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Der Küstenmammutbaum im Waldbau

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Bergbauer:
Tach,

mein Nachbar, ein Bauer, hat zu meinen Kindeszeiten Fichten extrem eng gepflanzt, teils mit 1 Meter Abstand. Da ich jeden Tag daran vorbei gegenagen bin und auch später dieses Stück beobachten konnte, kann ich berichten das der Ertrag (und um den geht es) extrem hoch war und es kaum ausfälle gab.
Ok, er hat dieses Bäume nach ca. 25 Jahren zu Zaunstangen verarbeitet. War ideal, den Äste hatte die Bäume nur noch ganz oben.

Leider hatte ich bislag mit KM im Wald kein Glück. Vermutlich hatte ich bisher die falschen Samen und aus den Stecklingen ist leider nichts geworden.

Gruß, Herbert

Kiefernspezi:
Hallo,

also zum Thema Dichtstand schreibt das "Lexikon der Nadelbäume":

"Sowohl als Einzelbaum wie als Bestand ist S. sempervirens wohl die eindrucksvollste aller unserer Baumarten.
Das beruht nicht nur auf den erstaunlichen Abmaßen mit Höhen bis zu 120 m, Stammdurchmessern von 6 m und Holzvorräten über 12.000 m³/ha. Es gilt auch für das durch den extremen Dichtstand der astfreien, säulenförmigen Stämme geprägte, tief beeindruckende Bestandesbild."

Wenn nicht durch persönliche Anschauung, so kann man sich doch durch viele Fotos von der Richtigkeit dieser Aussagen überzeugen. Natürlich muss man von Baumart zu Baumart unterscheiden. Bei einigen Lichtbaumarten würde ein Dichtstand nicht funktionieren wie etwa bei Pinus sabiniana.
Aber beim KM sieht es anders aus. Hier schreibt das Lexikon: "S. sempervirens ist eine Schattbaumart, die auf Lichtstellung oder auf Beseitigung des Seitendrucks miz Lichtungszuwachs reagiert. Unterdrückte Exemplare können Jahrhunderte lang im starken Schatten vegetieren."

Damit sollte wohl alles Wichtige diesbezüglich zu der Art gesagt sein. Die höchsten Bäume der Welt sind in diesen Dichtständen zu finden. Man darf auch nicht vergessen, dass die Kronen in einem solchen Verband sich gegenseitig Schutz geben.

Viele Grüße



Viele Grüße

denniz:
Hallo--
Laut Heft 19 der Schriftenreihe der Landesforstverwaltung NRW, gibt es keine Probleme
mit Sequoia sempervirens im Waldbau.
Zitat:
"Bei der mittlerweile fast vierzigjährigen Anbauerfahrungen mit dieser Baumart in Burgholz haben sich bisher
keinerlei Anzeichen für Schädlichsbefall oder andere Gefährdungen ergeben. Gegen Hallimaschbefall scheint sie
ausgesprochen widerstandsfähig zu sein. Es gibt weder Probleme durch Schnee noch durch Wind; selbst
Frost hat ihr bisher nichts anhaben können. Es wurden Temperaturen von minus 23° C und ein extremer
Temperatursturz von 35 Grad innerhalb eines Tages ohne Schäden überstanden,..."

Mir scheint einzig und allein die Herkunft des Saatgutes/Stecklingsmaterial von Wichtigkeit zu sein.
Das Burgholz liegt halt an der Grenze von 8 zu 7b (Winterhärtezone) ,von dort könnten weitere
Selektionen einen erfolgreichen Anbau in der Zone 7 bedeuten.
Da sind die Forstleute doch bestimmt schon am Ball, das Holz soll ja sehr wertvoll sein.

Für mich als Hobbygärtner in 7b sind Sequoien die auch Temperaturen bis -27°überleben
interessant. Eine Waldbauliche Motivation habe ich da nicht, und extreme Standorte sind
mit Sicherheit auch nicht besonders ertragreich.

Sehr gespannt bin ich über die Ergebnisse die vielleicht in ein par Jahren vorliegen, über
die Versuchsfläche von der Chris berichtete , die hier in der Nähe von Soest liegen soll.

immergrünen gruss

steffen129:
Hallo

ich versuchs mit rund 120 Stück aus Oregon und Kronberg in meiner 6 b -6a.
im vergangenen winter hat mein 1. exemplar in freiheitgut überlebt. als 2 jähriger mit rund 1m höhe hat er nur 20 cm eingebüßt. und steht heute super da. den letzte winter hätte er gar nicht überleben dürfen es gab -20C° keien Schnee und nur sonne dabei und das über mehrere Wochen. also alles was ein KM nicht mag oder vertragen soll!!

also dann weitere 20 in  freiheit gelassen. sehen immer noch super aus gut es waren erst -4C° tiefsttemperatur.
selbst meine Keulenlielie steht noch im freien, neuer Rekord das längste draußen war vor 5 Jahren der 23. 12. heute sind wir ja schon später dran und winter nicht in sicht.

Zinnauer:
Hallo Chris, hallo André,

ich weiß, meine Behauptung ist kühn, ich kann euch aber sagen, dass einem bei diesem Thema (Höhenwachstum in Abhängigkeit von der Bestandesdichte) der Augenschein tatsächlich manchen Streich spielt. Und zu Recht fordert ihr Beweise, die ich - zugegeben - nicht aus dem Ärmel schütteln kann.

Ich muss euch aber um ein bisschen um Geduld bitten, da ich über die Feiertage am Land bin und bestenfalls im Internet recherchieren kann, was aber ev. nicht ausreicht. Sobald ich fündig werde, komme ich auf das Thema zurück.

LG
Michael

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