Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Begleitbaumarten für den Bergmammutbaum im Waldbau
Xenomorph:
Moin zusammen,
im Rahmen von Pflanzungen des Bergmammuts im Wald wurden ja schon öfters mögliche bzw. sinnvolle Begleitbaumarten diskutiert. Ich denke das Thema ist es wert, in einem eigenen Thread zusammengefaßt zu werden.
Zu unterscheiden wären sicher mögliche Waldgesellschaften, die auf wirtschaftlichen Ertrag ausgerichtet sind und solche, die eher der Esthetik bzw. einem Hobby dienen (wobei man sagen muss dass viele der eher exotischen Baumarten sehr wertvolles Holz liefern):
Will man einen reinen Nutzwald, muss man wie ich denke nur darauf achten, dass die Begleitbäume dem BM keine zu starke Konkurrenz machen. Vieles läßt sich dabei aber durch entsprechende Pflegemaßnahmen ausgleichen. Wenn man hingegen eine Waldgesellschaft dauerhaft etablieren und zumindest teilweise sich selbst überlassen will, dürften die Ansprüche an eine ökologisch sinnvolle Wahl von Begleitbaumarten weit höher sein, weil ein solcher Wald nur stabil bleibt, wenn die einzelnen Arten ökologisch zusammenpassen.
Sicher werden hier wie immer die Meinungen auseinander gehen ;D. Ich stelle gern klar dass ich kein studierter Forstbotaniker bin und sich mein Wissen hauptsächlich auf den BM beschränkt. Meine ganz persönliche Liste möchte ich euch trotzdem nicht vorenthalten. Sie beruht teils auf eigenen Ideen, teils auch auf Rat von anderen, versierteren Personen:
- Sequoiadendron giganteum (Bergmammutbaum)
- Calocedrus decurrens (Weihrauchzeder)
- Abies concolor (Koloradotanne)
- Pinus sylvestris (Waldkiefer)
- Larix decidua (europ. Lärche)
- Chamaecyparis lawsoniana (Lawson's Scheinzypresse)
- Thuja plicata (Riesenlebensbaum)
- Cedrus libani (Libanonzeder/Atlaszeder)
- Taxus baccata (Eibe)
- Quercus robur (Stiel-Eiche)
- Araucaria araucana (chilenische Auraukarie)
- Ginkgo biloba (Ginkgo)
- Liriodendron tulipifera (Tulpenbaum)
- Liquidambar styraciflua (amerikanischer Amberbaum)
An feuchteren Standorten auch noch:
- Metasequoia glyptostroboides (Urweltmammutbaum)
- Taxodium distichum (Sumpfzypresse)
Was ich nicht für empfehlenswert halte ist, BM und KM zusammenzupflanzen: Dort wo der KM gut gedeiht, wird er den BM binnen weniger Generationen verdrängen. Und dort wo der BM besser klar kommt, dürfte der KM keine Chance haben. Inzwischen würde ich auch keine Douglasien mehr als Begleitbäume für den BM empfehlen, weil sie eine zu starke Konkurrenz darstellen und in einem evtl. gegebenen Feuerregime keinen Bestand hätten. Das selbe gilt für Buchen.
Urzeitliche Grüße, Clemens
Waldläufer:
Hallo Clemens,
freue mich daß du das Thema Begleitarten noch mal aufgreifst. Habe vorher auf die thematisch gleichlautente Frage von Steffen unter
Postbauer Mammutbaumpflanzung geantwortet. Vielleicht ist es möglich diese Antwort auch hier noch mal reinzukopieren.
V.Gr. Bernt
Steffen:
Bernts Post aus dem Thread http://mbreg.de/forum/index.php?topic=3670.0
Wer den Platz hat auf größerer Fäche im Wald sinngemaß wie das heimatliche Vorkommen den Mammutbaum darzustellen, also keinen Reinbestand, muß die Hierachie wie sie im Heimatgebiet zu finden ist auf hier übertragen. Da der Mammutbaum hier wohl nur Höhen von 35 - 45m erreicht sind nur Begleitholzarten geeignet die ihn in der Endhöhe nicht bedrängen und anfangs langsam wachsen u. durch menschliche Hilfe in Schach gehalten werden können. Für dieses Szenario kommen eigentlich nur Standorte besten Wachstums in Betracht die schon ausgiebig beschrieben wurden.
Idealerweise sollte man die heimischen Begleitarten abbilden.
Dies wäre auf hiesige Bedingungen übertragen ein oder zwei Tannenarten, eine Kiefernart.
Evtl. wenn der Standort es hergibt einige Weihrauchzedern. Geeignet sind Nordmannstanne, Weißtanne auf bestem Standort einige Nobilistannen.
Beste Kiefernwahl ist Pinus sylvestris muß aber weit genug weg evtl. nordseits gesetzt werden. Wer Laubhölzer will sollte nur langsemer startende nehmen
Buche, Linde. Hainbuche an sich geeignet startet jedoch oft zu schnell. Evtl. wie auch Zinnauer u.andere schon vorgeschlagen haben erst später pflanzen.
Dies ist jetzt nur ein grobes Schema, Details müssen auf die Öitlichkeit abgestimmt werden.
Bernhard:
Moin Clemens,
danke für die Threaderöffnung (hatte das auch vor .... ;) ), und die Liste der Begleitbaumarten. Allerdings halte ich die extrem lichthungrige und schnellwachsende Larix decidua (europ. Lärche) für nicht geeignet.
Ebenso würde ich den Amberbaum in den Bereich der feuchten Standorte zuordnen. Immerhin teilt er sich mit der Sumpfzypresse in Louisiana und Mississippi riesige Areale.
Hierzu:
--- Zitat von: Xenomorph am 23-Januar-2010, 02:46 ---
Was ich nicht für empfehlenswert halte ist, BM und KM zusammenzupflanzen: Dort wo der KM gut gedeiht, wird er den BM binnen weniger Generationen verdrängen. Und dort wo der BM besser klar kommt, dürfte der KM keine Chance haben........
--- Ende Zitat ---
muß ich etwas widersprechen.
Der schattenverträgliche KM kann sehr wohl im Schatten der lichtbedürftigen BM gedeihen. Natürlich um Jahre später hinzugepflanzt.
Dadurch erhält er den dringend gebrauchten Schutz in seiner Jugend um sich abzuhärten. Ich will ihn jetzt nicht als Unterholz bezeichnen, aber im Grunde genommen ist er es, wenigstens vorrübergehend.
Dadurch bekommen die BM einen genügenden Vorsprung. Natürlich alles unter Berücksichtigung des Pflanzabstandes .............. ::)
Waldbaulicher Gruß
Berni
Michael D.:
Hallo,Clemens !
Ich persönlich würde ( auch aus gärtnerischer Sicht ) noch :
- Taiwania cryptomerioides ( Taiwanie )
- Pinus ponderosa ( Gelb - oder Ponderosa-Kiefer ) - kommt in Kalifornien ja auch teilweise mit den BM´s zusammen vor
- Acer macrophyllum ( Großblatt - Ahorn )
- Acer saccharum ( Zucker-Ahorn )
- Magnolia kobus ( Kobushi - Magnolie ) und
- Magnolia hypoleuca/obovata ( um Farbe in das Waldstück zu bringen )
und in feuchteren Bereichen noch
- Abies grandis ( Küsten-Tanne )
dazu pflanzen.Leider halt Alles nur hypothetisch :(...
Gärtnerische Grüße ! Michael
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