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Der Bergmammutbaum im Waldbau

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Xenomorph:

--- Zitat ---nicht zu vergessen, daß Bäume unterschiedlichsten Alters auch unterschiedliche Bewurzelungstiefen haben
--- Ende Zitat ---

Hallo Berni, daran hatte ich noch gar nicht gedacht, das kommt natürlich noch dazu.  :)


--- Zitat ---die Frage ist noch völlig ungeklärt welche Struktur und welche Abstände eigentlich dafür am besten sind!
--- Ende Zitat ---

Tag Micha, was das betrifft kennst du dich sicher besser aus als ich. Und wie gesagt, probieren geht über studieren, nur dass das im Waldbau eine extrem langwierige Sache und der Klimawandel u.U. schneller ist. Theoretisch müsste man verschiedene Versuchsflächen haben, mit unterschiedlicher Dichte eingestreuter BM's sowie solche mit verschiedenen Anordnungen von BM-Gruppen. Denkbar wären z.B. auch zwei- oder mehrreihige kurze BM-Streifen, die in verschiedenen Winkeln zueinander angeordnet sind, wobei sie sich gegenseitig überlappen, so dass es keine Rolle spielt, aus welcher Richtung der Wind gerade weht.

Das mit dem Lawinen bzw. Murenschutz ist auch eine gute Idee!  ;)


--- Zitat ---Nach neueren Studien ist das Holz von jüngeren BM viel besser als bisher angenommen und z.T.vergleichbar mit KM!:-) Das Holz von alten BM ist aber sehr brüchig und wenig wert...
--- Ende Zitat ---

Hallo Lukas! Das wusste ich noch gar nicht, das Holz des KM zählt ja zu den besten Nutzhölzern überhaupt! Nur schade dass man dann zur Holzerzeugung angebaute BM's nicht sonderlich alt werden lassen würde...  :-\

Bergbauer:
Hallo,

ein schönes Thema. Das war der ursprüngliche Grund weshalb ich mich für Mammuts interessierte. Heute gibt es einige Gründe mehr :)

Vielleicht können wir über eine optimale Zusammenstellung an Bäumen für eine Wald reden? Was passt zum Mammutbaum. Verschiedene Arten Mammuts mischen? Der UM scheint mir sehr robust zu sein, nicht nur weil er im Winter die Nadeln verliert und so weniger Angriffsfläche hat , der BM wohl der gefälligste und eindrucksvollste, der KM vom Holz wertvoller, wobei ich den KM nach Burgholz ebenso faszinierend finde wie den BM.

In einem Film habe ich gesehen das es bereits Versuche zu diesem Thema gab. Nicht die Bäume die am Rand stehen sind die gefährdeten, sondern diejenigen die 20 Meter dahinter stehen. Der Sturm beschreibt vor einer Baumwand eine Kurve die schon vor den Randbäumen ansteigt, dann zu einem guten Teil über die Bäume hinwegfegt um dann 20 Meter weiter im Wald die volle Kraft entfaltet.

Wegen Waldwirtschaft und Nutzung bzw. Abholzung jüngerer Bäume. Das ist nun mal der Sinn und Zweck einer Waldwirtschaft. Wird sie jedoch verantwortungsvoll betrieben so lässt man durchaus schöne und wertvolle Bäume länger stehen. Die Mammuts halte ich, wie zur Zeit die Buche, den Bergahorn und die Lerche besonders oder sogar besser geeignet. Das mögliche Alter der Bäume setzt doch die engen Grenzen. Was nutzt eine Fichte, wenn sie mit 80 Jahren nicht gefällt wird und mit 90 der Borkenkäfer dem Leben ein Ende setzt?

Bei der Gelegenheit stellt sich die Frage wie anfällig bzw. resistent die 3 Mammuts gegen den Borkenkäfer sind?

