Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Der Küstenmammutbaum im Waldbau
steffen129:
--- Zitat ---Der Forstmensch vom Exotenwald Diedorf hat auch gesagt, dass die Hemlocktanne eher ungeeignet wäre
--- Ende Zitat ---
Die Hemlocktanne hat aber keine Probleme mit der Temperatur, nur mit nassem Schnee, da knickt sie gerne ab.
Wachsen tut die Hervorragend, ist eine Hauptbaumart in Canada, ist dort wie unsere Fichte.
also gut geeignet mittelmäßiges Holz = wie Fichte
Waldläufer:
Hallo,
auch zu alten Themen kann man was schreiben sofern sie interessant scheinen.
Grundsätzlich kann ich dem meisten zustimmen was bereits geschrieben wurde. Insbesondere dem von Zinnauer gesagtem betreffs Frostempfindlichkeit ist nichts
hinzuzufügen. Ebenfalls finde ich es vorerst richtig bewährte Selektionen einzusetzen. Jedoch sollte man schon einige Herkünfte verwenden um das Risiko zu
verteilen. Ungeprüfte Herkünfte wie die vielgenannten "Oregons" am besten eng pflanzen (hoher Ausfall?!) u. mit Selektionen durchstellen.
Gundsätzlich scheint mir hinsichtlich Ansprüchen u. Entwicklung der Redwoods immer noch zuviel Wunschdenken im Spiel.
Das gute Gedeihen in Burgholz/Wuppertal oder am Bodensee ist leider auf andere Gebiete wie bereits richtigerweise erwähnt nicht übertragbar.
Burgholz liegt bereits im ozeanischen Bereich mit wolkigem luftfeuchten Klima u. hat hohe Niederschläge (1150mm). Untergrenze Heimat ca. 900mm jedoch im
Nebelgürtel der je nach Lage 400-1000mm zusätzlich beiträgt. Einen größeren Anbau bei Januardurchschnittstemperatur en unter 0,5°C halte ich nicht für sinnvoll.
Dem Boden ist größte Aufmerksamkeit zu schenken. Schwere tonige Böden sind nicht geeignet genausowenig wie oberflächliche Staunässe.
Der PH kann zwischen 7,5 u. 6 im Unterboden bis 4 reichen. Das Optimum liegt aber klar bei PH 6,5 also schwach sauer, wobei tiefgründige Böden aus Sandstein-
verwitterung u. anderen saureren Gesteinen das geeignete sind. Bodengüte u. nördliche Exposition können niedrigere Niederschläge bis zu einem gewissen
Grad ausgleichen. Ebenso hohe Tau- u. Nebelhäufigkeit.
Waldläufer:
Fortsetzung
Für den Plenterwald wie angesprochen ist Redwood bei uns überhaupt nicht geeignet. Die Redwoods haben auch in der Heimat nur eine beschränkte Schatten-
toleranz. Gelegentlich samen sie sich auf frischen Lagen unter Weichhölzern (z.B. Erlen) an u.versuchen diese zu durchstoßen. Da in der Heimat kaum Schnee
fällt können die dünnen Pflanzen dies öfters schaffen - bei uns würden sie die Schneelast nicht aushalten u. umfallen. Unter ihresgleichen gelingt die Verjüngung
nur auf genügend großen Bestandeslöchern bei langsamem Wuchs. Es ist zu bedenken daß unter unseren schlechteren Bedingungen auch die Schattenfestigkeit
geringer ist. Insgesamt ist der hohe Aufwand in der Jugend für die Stäbung der Pflanzen bei uns wo stärkerer Schneefall zu erwarten ist eine große Erschwernis,
in unzugänglichen oder steinigen Lagen eher undurchführbar. Obwohl Redwood schnell startet erweist er sich insbesondere in weniger optimalen Lagen als
vegetationsdruckempfindlich wie man es bereits von Gebirgsmammutb. her kennt. Ursächlich hierfür sind die schlechteren klimatischen Bedingungen hierzulande.
