch gesagt, habe aber die Libanonzeder selbst schon als Waldbaum gesehen und war sehr positiv überrascht. Wächst extrem geradschäftig und machte keinen kränkelnden Eindruck trotz sehr mittelprächtiger Lichtverhältnisse.
--- Zitat ---Taxus macht nur in der Randpflanzung Sinn
--- Ende Zitat ---
Okay, oder auf Lichtungen.
--- Zitat ---Araucaria ist viel zu langsamwüchsig u. lichtbedürtig u. fremdartig um hier Berücksichtigung zu finden.
--- Ende Zitat ---
Fremdartig stimmt schon, stört mich aber nicht, im Gegenteil. ;) Mit dem Rest hast du sicher Recht. Bleibt aber immer noch die Möglichkeit der Randpflanzung am "Spaßwald".
Im Hinterkopf behalten sollte man auch noch die Tatsache, dass Araucaria araucana wie der BM an Feuer angepasst ist, wenn auch vielleicht nicht so gut. Also nicht gänzlich unpassend.
--- Zitat ---Gingko ist kein Waldbaum hat hier nichts verloren
--- Ende Zitat ---
Kann gut sein dass du Recht hast. Könntest du es trotzdem genauer begründen?
--- Zitat ---Liquidambar ist hiesig kein Waldbaum
--- Ende Zitat ---
Hier das Selbe. Wurde es denn jemals schon versucht?
--- Zitat ---Lirodendron startet zu schnell zu große Konkurrenz
--- Ende Zitat ---
Okay, da muss ich passen, glaube es dir aber. Im Spaßwald evtl. trotzdem mit Verzögerung pflanzbar?
Zu den übrigen vorgeschlagenen Arten kann ich nichts sagen, keine Ahnung... :-[
Urzeitliche Grüße, Clemens
Waldläufer:
Hallo Clemens,
ich hoffe es wird mir nicht allzu übel genommen, wenn ich teilweise etwas harsch zur Sache gehe. Ich versuche immer schnell die Sache auf den Punkt zu
bekommen, wenns auch gelegentlich nach Besserwisserei aussieht. Aber der Mitleser kann sich ja seine eigene Meinung bilden.
Wichtiger ais die Artenwahl ist, daß man das Grundprinzip verstanden hat, welches lauter: Bei einer forstlichen Pflanzung die Mammutbäume beinhaltet,
steht dieser im Mittelpunkt u. die anderen Arten müssen sich nach dessen Bedürfnissen richten. Hier bringt die Beschränkung auf wenige erprobte Arten deren Wuchverläufe man kennen sollte Planungssicherheit. Je mehr Arten vor allem unerprobte, desto unmöglicher ist es die verschiedenen Wuchsverläufe unter einen Hut zu bekommen. Außerdem bin ich der Meinung, daß das zu erschaffende Waldbild eimem Waldbesucher mit durchschn. Geschmack noch gefallen sollte, weil man sonst eigentlich am Ziel vorbeigeschossen ist. Da der Holzwert sowieso sehr beschränkt ist sehe ich die Verwendung hauptsächlich im stadtnahen Erholungswald.
Abies concolor wurde schon erprobt mit negativem Ergebnis. Nach passablem Start läßt sie schnell nach. Sie ist der Konkurrenz anderer Arten nicht gewachsen u. kann sich aufgrund von Lichtmangel im Zwischenstand nicht halten. Auch ihre Übergangsform Abies concolor Lowiana ist sehr hallimaschempfindlich u. benötigt sandigen Lehm.
Thuja plicata ist anfangs recht schnellwüchsig neigt aber im Zwischenstand zu Schneebruch - besser Chemaecyp.
Fortsetzung folgt
Waldläufer:
Weiter gehts
Zeder ist weitgenend unerprobt. Pasen zwar in Parkanlagen sehr gut zussammen aber im Wald problemmatisch. Um die Zeder müsste eigentlich auf trocken heißen Standorten ein eigener Waldtyp geschaffen werden.
Die Araucarie kann hier an ihre Leistungen in Südamerika nicht anknüpfen u. daher keine waldbauliche Funktion übernehmen.
Zum Schluß würde ich nochmals davon abraten sich bei hiesigen Anbauten auf Feuerregime zu konzentrieren. Diese sind hier wohl nichtr durchführbar noch funktionsfähig. Entsprechende Erörterungen gabs ja schon.
Das Holz des Gebirgsmammutbaumes soll bis Alter 80 der Küstensequoia ebenbürtig sein dann wirds eher unbrauchbar wie auch schon einige andere im Forum bestätigten. Wer also jahrhundertealte Bäume will muß sich auf den dekorativen Status beschränken.
viele Grüsse Bernt
Bernhard:
Hallo liebe Diskutanten und Baumaufzähler, ::)
es ist schon hochinteressant, wie jeder seine eigene Liste seiner favorisierten Baumarten, welche zum Mammutbaum passen sollten oder nicht, hier aufführt. :D
Entscheidend ist der Ort des Geschehens und die klimatischen Verhältnisse vor Ort.
Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob eine Baumart "passt" oder nicht. Eine Lärche z.B. kann am Hang eine wertvolle Ergänzung zum Bergmammut sein, im Flachland hingegen zu stark konkurrierend sein, u.s.w., u.s.w., .....
Ich habe eine relativ kleine Fläche (3000m²) mit ca. 50 verschiedenen Baum- und Straucharten gepflanzt, da ich Vielfalt mag.
Das Wort "Spaßwald" finde ich bescheuert aber viele von Euch würden das so nennen.
OK, ich habe Spaß im (meinen) Wald.
Zu diesem Beispiel:
--- Zitat von: Waldläufer am 23-Januar-2010, 21:50 ----Lirodendron startet zu schnell zu große Konkurrenz
--- Ende Zitat ---
kann ich sagen, daß ich Laubbäume im Allgemeinen als Begleitbaumarten bevorzuge, da ich sie über Jahre hinweg durch Schnitt in "Schach" halten kann, bis sie keine Gefahr mehr für den Riesenmammutbaum mehr darstellen.
Mit Tannen oder Thujas ist das nicht so leicht möglich. Außerdem bilden Laubbäume einen einen schönen Kontrast zum dunklen Grün der Mammutbäume.
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