Mammutbäume (öffentlicher Bereich) > Experten- und Fachbeiträge
Der Küstenmammutbaum im Waldbau
Waldläufer:
Hallo Remi,
meine Ansichten u. Erkenntnisse fußen auf Beobachtungen bekannter Versuche aber natürlich auch vorzugsweise meiner eingenen Anbauten im
Unterensinger Staatswald deren älteste Vertreter jetzt 30 Jahre alt sind.
Wie ich erläuterte hängt das Gedeihen der Redwoods entscheident von den vorliegenden Klima- u. Bodenbedingungen ab. Das heißt die Art wird sich unter den
Bedingungen von Burgholz 1150mm Niederschlag sicherlich etwas anders anlassen als in Unterensingen 730mm. Durchschnittlich liegen die Niederschläge bei uns eher im Bereich zwischen 700-800mm. Eine Art die in der Heimat in den besseren Arealen über 1500mm und erhebliche Nebelniederschläge erhält kann natürlich an diesen trockeneren Standorten bei uns keine gleichartige Kampfkraft entwickeln. Es sollte daher nicht erstaunen wenn bei dichtem Stand u. daher harter
Wasserkonkurrenz die Redwood Probleme bekommen, dazumal die Redwoods ihre Transpiration viel schlechter regulieren können als z.B. der Bergmammutb.
Neben gleichhohen Konkurrenten kommen die Redwoods unter durchschn. Bedingungen leicht ins Stocken u. werden überwachsen.
Daher muß das gleiche System verfolgt werden wie ich es beim BM ebenfalls empfehle nämlich vorwüchsige Krone über etwas schwächerer Konkurrenz.
Engstehende Redwoodreinbestände bekommen hierzulande bei durchschn. Bedingungen ebenfalls späterhin Wasserprobleme.
Fortsetzung
Waldläufer:
Sicherlich kann man nur versuchen aus einer größeren Anzahl von Sämlingen geeignete zu selektieren. Grundsätzlich eignen sich für unsere Verhältnisse die
nördlichen Herkünfte wobei allerdings die Frosthärte in weiten nördlichen Arealen ähnlich ist. Innerhalb der Herkünfte ist die Varianz sogar größer als zwischen
ihnen. Das heißt man braucht einfach auch Glück gute Samenbäume zu erwischen. Allerdings sollte man nicht glauben innerhalb weniger Jahre eine brauchbare
Selektion durchführen zu können. Mit einem Zeitrahmen von 10 Jahren muß gerechnet werden. Eine Gewissheit von 1:100 gibt es trotzdem nicht. Es kann besser
laufen oder ein Totalflop. Entscheidend ist natürlich der Standort. Im milden Kaldenkirchen fallen die Ergebnisse besser aus als auf der fränkischen Alb.
Über Jahrzehnte erfolgt eine weitere Akklimisation.
Bezüglich der Schneedruckempfindlichkeit gibt es sicherlich graduelle Unterschiede jedoch läßt sich wohl kaum ein sicherer Baum selektieren da die Art hierfür von
der Natur nicht ausgerüstet wurde. Nach meinen Erfahrungen lassen sich die winterhärteren Vertreter evtl. etwas besser an.
Pflanzen aus Selbstbestäubung neigen zu extremer Schneedruckempfindlichkeit. Daher Aussaat dt. Standbäume nicht zu empfehlen.
Natürlch lassen sich bis unten beastete Solitärpflanzen auf der grünen Wiese dazu besser an als Anbauten im Wald umgeben von Schlagflora wo die Brombeere
bei Schneelast wie Zugseile wirkt.
Viele Grüße Bernt
sequotax:
--- Zitat von: Waldläufer am 28-März-2011, 22:59 ---...meine Ansichten u. Erkenntnisse fußen auf Beobachtungen bekannter Versuche aber natürlich auch vorzugsweise meiner eingenen Anbauten im Unterensinger Staatswald deren älteste Vertreter jetzt 30 Jahre alt sind.
--- Ende Zitat ---
Hallo Bernt,
das hört sich aber sehr spannend an !
Gibt es darüber hier evtl. schon einen Thread ?
ich selbst habe ja bereits etwa 100 KMs ausgepflanzt, die sich bisher (1 - 3 Winter) ganz gut behauptet haben:
- Dürretoleranz: reduziertes Wachstum, Überleben gut
- Schattentoleranz: sehr gut !
- Frosthärte: unterschiedlich, quoad vitam gut
- Schneedruckverhalten: unterschiedlich, eher problematisch
Unterm Strich ein toller Baum, der insbesondere durch seine Schönheit besticht... :)
LG, Remi
JNieder:
Habe zufällig was für die Waldbesitzer gefunden.
Vielleicht interessiert das den einen oder anderen hier ?!
"Der eigene Wald"
"Zeitgemäße Waldwirtschaft"
"Die wichtigsten Forstschädlinge"
Bitte die Buchtitel selbst googlen.
Zurückgepfiffenerunddeshalbeditierteraberfreundlicher Gruss
Jochen
8)
sequotax:
Ich habe gerade mein Areal 1 besucht, um drei Eiben, zwei kleine BMs und einen KM 'Kalte Sophie' zu pflanzen:
Die in der Sonne stehenden KMs 'Oregon' (2009er) sehen grässlich aus - ich hoffe, es werden ein paar überleben... :-X
(Das stützt jetzt einige Aussagen vom Bernt...)
Auf Teufel komm heraus weiter züchtend,
Remi
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