Nun nöchte ich noch schildern wie ich die vorgenannten Substrate zur Einsaat von Sequoiadendron eingesetzt habe. In diesem Fall war das System für den experimentellen Einsatz in einem Sumpfteich mit Durchfluß konzipiert. Hierbei erfolgt durch das durchziehende Wasser zugleich eine Nährstoffzufuhr. Ein Durchströmsystem kann aber besser mittels Becken und Wasserschlauch realisiert werden, mit sehr viel mehr Kontrolle über Wasser und Düngung. Gießen von oben ist dann kaum noch nötig. Bei der Verwendung von Granulaten hätte aber auch Gießen (oder Regen) keine Verdichtung zur Folge.
Verwendete Materialien:
- Mörtelkasten rechteckig, schwarzes Plastik, 90l Volumen, 72x40x30cm Innenrand Oberkante (Wände steil angewinkelt), Preis: ca. 6Eur
Eine gute Belüftung der Wurzeln ist von großer Bedeutung. Daher wurden die Kästen an allen Seiten mit (5-10mm) Luftlöchern versehen, durch die zugleich Wasser einströmen soll. Die Spalten sollten über den maximalen Gießwasserspiegel hinausreichen, um auch dann noch seitliche Luftzufuhr zu gewährleisten. Unten habe ich etwa 5cm als Wasserstauraum lochfrei gelassen.
Durch die Löcher rieselt das Substrat heraus. Wenn man die Kästen öfter bewegen oder eine Füllung lange betreiben will, ist es ratsam ein Flies einzusetzen:
- Wasserdurchlässiges engmaschiges Netz oder Flies, etwa Frostschutzflies, zum Auskleiden gegen Materialverlust durch Luftlöcher
- Vulkan-Granulat, Blähtongranulat
- In geringen Mengen weitere, unten erläuterte Stoffe.
Die Kästen wurden in Schichten aufgefüllt. Jede Schicht hat eine ihrer Tiefe entsprechende Funktion.
Übersicht in natürlicher Reihe:
Auflage ... <1cm
Samenschicht ... <0,5cm
Substrat 3 ... 15cm
Substrat 2 ... 10cm
Substrat 1 ... 5cm
-- Flies --
Funktionen, Von unten nach oben:
Substrat 1: Gewichtsredutkion des Kastens
Vorschlag:
Styroporflocken oder -brösel, leichte Holzkohle,
Blähtonnkugeln 15mm
Substrat 2: Luftversorgung, Wasserversorgung, Durchfluss-Schicht in der Tiefe.
Diese Schicht darf durch Wasser nicht verdichten. Vorschlag: Blähtongranulat (z.B. als Dämm-Schüttung 'Rigips') oder -kugeln, oder ebenfalls vulkanisches Granulat. Achtung: Das Handels-Perlit welches ich sah ist hier zu fein (hoher Staubanteil). Hydrokultur-Blähton-Kugeln sind vermutlich optimal, aber teuer.
Substrat 3: Hauptwurzelraum, Nährstoff-, Regen- und Gießwasserversorgung der jungen Keimlinge
Vorschlag: Vulkanisches Granulat.
Das Substrat dieser Schicht wird mit sterilisierter Mischung aus Ton und Humus zur Verbesserung der Speicherkapazität angereichert. Mineralisches Substrat enthält in der Reinform praktisch keinen Stickstoff ! Keimlinge sind als in besonderem Maße von vorsichtiger Düngung abhängig. Empfohlene Dünger u.a. Kakteendünger, Holzasche, Kaliumkarbonate, Magnesiumkalk. Salzgehalt des vulkanischen Substrates beachten:
Samenschicht (steril!): Feuchtespeicher für Samenkeimung
Vorschlag: Sterile Gartenerde, Torf, oder Humus. Samen in dieser Schicht vollständig (aber sehr dünn) bedecken.
Auflage: Im Freiland damit die Samen durch Regen nicht nach oben schwemmen, sowie als Schutz vor UV-Strahlung.
Vorschlag: Vulkanisches Substrat (Substrat 2) oder andere kleine Steinchen.
Vorgehen in aller Kürze:
Flies gut befestigen (Spanndraht) damit es später bei Wind nicht auf die Keimlinge weht. Substrate einfuellen. Die Samen vor dem Einsähen in Fungizidloesung baden (warmes Wasser - nasse Samen lassen sich aber dann nicht mehr 'streuen'), oder alternativ die aufgelegten Samen mit Fungizid sprühen. Wenn alles fertig ist, sehr vorsichtig Angiessen (Funngizidreste werden dadurch in tiefere Schichten gespült). Wenn stellenweise Samen heraufschwemmen, nochmals Substrate aufstreuen.
Am einfachsten ist es von einer Gärtnerei eine geeignete Menge Granulat mitbestellen zu lassen. Wer Lust hat kann versuchen in der Eifel oder auf Lanzarote selbst sammeln.