Waldwirtschaftlich gesehen müsste man die Bäume je nach Art in Grüppchen setzen um sie später gut verwerten zu können. Das widerspricht dann aber dem Vorschlag das Gemischt besser gegen Stürme schützt. Da muss man sihc so einihe Gedanken macht wie man das aufteilt, es gilt ja auch die Geländeformation, Windrichtung und Sonnenzeiten sowie die vorhandene und umliegenden Bäume zu berücksichtigen. Da ist doch eine ziemlich Umfangreiche Planung notwendig. Zur Zeit fehlen auch noch Abnehmer für dieses eher exotischen Sorten. Da ist noch einiges an Pionierarbeit zu bewältigen :)

Gruß, Herbert

Tuff:
Die 3 Mammutbaumarten, um die es hier im Forum hauptsächlich geht (Sequoia, Sequoiadendron, Metasequoia) gehören einer gemeinsamen Familie an, in der sie sich taxonomisch vielleicht auch relativ nahe stehen, und teilen sich eine sehr lange Erdgeschichte. In ihrer 'alten Welt' repräsentierten sie jedoch unterschiedliche Lebensräume. Auch heute noch ist das so, und man muß die räumliche Nähe von Sequoia zu Sequoiadendron in Kalifornien als reinen Zufall begreifen. Nach waldökologischen Kriterien ist es daher nicht sinnvoll, sie gemischt an einem Standort anzupflanzen. Standort im engeren Sinne = Ort gleicher Umweltbedingungen - Am selben Hang unten bzw. oben kann u.U. ein unterschiedlicher Standort sein. In Arboreten und Landschaftsparks haben natürlich andere Kriterien Priorität.

Das gilt in gewisser Weise auch für die forstwirtschaftliche Nutzung. Während Sequoia auch bei längeren Umtriebszeiten gute Holzqualität erwarten lässt, sind Bergmammutbäume nach meinem Kenntnisstand zur Holzproduktion eher ungeeignet - wo sie in Betracht kämen, wäre eine frostharte Sequoiazüchtung praktisch immer die bessere Wahl.  Eine Ausnahme ist die Holzmassenerzeugung etwa zur energetischen Nutzung. Die Qualität als Brennstoff müsste einmal näher untersucht werden. Sequoiadendron-Chips brennen jedenfalls gut, hat mir jemand erzählt der es probiert hat, und bei Weatherspoon steht es auch (wenn ich mich recht erinnere).

Auch Metasequoia würde, so weit ich mit der Erdgeschichte vertraut bin, eher nur zufällig zusammen mit Sequoia auftreten, und so gut wie nie mit Sequoiadendron, auf keinen Fall kann man von einer Lebensgemeinschaft etwa wie in Tannen-Buchen-Wäldern ausgehen. Zur Holznutzung ist Metasequoia wahrscheinlich aufgrund der Spannrückigkeit des Stammes eher ungeeignet. Ich gehe davon aus daß diese Baumart in Europa im Waldbau niemals eine besondere Rolle spielen wird, es sei denn besondere mehr vollholzige Züchtungen würden sich eines Tages im dämmrigen Norden Skandinaviens oder im frostigen Osteuropa bewähren. Vielleicht wird man den eigentlichen Nutzen dieses Holzes auch erst noch entdecken.

Aus diesen Gründen schlage ich vor, waldbauliche Diskussionen der Baumarten getrennt zu halten, und diesen Faden der dem Bergmammutbaum zu lassen. Zum Küstenmammutbaum gibt es hier einen eigenen Faden, und wer mag kann ja auch noch einen für Metasequoia öffnen.

Bernhard:

--- Zitat von: Tuff am 08-Februar-2009, 14:36 --- Nach waldökologischen Kriterien ist es daher nicht sinnvoll, sie gemeinsam an einem Standort anzupflanzen.
--- Ende Zitat ---


Warum eigentlich nicht ?

Ich finde sie würden sich waldbaulich sehr gut ergänzen. Der BM als Lichthungriger würde seine Rolle als Überhälter bekommen, der KM als schattenverträgliche Baumart, im Schutz der BM gut heranwachsen können. Beide Arten ergänzen sich trotz unterschiedlich Ansprüche, oder vielleicht gerade deswegen.

LG
B.

Joe:
Hallo Tuff, also ich werde KM´s entlang von Bachufern, zwischen Erlen, Eschen
und Spitzahorn pflanzen und die BM`s als Waldrandbepflanzung mit Eichen,Lärche,
Wildkirsche, Eßkastanie und auf Hanglagen pflanzen. Finde, diese beiden Baumarten
ergänzen sich ausgezeichnet.
An Herbert: Gut geschrieben. Und. BM´s werden auch vom Thujaborkenkäfer
befallen.
Gruß Joe

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