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Der Küstenmammutbaum im Waldbau

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Tuff:

--- Zitat von: Hauke am 13-Dezember-2020, 18:36 ---580 seit Jahresbeginn.
--- Ende Zitat ---

Ui ui ... das ist in der Tat wenig. Meine Wäldchen sind im regenreichsten Gebiet von NRW, momentan knapp unter 1500 mm ... dieser Herbst + Winter war aber auch extrem regnerisch. Dafür haben wir hier regelmässig schlimme Frühjahrs+Sommerdürre.

Wenn so wenig bei Dir normal ist dann würde ich sehr gezielt auf eine dürretolerante Baumartenmischung setzen, und nur vereinzelt KM einbauen. Denn wenn die mal groß sind, also hoffentlich sehr groß, werden sie (Nadeltanken hin oder her) trotzdem einiges an Wasser brauchen und nicht allzuviel Konkurrenz mögen. Daher sollte die Mischung vielleicht eher aus lichten Laubbäumen bestehen (nicht Roteichen oder Buchen) welche insgesamt weniger Konkurrezn darstellen.
Also nicht Thuja, Douglasie, oder andere nordamerikanische Tannen die selber riesig werden.

Da ich nicht weiß wo Dein Wäldchen liegen wird (Boden, Klima, Lage) kann ich auch nicht mehr dazu sagen.

Tuff:
Zur Dürretoleranz von Redwoods, und der Rolle des Nebels (fog):

[]  Todd Dawson, UC Berkely

   https://nature.berkeley.edu/news/2010/12/clearing-and-present-danger-fog-nourishes-california-redwoods-declining

"Redwoods are the first trees found to move water in both directions, though others have been identified."
Spock würde sagen: "Faszinierend ...!"

Der zweite wichtige Effekt ist daß die riesigen hohen Baumkronen die Nebel 'filtern' und eine Menge Kondenswasser tropft herab. Anscheinend kann es von der Menge her den Boden bis zu 35 cm tief durchtränken, was schon mal eine Hausnummer ist - für Sämlinge und Bodenpflanzen auf jeden Fall tief genug !

[]  Podcast, falls wer US Kauderwelsch mag ...  http://www.sciencefriday.com/segments/the-fog-and-the-redwood


[]  Richard Campbell und Dr. Anthony Ambrose  (2013): The Seedling-Drought Experiment and Its Surprising Result

Kurze Zusammenfassung, bitte beachten: Es geht NUR um Sämlinge !

* Keimlinge / Sämlinge von Giant Sequoia zeigten eine bessere Dürretoleranz als Redwood-Keimlinge / Sämlinge

* G.S. Sämlinge bilden eine längere, tiefere Fadenwurzel aus (eine "Pfahlwurzel" gibt es in diesem Stadium wohl nicht) als die Redwoods

Das kann nicht überraschen. BM Keimlinge müssen so schnell wie möglich in die Tiefe vordringen denn sie sind der Sommersonne - nach einem Feuer - gnadenlos ohne Beschattung ausgeliefert.

*  Entlang der 400 km langen Nord-Süd-Achse der Verbreitung der Redwoods, gibt es KEINE Unterschiede in der Dürretoleranz.

Im text wird angeführt, daß das Klima an der gesamten Westküste (paleo-)historisch großen Schwankungen unterworfen war. Die Wälder Kaliforniens haben sich daher viel eher an solche großen Schwankungen anpassen müssen, als auf konstante Bedingungen - und zwar im Norden genauso wie im Süden. Ferner sind Bedingungen trotz der geografischen Bedingungen doch eher ähnlich, da generell die Feuchte (ob Nebel oder Regen) vom Meer her einströmt, und die Topografie fast identisch ist.

*  Sämlinge beider Arten (KM und BM) haben eine große Widerstandskraft, brechen aber dann ganz plötzlich komplett zusammen. Sie zeigen also nicht erstmal Symptome als 'Warnung'. Das ist für die Klimawissenschaft und den Naturschutz ein Problem, denn wir wissen immer noch nicht wann und wo die Naturverjüngung riesiger Waldgebiete ganz plötzlich absterben könnte.

*  Der KM-Anbau in Neuseeland legt nahe, daß es nicht unbedingt auf den Nebel als solchen ankommt, sondern daß eine gleichmässige ununterbrochene Niederschlagsverteilung über die Wachstumsperiode (idealerweise das ganze Jahr) der entscheidende Faktor ist - auch wenns in der Summe dann nicht allzuviel ist !



[]  Laura Lalemand (2018): Restoration and tree drought resistance in coast redwood-Douglas-fir forests at Redwood National Park, California

 https://digitalcommons.humboldt.edu/etd/121/  (PDF Download)
 

Bernhard:

--- Zitat von: Tuff am 13-Dezember-2020, 22:21 ---
Berni, das klingt spannend ! Wäre es möglich mir diesen Film irgendwie zukommen zu lassen ?

--- Ende Zitat ---

Micha , ich werde sie demnächst mal aus meinem Archiv rauswühlen, kopieren und dir zuschicken.

Tuff:
Super, danke ! *freu*

Ist natürlich nicht eilig - irgendwann nächstes Jahr genügt :D

Obwohl, iss ja grad mal wieder Lockdown. Da hat man ja auf einmal wieder Zeit für alles mögliche.

Andreas Roth:
Ic
--- Zitat von: Tuff am 13-Dezember-2020, 22:39 ---
--- Zitat von: Hauke am 13-Dezember-2020, 18:36 ---580 seit Jahresbeginn.
--- Ende Zitat ---

Ui ui ... das ist in der Tat wenig. Meine Wäldchen sind im regenreichsten Gebiet von NRW, momentan knapp unter 1500 mm ... dieser Herbst + Winter war aber auch extrem regnerisch. Dafür haben wir hier regelmässig schlimme Frühjahrs+Sommerdürre.

--- Ende Zitat ---

Ich wäre froh, wenn hier 580 Liter gefallen wären. Seit Jahresbeginn gab es hier 415 mm Niederschlag, davon alleine 100 mm im Februar. Im April gab es praktisch keinen Regen, und zwischen Mitte Juni und Mitte September sind insgesamt weniger als 50 mm gefallen. Auch der November war mit 15 mm wieder sehr dürftig. Im Moment ist der Garten zumindest oberflächlich zwar wieder recht feucht, aber in der Tiefe fehlt sicher noch jede Menge Wasser...

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