Remi,
Bei deinen BM im Stadium 2 (Jungbestand) wäre es wichtig, wenn Du Dich möglichst bald entscheiden könntest, wohin die Reise geht.
Willst Du zb. gutes astfreies Stammholz erzeugen, dann solltest Du in der Tat aufasten, denn die 'Astreinigung' mit Birken funktioniert nicht, und die dicht stehenden BM machen sich untereinander zuviel Konkurrenz. Das geht aus vielen Versuchsanbauten hervor - man verschenkt bei den meisten Nadelbaumarten, und erst recht beim lichthungrigen BM, mit extremen Dichtstand einiges an Durchmesser = Holzmasse.
Es ist dann besser Hochzuasten. Damit meine ich, alle paar Jahre Aufasten auf schliesslich 15m astfreien Stamm, oder jedenfalls so hoch die Leiter reicht.
Alternativ wäre die Astreinigung vielleicht mit einer zweiten, underständigen schattentoleranten Begleitbaumart zu erzielen. Für den BM in Deutschland gibt es hierfür m.E. noch kaum Erfahrungen. Vielleicht weiß Chris etwas. Ich kann mir das aber offengestanden selber kaum vorstellen. Das Timing ist hier entscheidend. Mir vorwüchsigen Eiben liesse sich vielleicht was machen. Deine BM haben diesen Orbit aber schon längst verlassen!
Oder Du pflanzt 4 m Eiben-Heister
Möchtest Du hingegen besonders schöne, kräftige, rapide wachsende BM, was tief beastete Bäumen erfordert die sich später zu einem eher parkartigen Waldcharakter entwickeln (welcher in der Sierra Californiens durch die regelmässigen Feuer entsteht, die übrigens auch für die Astreinigung sorgen - sehr praktisch und ganz umsonst!), dann müsstest Du jetzt in der Tat dringend aufräumen. Es wäre sogar schon der Zeitpunkt gekommen, unter den BM zu selektieren und die Winner durch Fällen von Bedrängern freizustellen.
Vorteile dieser Zielsetzung:
* Unkaputtbar
mit anderen Worten, es kann nichts schiefgehen weil es ja ein 'Spaßwald' bleibt.
* Freistellen ist außerdem um Lichtjahre einfacher als beschatten, und Hochasten.
* Du erhältst etliche schöne Birken- und Bergmammutbaumpfähle, die Du lagern kannst für den Zaun von Areal 5 (in spe) !
Du merkst schon, Remi, welche Variante ich favorisiere
Aber Waldbau ist anspruchsvoll, mit wenig erprobten 'Fremdländern' erst recht, und man sollte wissen, was man tut. Wenn sich nach Jahrzehnten herausstellt daß es in die Hose ging, vielleicht nur wegen Dürre und Käfern, ist die Enttäuschung groß. Denn aus einem dicht wachsenden Produktionswald kannst Du nicht mal eben einen abwechslungs- und artenreichen 'Spaßwald' machen.
Amen.