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Der Küstenmammutbaum im Waldbau

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Mick Rodella:
Hallo Clemens,

kleiner Exkurs: ich beziehe mich im folgenden vornehmlich auf die Erfahrungen und Empfehlungen aus dem Arboretum Burgholz. Trotzdem ohne Gewähr!

Mehr Infos: Herbert Dautzenberg. Google = Telefonnummer.

Oder PM an mich mit E-Mail-Adresse = umfangreiches PDF zum Thema.


Aussichten für den Waldbau, (> Holzwert ist bei u.a. bei baumkunde.de nachzusehen):

Abies procera: empfehlenswert aber anspruchsvoll, geeignet für Freiflächen, Spätstarter.

Abies magnifica: nicht zu empfehlen (lichthungrig, pilzanfällig).

Abies concolor: nicht zu empehlen (nur Einzelexemplare im Bestand wüchsig)

Calocedrus decurrens: prinzipiell gut, lichthungrig, Spätstarter. Im Mischbestand eher wenig Chancen, durch den schmalen Wuchs geeignet für hohe Stammzahlhaltung, allerdings auch Neigung zur Zwieselbildung, keine nat. Astreinigung.

Chamaecyparis lawsoniana: tolles Holz, erträgt Schatten, frosthärter als Thuja pl., allerdings extreme Zwieselbildung auf Freiflächen. Keine Erfolgsgarantie.

Larix occidentalis: nicht empfehlenswert, begrenzt wüchsig, sehr lichthungrig und relativ schädlingsanfällig.

Pinus jeffreyi: wenig Erfahrungen, als Parkbaum geeignet.

Tsuga mertensiana: geeignet für Geduldige. Frosthart, schattenresistent, langsamwüchsig. Brauchbar zur Vergesellschaftung (Auflockerung) mit BM.

Tsuga heterophylla: in der Jugend schattenresistent, prinzipiell wüchsig, aber windanfällig, braucht recht hohe Luftfeuchtigkeit.
Pflegeintensiv, schlechte nat. Astreinigung. Deutliche Tendenz zur Naturverjüngung.

Araucaria araucana: besser geeignet als vermutet, recht frosthart, allerdings langsamwüchsig, empfindlich gegen Kaltluftstaulagen. 2 große Bestände in Burgholz (4-5 jährige Pflanzen 1971 und 1983 gesetzt).

LG Micha

P.S.: Alte Lärchen und Arven in Gebirgslagen find ich charaktermäßig kaum zu toppen. Wenn man nicht immer so weit fahren/latschen müsste, um die zu finden...

Xenomorph:
N'Abend Micha,

vielen Dank für die schnelle und umfassende Antwort! Da sind ja doch einige mit ganz guten Aussichten dabei. PM ist raus.


--- Zitat ---P.S.: Alte Lärchen und Arven in Gebirgslagen find ich charaktermäßig kaum zu toppen.
--- Ende Zitat ---

Toll sind die auf jeden Fall! Wurden eigentlich auch Pinus aristata, Pinus longaeva oder Pinus balfouriana jemals in einem europäischen Gebirge angepflanzt?

Mick Rodella:

--- Zitat ---Wurden eigentlich auch Pinus aristata, Pinus longaeva oder Pinus balfouriana jemals in einem europäischen Gebirge angepflanzt?
--- Ende Zitat ---

Jaja, die alten Knochen. Sind kurz nach den Mammuts nach GB exportiert worden. Da gibts bestimmt welche in höheren Lagen in Europa, dürfte aber schwierig sein, Material darüber zu finden. Grannen- und Fuchsschwanz- hab ich vereinzelt schon in BoGas gesehen, Longaeva ist ein Heiligtum, wer da Samen klaut, kriegt sicher was auf die Finger...

Gruß & Gute Nacht!
Micha

Odysseus:
Hi Micha,
Ergänzung zu Tsuga heterophylla:

Hat man ab und zu schon in Flächen von ein paar Hektar versucht. Alle Förster, von denen ich weiß, dass sie das ausprobiert haben, raten ab. (Ich hab auch ein paar Bäume). Reagieren empfindlich auf Trockenheit. Massiver Ausfall 2003. Wo der Boden auch in Trockenzeiten gut wasserversorgt ist, könnte man es probieren.
Wachsen sehr gut, ganz flechten- und moosbehangen, in den Küstennebelwäldern neben Sempervirens.

Grüße
Walter

Joachim Maier:

--- Zitat von: Odysseus am 09-März-2009, 14:07 ---Hi Micha,
Ergänzung zu Tsuga heterophylla:

Hat man ab und zu schon in Flächen von ein paar Hektar versucht. Alle Förster, von denen ich weiß, dass sie das ausprobiert haben, raten ab. (Ich hab auch ein paar Bäume). Reagieren empfindlich auf Trockenheit. Massiver Ausfall 2003. Wo der Boden auch in Trockenzeiten gut wasserversorgt ist, könnte man es probieren.
Wachsen sehr gut, ganz flechten- und moosbehangen, in den Küstennebelwäldern neben Sempervirens.

Grüße
Walter

--- Ende Zitat ---

Der Forstmensch vom Exotenwald Diedorf hat auch gesagt, dass die Hemlocktanne eher ungeeignet wäre.

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