Das heißt keine zu starkwüchsigen Begleitbaumarten wie z.B. Küstentanne oder Douglasie die insbesondere ihr schnelles Wachstum länger aufrechterhalten können. Hierzulande läßt Redwood aufgrund des Klimas in der Regel bei ca. 25-30m Höhe im Wachstum deutlich nach daher nur Begleitarten mit ähnlicher
Wachstumsrythmik geeignet. Diesbezüglich empfiehlt sich Thuja plicata, eine auch in der Heimat vergesellschaftete Art mit ähnlichem Holz.
Da selbst in den Regionen u. Lagen die noch geeignet erscheinen Versuche fehlen sollten sich Interessierte heranwagen die kleine Pflanzungen starten, sofern
Gelände vorhanden. Nur bei Beachtung der geschilderten Einschränkungen ist dies jedoch erfolgversprechend.
Viele Grüße Bernt
sequotax:
Hallo Bernt,
schön, dass du dieses interessante Thema wieder aufwärmst !!!
Da ich zunehmend mit S.s. liebäugele, habe ich noch ein paar Anmerkungen:
- "Ungeprüfte Herkünfte wie die vielgenannten "Oregons" am besten eng pflanzen (hoher Ausfall?!) u. mit Selektionen durchstellen."
Da gebe ich dir vollkommen Recht!
Nach meiner Information ist die gängigste Selektion ('Martin') allerdings aus verhältnismäßig wenig Ausgangsbäumen (so um die hundert) hervorgegangen (bitte korrigiert mich, falls ich hier falsch liege ! - Wayne ? ;)), d.h. dass ich, wenn ich hundert 'Oregons' gezüchtet habe, vermutlich einen vergleichbaren Baum dabei habe...
Laut Nelis Kools ist - zumindest für holländische Verhältnisse - etwa jeder fünfte KM gut winterhart.
Mein Rat in dieser Richtung:
1. Viele züchten !
2. Über den ersten Winter NICHT im Übermaß vor Frost schützen, um die harten von den weichen trennen zu können !
3. Die besten zusammen und mit genügend Abstand pflanzen (den 'Ausschuss' woandershin und eng).
4. Harte Sorten zusätzlich einbringen.
- "Die Redwoods haben auch in der Heimat nur eine beschränkte Schattentoleranz."
- "Obwohl Redwood schnell startet erweist er sich insbesondere in weniger optimalen Lagen als vegetationsdruckempfindlich wie man es bereits von Gebirgsmammutb. her kennt."
Woher beziehst du diese Informationen ?
Weder im Skript über das Arboretum Burgholz noch aus eigener Erfahrung kann ich das nachvollziehen !!!
- "Da in der Heimat kaum Schnee fällt können die dünnen Pflanzen dies öfters schaffen - bei uns würden sie die Schneelast nicht aushalten u. umfallen."
Das wiederum scheint auch mir das Hauptproblem zu sein !
Allerdings gibt es auch diebezüglich wieder genetische Unterschiede, die man durch Selektion nutzen kann...
An den KM glaubend, :)
Remi
Joachim Maier:
--- Zitat von: sequotax am 28-März-2011, 10:08 ---
- "Da in der Heimat kaum Schnee fällt können die dünnen Pflanzen dies öfters schaffen - bei uns würden sie die Schneelast nicht aushalten u. umfallen."
Das wiederum scheint auch mir das Hauptproblem zu sein !
Allerdings gibt es auch diebezüglich wieder genetische Unterschiede, die man durch Selektion nutzen kann...
An den KM glaubend, :)
Remi
--- Ende Zitat ---
Ich habe einen der dem hellgrünen "Alto ..." ähnelt und seit er seit fünf Jahren im Winter draußen ist, den Schnee gut ab kann und auch den ganzen Winter durchwegs überwiegend grün ist. Nur einzelne Spitzen sind orange. Werde vielleicht die nächsten Tage mal Fotos einstellen.
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